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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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unserem Fall ist.«
    Es flackerte kurz in Pendergasts Augen. »Vor fünf Jahren hat eine Umweltgruppe eine Säuberungsaktion einer alten illegalen Müllkippe im Sumpf bei Malfourche durchgeführt. Man sieht diese Müllkippen überall in den Südstaaten, auf denen die Leute alte Autos, Kühlschränke, alles, was sinkt, abladen. Einer dieser Gegenstände, den die Umweltschützer aus dem Schlamm zogen, war ein Auto. Natürlich wurde der Fahrzeughalter ermittelt, um ihn mit einem Bußgeld zu belegen. Aber er wurde nie gefunden.«
    »Und wer war der Halter des Fahrzeugs?«
    »Carlton Brodie, Junes Ehemann. Es war das letzte Auto, das ihm gehörte. Ich vermute mal, dass es sich um den Wagen handelt, mit dem er untergetaucht ist – als er allen erzählte, er fahre …
ins Ausland.
«
    Hayward runzelte die Stirn, wollte etwas erwidern, wartete aber erst einmal ab.
    »Und da ist noch etwas – etwas, das mich beunruhigt, seit ich den Wagen heute Morgen gesehen habe. Erinnern Sie sich noch an den ausgebrannten Anlegesteg, den wir auf dem Gelände von Longitude gesehen haben? Den hinter Komplex sechs?«
    »Was ist damit?«
    »Warum um alles in der Welt benötigte Longitude eine Anlegestelle am Black-Brake-Sumpf?«
    Hayward dachte nach. »Der Anlegesteg kann aus der Zeit vor Longitude stammen.«
    »Mag sein. Aber für mich sah es aus, als stamme er aus demselben Zeitraum, als das Unternehmen dort in Betrieb war. Nein, Captain, alles – insbesondere dieser Anleger – deutet darauf hin, dass Spanish Island unsere nächste Anlaufstelle ist.«
    Die Tür des Wartezimmers öffnete sich. Der Arzt kam mit langen Schritten herein. Noch ehe Hayward etwas sagen konnte, ergriff er das Wort.
    »Er wird es schaffen.« Der Arzt konnte sich vor Freude kaum bändigen. »Wir haben gerade noch rechtzeitig herausgefunden, was es war. Pavulon, ein starkes Muskelentspannungsmittel. Das war das Medikament, das man ihm injiziert hat. Eine kleine Menge davon hat in der Krankenhausapotheke gefehlt.«
    Einen Augenblick war Hayward ganz schwindlig. Sie packte eine Stuhllehne und setzte sich. »Gott sei Dank.«
    Der Arzt wandte sich zu Pendergast um. »Ich weiß zwar nicht, wie Sie dahintergekommen sind, dass es sich um eine Injektion handelte, aber diese Schlussfolgerung hat ihm das Leben gerettet.«
    Hayward musste zugeben, dass sie selber nicht darauf gekommen wäre. Sie warf Pendergast einen kurzen Blick zu.
    Pendergast steckte die Aktenmappe ein. »Ausgezeichnet. Aber wir müssen jetzt leider gehen, Doktor. Die Sache ist sehr dringend. Hier ist meine Karte; richten Sie der Polizei aus, sie soll Kontakt mit mir aufnehmen. Und sie soll sofort einen Vierundzwanzig-Stunden-Schutz für den Patienten organisieren. Ich bezweifle zwar, dass der Mörder es noch mal versucht, aber man weiß nie.«
    »Wird gemacht, Mr. Pendergast«, sagte der Arzt und nahm die Karte mit dem FBI -Emblem entgegen.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte Pendergast, wandte sich um und strebte mit langen Schritten zur Tür.
    »Aber … was machen wir jetzt?«, fragte Hayward.
    »Wir fahren natürlich nach Spanish Island.«

61
    Penumbra-Plantage
    Dunkelheit hüllte das alte neoklassizistische Herrenhaus ein. Schwere Wolken verdunkelten den runden Vollmond, während die Decke einer für die Jahreszeit untypischen Wärme über der spätwinterlichen Landschaft lag. Selbst die Sumpfinsekten schienen schläfrig zu sein, zu träge, um zu summen.
    Maurice schlich durch das Erdgeschoss des Plantagenhauses, spähte durch die verschiedenen Zimmer und vergewisserte sich, dass die Fenster verschlossen waren, das Licht überall ausgeschaltet war und alles seine Ordnung hatte. Nachdem er den Riegel an der Haustür vorgeschoben und zugeschlossen hatte, sah er sich noch einmal um, brummte zufrieden und ging schließlich in Richtung Treppe.
    Das Läuten eines Telefons auf dem Tisch in der Eingangshalle durchbrach die Stille.
    Maurice blickte erschrocken zum Telefon. Während es weiterläutete, ging er darauf zu und nahm mit seiner geäderten, knotigen Hand den Hörer von der Gabel.
    »Ja?«
    »Maurice?« Es war Pendergasts Stimme. Man hörte ein leises, aber stetes Hintergrundgeräusch, ein Brausen, so wie das Rauschen von starkem Wind.
    »Ja?«, sagte Maurice wieder.
    »Ich wollte Sie wissen lassen, dass wir heute Abend doch nicht zu Hause sein werden. Sie können das Riegelschloss an der Küchentür vorlegen.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    »Rechnen Sie bitte mit uns irgendwann

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