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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und setzte sich in den Fond des Wagens.
    D’Agosta schloss die Wagentür und ging um den Wagen herum. Er warf Pendergast einen letzten, entschlossenen Blick zu. »Pass auf deinen Arsch auf, Partner.«
    »Ich werde Ihren Rat befolgen – im übertragenen Sinne natürlich.«
    D’Agosta stieg ein, und der Wagen fädelte sich in den Verkehr ein.
    Pendergast blickte dem Wagen hinterher, der in der beginnenden Abenddämmerung verschwand. Dann griff er in seine Anzugjacke, zog ein winziges Bluetooth-Headset hervor und befestigte es am Ohr. Er schob die Hände in die Manteltaschen, überquerte die breite Durchgangsstraße, betrat den Central Park und ging den gewundenen Fußweg Richtung Conservatory Water hinunter.

[home]
    82
    Um 17.55  Uhr lag der Central Park wie unter dem schläfrigen Zauber eines Gemäldes von Magritte. Vom Himmel schien ein helles Licht, die Bäume und Wege dunkel in der Abenddämmerung. Jetzt, am frühen Abend, hatte sich der Puls der Stadt verlangsamt, auf der Fifth Avenue fuhren die Taxis gemächlich und leise vorbei, die Fahrer waren sogar zum Hupen zu träge.
    Das
Kerbs Boathouse
erhob sich wie ein Konfekt aus Ziegel und Grünspan neben der spiegelglatten Oberfläche des Conservatory Water. Jenseits davon, hinter einem Saum von Bäumen, die ihr Herbstkleid trugen, erhoben sich die monolithischen Bauten der Fifth Avenue, deren Steinfassaden im reflektierten Glanz der untergehenden Sonne pinkfarben leuchteten.
    Special Agent Pendergast ging zwischen den Kirschbäumen auf dem Pilgrim Hill hindurch und blieb in den langen Schatten stehen, damit er das Bootshaus und seine Umgebung überblicken konnte. Es war ein ungewöhnlich warmer Herbstabend. Der ovale Teich lag völlig still da, die spiegelglatte Oberfläche loderte in den Karmesin- und Zinnobertönen des Himmels. Das Café neben dem Bootshaus war geschlossen, nur noch eine Handvoll Möchtegern-Yachtbesitzer steuerten vom Rand des Teichs ihre Modellboote. Ein paar Kinder saßen oder lagen neben den Männern, rührten träge mit den Händen im Wasser und blickten hinaus auf die kleinen Schiffe.
    Langsam ging Pendergast um den Teich, dabei kam er, während er sich dem Bootshaus näherte, an der Alice-im-Wunderland-Statue vorbei. Ein Geiger stand vor der steinernen Brüstung, die sich vor dem See erhob, sein Koffer lag offen zu seinen Füßen, und spielte »Geschichten aus dem Wienerwald« mit fast mehr Rubato, als das Musikstück vertragen konnte. Ein junges Pärchen saß auf einer der Bänke vor dem Bootshaus, hielt Händchen, flüsterte und kuschelte, identische Rucksäcke neben sich. Auf der Bank daneben saß Proctor, bekleidet mit einem dunklen Serge-Anzug, offenbar vertieft in die Lektüre des
Wall Street Journal.
Ein Verkäufer von Maronen und heißen Brezeln schloss seinen Karren und machte Feierabend, und im tiefen Schatten hinter dem Bootshaus, in einer Gruppe Rhododendren, bereitete ein Obdachloser sein Bett aus Karton für den Abend. Hier und da schritten Fußgänger über die verschiedenen Fußwege, die zur Fifth Avenue führten.
    Pendergast fasste an seinen Ohrhörer. »Proctor, hören Sie mich?«
    »Ja, Sir.«
    »Irgendetwas Auffälliges?«
    »Nein, Sir. Alles ist ruhig. Ein Liebespaar, das anscheinend nicht genug voneinander bekommen kann. Ein Stadtstreicher, der gerade aufgehört hat, sich eine Mahlzeit aus dem Mülleimer zu klauben. Jetzt macht er es sich mit einer Flasche Night Train, glaube ich, für die Nacht bequem. Kunststudenten haben am See gemalt, aber die sind vor einer Viertelstunde gegangen. Die letzten Modellyachtbesitzer packen ihre Boote ein. Sieht so aus, als könnte es losgehen.«
    »Sehr gut.«
    Während sie sprachen, hatten sich Pendergasts Hände unbewusst verkrampft. Jetzt öffnete er sie ganz bewusst und beugte die Finger. Er unternahm den erfolgreichen Versuch, seinen Puls auf ein normales Niveau zu verlangsamen. Er holte tief Luft, trat ins Offene und schlenderte zu der niedrigen Brüstung, die den Teich umgab.
    Er sah erneut auf die Uhr: Punkt 18.00  Uhr. Er blickte sich um – und verharrte völlig reglos.
    Zwei Gestalten näherten sich aus der Richtung des Bethesda Fountain, undeutlich zu erkennen unter dem dunklen Blätterdach. Während er dort hinschaute, überquerten sie den East Drive und kamen näher, am Trefoil Arch vorbei, an der Hans-Christian-Andersen-Statue vorbei. Er wartete, die Hände an der Seite, und bewegte sich ganz langsam und lässig. Neben ihm stieß ein kleiner Junge ein freudiges

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