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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Raum. Bei diesem handelte es sich um ein völlig verstaubtes Fotolabor samt Dunkelkammer, zusätzlich standen mehrere Druckerpressen und primitiv aussehende Fotokopiergeräte darin. Vor einer Wand standen Regale mit Kupferdruckplatten aller Größen, viele mit aufwendigen und offiziell aussehenden Mustern und Siegeln geprägt. Anscheinend handelte es sich um eine alte Fälscherwerkstatt.
    Zurück im Flur, stieg sie die Treppe in den dritten Stock hinauf. Sie gelangte auf einen großen Dachboden, der in zwei Räume unterteilt war. Der erste – der Raum, in dem sie jetzt stand – war ziemlich eigenartig. Auf dem Boden lagen dicke, persisch aussehende Teppiche. Dutzende Kerzen, groß und dick, standen in kunstvollen, freistehenden Kerzenhaltern, Stränge aus geschmolzenem Wachs hingen wie Stalaktiten von den Aufsätzen der Halter. An den Wänden hingen Teppiche mit bizarren gelben und goldfarbenen Symbolen, manche eingenäht, andere aus dickem Filz angefertigt: Hexagramme, astronomische Symbole, lidlose Augen, ineinandergreifende Dreiecke, fünf- und sechszackige Sterne. Unten an einem solchen Wandvorhang war ein einziges Wort zu lesen, eingefasst von einem Wappenschild: ARARITA . In einer Ecke des Raums führten drei Stufen zu etwas, das wie ein Altar aussah.
    Das hier war einfach zu gruselig, Corrie zog sich zurück. Ein Zimmer noch, dann würde sie von hier verschwinden.
    Fröstelnd trat sie durch den niedrigen Durchgang in den zweiten Raum im Dachgeschoss. Er war voller Bücherborde und hatte früher wohl mal als Bibliothek oder vielleicht Studierstube gedient. Aber jetzt waren alle Bücherregale leer, die Wände nackt bis auf eine mottenzerfressene Nazi-Flagge, die schlaff von der gegenüberliegenden Wand hing.
    Mitten im Raum stand ein großer industrieller Papierschredder neueren Datums, er wirkte auf absurde Weise deplaziert in dieser Zeitkapsel aus der Mitte des 19 . Jahrhunderts. Auf einer Seite davon standen ein Dutzend kippliger Papierstapel, auf der anderen eine Reihe schwarzer Müllsäcke voll mit dem geschredderten Papier. An der gegenüberliegenden Wand stand eine Tür offen, die zu einem Wandschrank gehörte.
    Sie dachte an die leeren Aktenschränke im Untergeschoss, die leeren Schlafzimmer. Was immer hier abgelaufen war, es würde bald der Vergangenheit angehören. Alles in der Wohnung deutete darauf hin, dass die belastenden Inhalte entfernt worden waren.
    Corrie erkannte – und dabei empfand sie leise Furcht: Wenn diese Arbeiten noch im Gange waren, dann konnten sie jederzeit wieder aufgenommen werden.
    Es handelte sich hier um die einzigen Schriftstücke, die im Haus verblieben waren. Pendergast würde sie mit Sicherheit sehen wollen. Schnell und leise ging sie zu den Papierstapeln hin und sah sie sich an. Die meisten gingen zurück bis zum Zweiten Weltkrieg und waren mit einem Nazi-Briefkopf versehen, komplett mit Hakenkreuzen und alter deutscher Frakturschrift. Sie verfluchte sich, weil sie kein Deutsch konnte, und durchstöberte die Schriftstücke, wobei sie darauf achtgab, sie in der richtigen Reihenfolge und denselben Stapeln zu lassen und alle herauszusuchen, die von besonderem Interesse sein könnten.
    Während sie sich durch die Stapel arbeitete und die Dokumente umschichtete, wobei sie sich nur ein, zwei aus jedem riesigen Packen genauer ansah, wurde ihr klar, dass die Dokumente, die ganz unten lagen, neueren Datums waren als die oben. Sie wandte sich von den älteren Dokumenten ab und konzentrierte sich auf die neueren. Sie waren alle auf Deutsch verfasst, so dass sie ihre Bedeutung nicht herausbekommen konnte. Trotzdem sammelte sie jene Dokumente ein, die am wichtigsten aussahen, die mit den meisten Stempeln und Siegeln, dazu andere, auf denen mit großen roten Buchstaben stand:
     
    STRENG GEHEIM
     
    Was in ihren Augen ziemlich so aussah wie der Stempel TOP SECRET .
    Plötzlich fiel ihr Blick auf einen Namen auf einem der Dokumente: ESTERHAZY . Sie erkannte ihn sofort wieder, das war der Mädchenname von Pendergasts verstorbener Frau Helen. Der Name tauchte überall in dem Dokument auf, und während sie die direkt darunter liegenden Dokumente durchsah, fand sie weitere, die ebenfalls diesen Namen trugen. Sie sammelte sie alle ein und stopfte sie in ihren Rucksack.
    Und dann stieß sie auf einen Packen Dokumente, die nicht auf Deutsch, sondern teils auf Spanisch und – glaubte sie – teils auf Portugiesisch verfasst waren. Sie konnte Spanisch, wenigstens so einigermaßen, aber

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