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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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die meisten dieser Unterlagen waren ziemlich langweilig: Rechnungen, Bestellscheine, Listen mit Ausgaben und Rückerstattungen, dazu jede Menge Krankenakten mit den Namen der Patienten, geschwärzt oder nur mit Initialen vermerkt. Trotzdem stopfte sie die am wichtigsten aussehenden in ihren Rucksack, der inzwischen zum Bersten voll war.
    Da hörte sie ein Dielenbrett knarren.
    Sie schrak zusammen, Adrenalin wurde ausgeschüttet. Sie horchte. Nichts.
    Langsam schloss sie ihren Rucksack und stand auf, wobei sie darauf achtete, keinerlei Geräusche zu machen. Die Tür stand nur einen Spaltbreit offen, durch den ein Streifen schummriges Licht fiel. Sie lauschte weiter und hörte nach einem Augenblick wieder ein Knarren. Es war leise, kaum hörbar … wie wenn jemand vorsichtig auftrat.
    Sie saß in der Falle, im Dachgeschoss, aus dem nur eine Treppe nach unten führte. Es gab keine Fenster, keine Möglichkeit, sich zu verstecken. Aber es wäre falsch, in Panik zu geraten; es könnte ja an ihrer hyperaktiven Phantasie liegen, dass sie etwas gehört hatte. Sie wartete in dem Schummerlicht, alle Sinne hellwach.
    Wieder ein Knarren, diesmal höher und näher. Nein, sie bildete sich das nicht nur ein: Jemand war definitiv im Haus – und stieg die Treppe herauf.
    Vor lauter Aufregung wegen der Dokumente hatte sie vergessen, sich ganz leise zu verhalten. Hatte die Person auf der Treppe sie gehört?
    Äußerst vorsichtig ging sie durchs Zimmer zu dem Wandschrank, der auf der gegenüberliegenden Seite offen stand. Es gelang ihr, da hinzukommen, ohne dass eine einzige Holzdiele knarrte. Sie stellte sich in den Wandschrank und zog die Tür fast, aber nicht ganz zu und hockte sich in der Dunkelheit hin. Ihr Herz schlug derart heftig und so schnell, dass sie fürchtete, der Eindringling könnte es hören.
    Wieder ein kaum vernehmbares Knarren – und dann ein leises Stöhnen. Die Tür zum Zimmer ging auf. Corrie spähte aus dem Wandschrank und traute sich kaum zu atmen. Nach einer langen Zeit, in der alles still war, betrat eine Gestalt den Raum.
    Corrie hielt den Atem an. Der Mann war schwarz gekleidet, trug eine runde, getönte Brille, sein Gesicht lag im Dunkeln. Ein Einbrecher?
    Er ging in die Mitte des Raums, blieb dort stehen und zückte schließlich eine Pistole. Dann drehte er sich zu dem Wandschrank um, hob die Waffe und zielte auf die Wandschranktür.
    Corrie kramte verzweifelt in ihrem Rucksack.
    »Komm da bitte sofort raus«, sagte die Stimme mit starkem Akzent.
    Nach einem langen Moment stand Corrie auf und stieß die Tür auf.
    Der Mann lächelte. Er löste den Sicherheitshebel und zielte genau.
    »Auf Wiedersehen«,
sagte er auf Deutsch.

[home]
    81
    Special Agent Pendergast saß auf einer Ledercouch im Empfangszimmer seiner Wohnung im Dakota. Die Schnittwunde auf seiner Wange war desinfiziert worden und nur noch ein schmaler roter Strich. Neben ihm saß Constance Greene, sie trug einen weißen Kaschmirpullover und einen knielangen korallenroten Faltenrock. Kammmuschelförmige Achat-Einbauleuchten, die unmittelbar unter der Decke angebracht waren, tauchten das Zimmer in ein weiches Licht. Das Zimmer hatte keine Fenster. Drei der Wände waren in Altrosa gestrichen, die vierte Wand bestand ganz aus schwarzem Marmor, über den sich ein dünner Wasserfall ergoss und leise in den Teich darunter plätscherte, in dem Lotusblüten trieben.
    Auf einem Tisch aus brasilianischem Purpurholz stand eine Teekanne aus Eisen, daneben zwei kleine Tassen, die mit einer grünen Flüssigkeit gefüllt waren. Constance und Pendergast unterhielten sich leise, kaum hörbar durch das Plätschern des Wasserfall-Springbrunnens.
    »Ich begreife noch immer nicht, warum du ihn gestern Nacht hast entkommen lassen«, sagte Constance gerade. »Du vertraust ihm doch nicht.«
    »Ich vertraue ihm zwar nicht«, erwiderte Pendergast. »Aber in dieser Sache
glaube
ich ihm. Er hat mir die Wahrheit gesagt, was Helen angeht, dort im Foulmire. Und er sagt auch jetzt die Wahrheit. Außerdem«, fuhr er mit noch leiserer Stimme fort, »weiß er, dass ich ihn, sollte er sein Versprechen nicht halten, aufspüren werde. Komme, was da wolle.«
    »Und wenn du ihn nicht aufspürst«, sagte Constance, »dann ich.«
    Pendergast warf seinem Mündel einen Blick zu. Kalter Hass flackerte in ihren Augen auf, ein Flackern, das er schon einmal gesehen hatte. Es stellte, das war ihm sogleich klar, ein ernsthaftes Problem dar.
    »Es ist halb sechs«, sagte sie und sah auf die

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