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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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natürlich nicht da, weil er wie ein Irrer durch die leeren Korridore der Schule rannte. Im Augenblick erschien ihm Geometrie ziemlich unwichtig. Trotzdem steuerte er auf das Klassenzimmer zu und betete, dass Bobby an seinem Platz saß.

    Vorsichtig ging er zur Tür. Er holte tief Luft, öffnete sie einen Spaltbreit und spähte hinein … Bobbys Platz war leer. Mist. Mark hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Er musste mit jemandem reden, aber mit wem? Er brauchte eine Bestätigung, dass er nicht völlig verrückt geworden war. In diesem Moment fiel es ihm ein. Es gab eine Person, die einen Teil der Geschichte bestätigen konnte: Courtney Chetwynde.
    Normalerweise wurde der Sportunterricht streng getrennt abgehalten. Eine hohe zusammenklappbare Wand schirmte die Bereiche für Jungen und Mädchen voneinander ab. Allerdings gab es eine Ausnahme.
    Diese Ausnahme hieß Courtney Chetwynde. Beim Mannschaftssport spielte sie nicht mit den Mädchen. Sie war groß und kräftig und den meisten Mädchen körperlich haushoch überlegen. Also hatte man ihr gestattet, mit den Jungen zu trainieren, obwohl das gegen sämtliche Regeln des staatlichen Schulsystems verstieß. Niemand hatte sich aber je darüber beschwert. Die Mädchen waren froh, nicht dauernd gegen sie antreten zu müssen. Und nachdem Courtney sich gegen die Jungen durchgesetzt hatte – was ungefähr dreißig Sekunden gedauert hatte -, war sie dort herzlich willkommen. Wenn Courtney spielte, war volles Tempo angesagt.
    Und ihr Spiel hieß Volleyball.
    Wham! Courtney sprang am Netz hoch, und der Ball traf ihren armen Gegner am Kopf. Der war völlig benommen, und Courtney landete elegant wieder auf den Beinen, ehe der Ball den Boden berührte.
    »Unser Punkt«, sagte sie lächelnd. Courtney kannte keine Gnade. Sie war an der Reihe, und jemand warf ihr den Ball zu.
    »Los, C. C.!« – »Gib’s ihnen!« – »Wir machen sie nieder!« Courtney spielte mit wahrem Killerinstinkt, und alle rechneten damit, dass dem Gegner jetzt der Todesstoß versetzt wurde. Doch als
Courtney zurück auf ihren Platz lief, wurde sie abgelenkt. Mark Dimond. Der kleine Kerl winkte ihr wie verrückt von der Tür her zu. Sobald er sah, dass sie ihn bemerkt hatte, gab er ihr durch wilde Gesten zu verstehen, sie solle zu ihm kommen.
    Courtney hob einen Finger, als wollte sie sagen: »Einen Moment, bitte.« Daraufhin winkte Mark nur noch aufgeregter. Er ließ sich nicht abweisen.
    Courtney runzelte die Stirn und warf einem Mitspieler den Ball zu. »Übernimm das für mich.« Sie ging zu Mark hinüber.
    »Was?«, brüllte der Junge entgeistert. »Es geht um den Sieg!«
    »Ich weiß, also verbock es nicht.«
    Die Jungen sahen ihr verwundert nach und wandten sich dann wieder dem Spiel zu. Obwohl es keiner von ihnen zugegeben hätte, atmeten die Spieler der gegnerischen Mannschaft erleichtert auf.
    Courtney ging zur Tür, öffnete sie und sah Mark, der im leeren Flur wartete.
    »Ich hoffe, du hast einen guten Grund«, sagte sie ungeduldig.
    Mark trat nervös von einem Bein aufs andere. Courtney musterte ihn kurz und fragte: »Musst du mal?«
    »N…n…nein. Es geht um Bobby.«
    Ihre grauen Augen wurden schmal. »Wo ist er? Warum hat er gestern Abend nicht gespielt?«
    Mark zögerte, als wäre er nicht sicher, ob er die Frage stellen sollte. Doch er tat es. »H…h…habt ihr euch gestern Abend bei ihm zu Hause geküsst?«
    Courtney starrte ihn an, weil sie nicht wusste, ob sie richtig gehört hatte. Dann explodierte sie. »Deshalb hast du mich aus dem Unterricht gerufen? Bobby hat das wichtigste Spiel seines Lebens verpasst und … warte mal … hat er dir von uns erzählt? Ich bringe ihn um!«
    »C...C...Courtney! Warte, so war es nicht!« Mark versuchte
ihren Wutausbruch aufzuhalten, aber Courtney war schwer in Fahrt.
    »Ist mir scheißegal. Was fällt ihm ein, über so private …«
    »Hör auf!«, brüllte Mark.
    Sie gehorchte, weil sie Mark niemals so viel Mut zugetraut hätte. Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Sie sahen einander an, unsicher, wie es weitergehen sollte.
    Mark hatte endlich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und versuchte es noch einmal. Als er sprach, formulierte er die Sätze sorgfältig und bedächtig, um nicht zu stottern und auch keinen Fehler zu machen. Also schob er die Brille ein Stück höher und sagte: »Ich glaube, mit Bobby ist etwas Komisches passiert. Was gestern Abend zwischen euch beiden vorgefallen ist, gehört dazu. Ich … es tut mir leid, wenn dich das

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