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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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durch den Müll?«, meinte er angeekelt.
    »Möchtest du etwa, dass irgendjemand die Seite findet und Fragen stellt? Die Polizei vielleicht?«
    Ausgeschlossen. Falls Captain Hirsch von der Stony-Brook-Polizei die Seite sah, würde er ihnen Löcher in den Bauch fragen. Mark und Courtney waren nicht ganz ehrlich gewesen, als sie ihm von Bobbys Verschwinden erzählt hatten, und sie würden ziemlich dumm dastehen, wenn die Seite des Journals in falsche Hände geriet.
    »Wir treffen uns nach dem Essen vor der Schule«, sagte Mark. »Nimm Gummihandschuhe mit. Es wird eklig werden.«
    Und es war eklig.
    Mark und Courtney trafen sich gleich nach dem Abendessen. Beide hatten daheim erzählt, dass sie noch in die Stadtbibliothek wollten. Stattdessen verbrachten sie zwei geschlagene Stunden damit, sich durch die Müllcontainer der Stony Brook Junior
High School zu wühlen. Sie hatten nicht geahnt, dass eine einzige Schule an einem Tag so viel ekelhaften Abfall produzieren konnte. Es war nicht schlimm, sich durch weggeworfenes Papier zu arbeiten. Papier war trocken. Es wurde erst widerlich, als sie sich mit dem restlichen Müll beschäftigten. Ihre Reise durch die Welt des Abfalls hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt stattfinden können. Genau an diesem Tag hatte es in der Mensa Spaghetti bolognese gegeben, die Heizung war gereinigt worden, und die Klasse von Miss Britton hatte in der Biologiestunde Frösche seziert. Daher fanden sie massenweise klebrige Tomatensoße, ölverschmierte Lappen und Froschinnereien. Lecker.
    Es waren zwei unangenehme Stunden. Nachdem Courtney zum scheinbar millionsten Mal Tomatensoße von einem Blatt Papier gewischt hatte, reichte es ihr.
    »Hier ist sie nicht«, verkündete sie.
    »Muss sie aber«, entgegnete Mark und wischte sich einen Ölfleck vom Kinn. »Such weiter.«
    Courtney kletterte aus dem Container. Sie war völlig fertig.
    »Hör mal«, sagte sie. »Wenn sie da drin ist und wir sie nicht finden, findet sie auch sonst niemand. Sie landet auf der Mülldeponie, und kein Mensch wird sie je wiedersehen.«
    »Das ist es doch gerade!«, rief Mark. »Bobby hat mir die Journale anvertraut. Ich kann ihm nie wieder in die Augen sehen, wenn ich auch nur eine Seite verliere!«
    Er wühlte eifrig weiter im Abfall. Eine Träne lief ihm aus dem Augenwinkel. Er fühlte sich schrecklich, weil er seinen besten Freund enttäuscht hatte. Courtney beugte sich über den Rand des Containers und legte ihm die Hand auf die Schulter. Mark hielt inne und sah sie an.
    »Hier finden wir sie nicht«, wiederholte sie leise. »Je mehr ich darüber nachdenke, umso sicherer bin ich, dass sie noch im Papierkorb der Jungentoilette ist.«

    Mark blickte sie hoffnungsvoll an.
    »Meinst du wirklich?«
    »Wir waren doch vor der letzten Stunde dort, nicht wahr? Ich weiß, dass die Hausmeister die Mülleimer immer morgens leeren. Also ist die Chance ziemlich groß, dass der Abfall, in den Mr. Dorrico die Seite gestopft hat, erst morgen früh geleert wird.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, antwortete er und schöpfte neue Hoffnung. »Ich muss also morgen ganz früh dorthin und nachsehen.«
    Jetzt ging es ihm besser. Er und Courtney hofften inständig, dass sie die verlorene Seite am nächsten Tag wiederfinden würden. Jetzt wollten sie nur nach Hause, um unbemerkt die schmutzigen Kleidungsstücke auszuziehen und sich zu duschen. Schließlich wollten sie ihren Eltern nicht erklären müssen, wieso sie nach faulen Tomaten, Maschinenöl und Formaldehyd rochen.
    Am nächsten Morgen wartete Mark bereits vor dem Schultor, als der Hausmeister und seine Gehilfen eintrafen. Mark stand oft als Erster dort, weil er sich vor dem Unterricht gerne in die Bibliothek verzog, um noch ein wenig zu lernen. Daher fanden es die Männer nicht ungewöhnlich, ihn so früh zu sehen. Mr. Dorrico war auch da, aber nach der gestrigen Begegnung in der Toilette war es Mark peinlich, den Hausmeister anzusprechen. Doch er hatte keine andere Wahl.
    »Entschuldigung, Mr. Dorrico!«, rief er.
    Mr. Dorrico blieb stehen und musterte ihn misstrauisch. Die Schüler sprachen fast nie mit den Schulangestellten. Mr. Dorrico starrte Mark an und versuchte vergeblich sich zu erinnern, woher er ihn kannte. Mark musste ihm auf die Sprünge helfen.
    »Ich heiße Mark Dimond«, sagte er zögernd. »E…erinnern Sie sich? Gestern war ich doch mit Courtney in der Toilette im dritten Stock, und wir lasen, als Sie …«
    »Daher kenne ich dich!«, stieß Mr. Dorrico

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