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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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energisch, dass Mitchell zurückwich. Zum ersten Mal in seinem Leben gehorchte er dem Jüngeren. Mark fühlte sich aber nicht als Sieger, denn sein kleiner Triumph war nur von kurzer Dauer.
    Inzwischen hatte der Ring sich auf seine volle Größe ausgedehnt, und Mark erblickte das schwarze Loch in der Mitte, aus dem jetzt eine Melodie ertönte.
    »Dimond!«, schrie Mitchell nervös. »Was bedeutet das?«
    Mark antwortete nicht. Wenn er Glück hatte, rannte Mitchell vor lauter Angst weg.
    Doch er hatte kein Glück.
    Mitchell blieb. Das Licht des Steins war so hell, dass die Jungen sich schützend die Hände vor die Augen hielten. Die Musik wurde immer lauter, und Sekunden später war alles vorbei. Das Licht erlosch. Der Ring hatte wieder seine normale Größe angenommen. Auf dem Boden lag eine Rolle Papier – Bobbys nächstes Journal. Es war genauso angekommen wie sonst auch, aber der Zeitpunkt hätte nicht schlechter gewählt sein können.
    Mark bückte sich und hob die Rolle und den Ring auf, den er schnell wieder an den Finger steckte. In der Hoffnung, dass Mitchell noch unter Schock stand, streckte er die Hand aus und sagte gebieterisch: »Gib mir die Seite.«
    Mitchell war geschockt. Tatsächlich gehorchte er zum zweiten Mal und hielt Mark das Blatt entgegen. Doch als der gerade danach greifen wollte, riss Mitchell es zurück. Er kam wieder zu sich.
    »Was war das eben?«, fragte er unsicher.

    »Das verstehst du nicht«, entgegnete Mark und bemühte sich, den letzten Rest an Unsicherheit auszunutzen, die seinen Feind befallen hatte. »Gib mir die S...seite!« Warum musste er ausgerechnet jetzt wieder stottern? Er spürte, dass er verloren hatte.
    »Ich gebe dir überhaupt nichts!«, zischte Mitchell verärgert.
    Alles war wieder beim Alten, Mitchell hatte die Oberhand.
    »Ich habe das Gefühl, du hast die Seite gar nicht geschrieben. Vielleicht war es Pendragon, der dir mitteilt, wo er steckt und was dort passiert, und er schickt dir das Ganze per Sonderkurier.«
    Mark wusste nicht, was er sagen sollte. Mitchell hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Wie sollte er seinem Widersacher das alles erklären? Mitchell musterte die Seite in seiner Hand und grinste hinterlistig. Mark sank das Herz in die Hose.
    »Ich wette, eine Menge Leute würde zu gerne erfahren, was hier steht«, meinte er.
    »Das kannst du nicht machen, Andy«, flehte Mark. »Das ist kein Spiel. Hier passieren Dinge, die du dir nicht einmal in deinen kühnsten Träumen vorstellen kannst. Wenn du es jemandem verrätst, begehst du einen großen Fehler, den du bitter bereuen wirst.«
    Das schien Mitchell zu begreifen. Mark hoffte, dass es ihm gelang, den anderen zu ködern.
    »Es gibt nur drei Menschen, die von diesen Journalen wissen«, fuhr er fort. »Ich, Courtney Chetwynde … und jetzt du.«
    »Chetwynde weiß davon?«, meinte Mitchell enttäuscht.
    Das war gut für Mark. Mitchell hatte genauso viel Angst vor Courtney wie Mark vor Mitchell. Langsam schöpfte er wieder Hoffnung.
    »Ja, Courtney weiß alles. Die Sache ist ernst. Wenn du es herumerzählst, bekommst du ebenso viel Ärger wie wir. Es steht eine Menge auf dem Spiel. Du willst damit an die Öffentlichkeit? Gut, nur zu. Aber glaub mir, du wirst es bitter bereuen.«

    Mark hatte das Gefühl, zu dick aufgetragen zu haben. Es gab keinen Grund, weshalb Mitchell Probleme bekommen sollte, wenn er über die Angelegenheit redete, aber er hoffte, sein Erzfeind wäre dumm genug, es zu glauben. Die einzige Waffe, die Jungen wie Mark gegenüber Jungen wie Andy hatten, war ihr Verstand.
    »Sei kein Dummkopf, Mitchell«, fuhr er fort. »Gib mir die Seite und vergiss, was du gesehen hast. Ich verspreche dir, dass ich niemandem verrate, was du weißt.«
    Mitchell starrte verwirrt zu Boden und dachte über das Angebot nach. Das Ganze überstieg sein Denkvermögen.
    »Ich schlage dir ein Geschäft vor, Dimond«, sagte Mitchell zögernd. »Ich gebe dir die Seite und erzähle keinem etwas davon. Aber dann musst du mir auch einen Gefallen tun.«
    »Ich habe dich doch vorhin schon gefragt, was du haben willst.«
    »Das war vorhin«, antwortete Mitchell. »Jetzt ist jetzt. Vorhin wusste ich noch nichts von diesem Hokuspokus. Also: Ich verrate nichts, dafür lässt du mich alles lesen, was Pendragon dir schreibt.«
    »Wie bitte?«
    Mark konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen. Er wollte Bobbys Journale mit niemandem teilen, schon gar nicht mit dem ekelhaften Andy Mitchell. Wie sollte er das Courtney

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