Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
Vom Netzwerk:
bemerkten. Man hielt sie für verrückt, gehorchte aber. Als Spader die Leuchtrakete abschoss, stürmten alle los. Mehrere Boote brachten sie zum gegnerischen Schiff, wo sie die Piraten überraschten. Die Kanonen der Pursuit funktionierten nicht mehr, und die Piraten waren nicht auf einen Nahkampf vorbereitet. Ehe sie in der Lage waren, sich zu verteidigen, hatten die Aquanier das Schiff geentert und das Kommando übernommen.
    Leider waren viele Piraten auf kleinen Schnellbooten entkommen, darunter auch der Kapitän. Klar, Saint Dane war weg. Die Nachricht, dass der Mörder seines Vaters immer noch auf freiem Fuß war, traf Spader besonders hart.

    Nach dem Kampf hatten die Aquanier das Schiff versenkt, damit niemand mehr Unheil damit anrichten konnte. Während ich den Berichten lauschte, behielt ich Spader im Auge. Seine Reaktion gefiel mir nicht. Wenn sich Spader über den Sieg seiner Freunde freute, zeigte er es nicht. Er hörte ihnen lediglich zu und gratulierte dann höflich. Der alte Spader wäre aufgesprungen und hätte gebrüllt: »Hobey-ho! Niemand fordert Grallion ungestraft heraus! Eine Runde Sniggers auf meine Rechnung!« Der neue Spader war anders – düsterer. Ich machte mir Sorgen.
    Doch dann erblickte ich Onkel Press, der auf mich zukam und freudig winkte. Ich rannte zu ihm, und wir umarmten uns.
    »Du wirst hier langsam zur Legende«, sagte er grinsend. »Demnächst schreiben sie Lieder über dich.«
    »Ich war gar nicht besonders tapfer«, gab ich zu. »Fast hätte ich alles verdorben.«
    »Wo habt ihr denn gesteckt?«, erkundigte er sich.
    Ich berichtete ihm in knappen Worten von unserem Aufenthalt in Zadaa, dem Treffen mit Loor und davon, dass wir Spader vom Leben eines Reisenden erzählt hatten, er aber nicht gut damit fertig wurde. Es war weiterhin sein größter Wunsch, sich an Saint Dane zu rächen. Außerdem berichtete ich Onkel Press von der halben Landkarte und von der verlorenen Stadt Faar.
    In diesem Moment beendete Spader das Gespräch mit seinen Kollegen und gesellte sich zu uns.
    »Saint Dane ist entkommen«, sagte er mit ausdrucksloser Miene. Ich wusste, dass er innerlich kochte.
    »Keine Bange, den sehen wir wieder«, versicherte ihm Onkel Press.
    Ich hatte mir seit einiger Zeit Gedanken über unseren nächsten Schritt gemacht und teilte nun den anderen das Ergebnis meiner Überlegungen mit.
    »Ich finde, wir sollten nach Panger reisen.«

    Spader sah mich überrascht an und antwortete: »Nein, meine Mutter wird nicht in die Sache mit hineingezogen.«
    »Ich befürchte, sie steckt bereits mittendrin«, erwiderte ich.
    »Wieso?«
    »Dein Vater gab Osa eine Hälfte der Karte. Und wo, glaubst du, befindet sich die andere Hälfte? Ich wette, er hat sie deiner Mutter gegeben.«
    Spader zog das Blatt Papier aus der Tasche und gab es Onkel Press, der es eingehend studierte.
    »Die Zahlen da oben könnten Koordinaten sein.«
    Wütend riss ihm Spader die Karte aus der Hand.
    »Eure blöden Hirngespinste interessieren mich nicht. Lasst meine Mutter in Ruhe.«
    »Du verstehst das nicht«, beharrte ich. »Vielleicht ist Faar nur ein Märchen, und wir machen uns unnötig Sorgen. Wenn es die Stadt aber tatsächlich gibt und Saint Dane sie sucht, braucht er die Karte. Falls deine Mutter die zweite Hälfte hat, schwebt sie in Gefahr.«
    Es machte mir keinen Spaß, Spader derart in Angst und Schrecken zu versetzen, aber er sollte endlich begreifen, was auf dem Spiel stand.
    Hastig verstaute er die Karte in seiner Tasche. »Yenza«, begann er. »Sie wird uns ein Boot geben. Heute Abend sind wir in Panger.«
    Er rannte in Richtung Aquanier-Hauptquartier davon. Onkel Press sah ihm nach und sagte: »Er ist völlig fertig.«
    »Ja, und falls er eines Tages Saint Dane gegenübersteht, wird er …«
    »Darüber zerbrechen wir uns den Kopf, wenn es so weit ist. Jetzt begeben wir uns erst einmal auf Schatzsuche.«

SIEBTES JOURNAL (FORTSETZUNG)
    CLORAL
    Onkel Press und ich folgten Spader zum Hauptquartier der Aquanier. Als wir uns dem Gebäude näherten, hörten wir lautes Geschrei.
    »Ich habe sie gewarnt! Jawohl! Ich habe das Unglück vorausgesehen, aber niemand glaubte mir!«
    Die Stimme erscholl aus Wu Yenzas Büro. Wir spähten vorsichtig hinein und erblickten die Aquanierin, die mit strenger Miene hinter ihrem Schreibtisch saß. Spader hielt sich im Hintergrund und sagte kein Wort. Das Geschrei stammte von zwei Agronomen, die vor dem Schreibtisch standen. Es handelte sich um den Mann und die Frau, die

Weitere Kostenlose Bücher