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Pennäler contra Pauker

Pennäler contra Pauker

Titel: Pennäler contra Pauker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaroslav Zak
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einmal zur Schülerstrategie zurück. Nun charakterisieren wir in den Hauptzügen die Erzfeinde der Pennäler und die übrigen Schulleute sowie solche, die mit der Schule zu tun haben.

Zweiter Teil

    Dozenten, Pädagogen, Philologen, Kollegen
    und Professoren überhaupt,
    Direktoren, Inspektoren, Eltern und
    schließlich die Herren Schuldiener

    Um den vorhergehenden Teil unserer Dissertation bunter zu gestalten, haben wir einige sinnreiche Wendungen und Redensarten der studierenden Jugend eingeflochten. In dem Kapitel über die Erzfeinde und die verstockten Peiniger der Schüler können wir mit keiner eigenen Sprache der Pauker aufwarten, denn die Herren Professoren, darunter die Philologen im besonderen, haben bisher keine eigene Sprache geschaffen, sondern plündern unverschämt das Wörterbuch der Pennälersprache. Um nun auch diesen Teil anziehender zu gestalten, sind wir gezwungen, ihn mit sinnigen Redensarten und Ausdrücken aus der Schülersprache zu würzen.
    Die Lehrer an den höheren Schulen tragen den amtlichen Titel Studienrat oder Professor, woraus durch Lautentwicklung die Bezeichnung Brotfresser, Prof, Profax, Profos (siehe unter Stockmeister) entstand. In einigen Großstädten unterrichten auch Universitätsdozenten an höheren Schulen.

Die Dozentenschaft als Auslese

    Universitätsdozenten zeichnen sich durch würdigen Gang, Wohlwollen und milde Zensuren aus, in dem Bewußtsein, von der Natur für höhere Funktionen und Ziele ausersehen zu sein. Der Dozent ist erhaben über kleinliches Ärgernis und Ermahnen und bewahrt bei jeder Ausschreitung der Klasse seine philosophische Ruhe, wie es sich für einen berühmten Gelehrten ziemt. Einen Dozenten in Wut zu versetzen, ist ein Meisterstück, das den Ehrgeiz aller «Elemente» oder «bösen Geister der Klasse» herausfordert.
    Als der Verfasser dieser Abhandlung vor Jahren an einer «Penne» im Herzen Prags wirkte, unternahmen die Schüler der Tertia einen wohlüberlegten Angriff auf die Würde eines gelehrten Dozenten, indem sie Knallfrösche auf der Treppe ausstreuten. Leider waren die erhabenen Stiefel des Gelehrten voll Straßenkot, so daß die Frösche daran haftenblieben, ohne daß die erwarteten Explosionen eingetreten wären. In der großen Pause ging der Gelehrte in die gegenüberliegende Frühstücksstube und verursachte dort eine kleine Panik, da die Frösche auf den Fliesen zu explodieren anfingen und im Laden herumflitzten. Die Schuldigen wurden ermittelt und bestraft. Am meisten wurmte sie das Vergebliche ihrer verwegenen Tat, da die Klasse den unwürdig umherhopsenden Dozenten nicht zu sehen bekommen hatte.

Der Herrscher der Lehranstalt

    An der Spitze des Lehrkörpers steht der Herrscher der Lehranstalt, der Herr Direktor, von den Schülern Chef, Rex, Direx, Schuster, Dide, Biber, Negus, Sküs (die höchste Karte im Tarock), auch Sheriff, Häuptling, Zeus, Plantagenbesitzer, Kommodore, Kapitän und so weiter genannt, während sich die Pauker nur zu einem einzigen kümmerlichen Spitznamen aufgeschwungen haben: «der Alte».

    Die Hauptbeschäftigung des Direktors besteht darin, unhörbar durch die Korridore zu schleichen und an den Türen der Klassenzimmer zu lauschen, ob ordnungsgemäß unterrichtet wird. Zu diesem Zweck trägt er leichte Mokassins mit Gummisohlen. In den Pausen beaufsichtigt er die aufsichtführenden Profen, damit sie die Schüler ordentlich beaufsichtigen. Vor Beginn des Unterrichts taucht «der Alte» für gewöhnlich im Lehrerzimmer auf und zählt unauffällig die Hüte an den Haken, ob seine Paukermannschaft vollzählig ist. Rast ein verspäteter Pauker nach dem Klingeln die Treppe hoch, indem er drei Stufen auf einmal nimmt, taucht plötzlich der Chef wie eine Erscheinung aus einem dunklen Winkel des Korridors auf, pflanzt sich drohend vor das Klassenzimmer hin und blickt bedeutsam nach der Uhr.
    Von Zeit zu Zeit dringt der Chef in eine Klasse ein, um persönlich dem Unterricht beizuwohnen. Der Herr Professor oder Studienrat stürzt ihm entgegen, die beiden verneigen sich tief, schütteln einander die Hand und führten rhythmische Tänze auf zur allgemeinen Erheiterung der Schüler.
    Die Paukerschaft ist durchdrungen von Achtung zu ihrem Chef, dessen Macht sich aus den gefürchteten Bullen und Dokumenten, die Erlaß, Verordnung und Rundschreiben genannt werden, ergibt. Ein Lieblingssport des Chefs ist das «Herumreiten» auf einer Sache. Er trifft dabei nicht selten auf einen kampflustigen Untergebenen, der die

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