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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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unerwartet.
    „Was?!“, belferte Nathan geschockt. „Ich will nicht, dass er mich so sieht.“
    „Sie haben den weiten Weg gemacht, um dich zu besuchen, Nathan. Du solltest ihnen die Möglichkeit geben, sich mit dir zu unterhalten.“
    „Unterhalten“, wiederholte Nathan spöttisch. „Nein.“
    „Sie hatten einen echt langen Weg.“
    „Ist mir egal! Dann sollen sie eben wieder zurückfahren! Ich will das nicht. Nein, ich kann das nicht … nicht jetzt …“
    Erschrocken sah Nathan den Doktor an, der plötzlich zum Telefonhörer griff. Was hat er vor?
    „Harris?“, sagte er in den Hörer. „Sie können sie reinschicken.“ Er legte wieder auf.
    Meint er damit etwa meinen Vater? Zum ersten Mal seit seinem Aufenthalt spürte Nathan wieder das Adrenalin in seinem Körper. Hastig sprang er auf. Mein Bauch wird ganz kalt, mein Herz beginnt zu rasen!
    Abrupt öffnete sich die Tür.
    „Nathan“, wisperte sein Vater erleichtert und ging schnurstracks auf ihn zu.
    „Dad?“, erwiderte er leise und wich einen Schritt zurück.
    „Ach, Nathan …“ Er war dem Heulen nahe und drückte ihn rasch an sich. „Was machst du nur?“
    „Hallo“, meinte Bianca, Hendriks Frau, zum Doktor und schüttelte seine Hand.
    „Hallo“, lächelte Doktor Schlaus zurück. „Setzen Sie sich doch.“ Ihr aufgetakeltes Auftreten schien den Arzt zu begeistern.
    „Ja, klar.“ Bianca machte es sich bequem. Nathan war baff und setzte sich wieder.
    „Herr Schuster“, sagte Schlaus. Der leicht verschwitzte Vater mit dem kurzen Haar blickte ihn flüchtig an. „Nehmen Sie doch Platz.“
    Hendrik fand die Idee nicht schlecht. Schnell griff er nach Nathans Hand.
    „Freut mich, dass Sie zu uns gefunden haben.“
    „War ja auch keine lange Strecke“, plapperte Bianca in einem sarkastischen Unterton.
    „Wie lang sind Sie denn gefahren?“
    Bianca sah ihren Mann an. „So vier Stunden ungefähr – nicht, Schatz?“
    „Ja“, nickte er mit einem Lächeln zu Nathan. Die Freude, die Angst und Hoffnung in Hendriks Augen brachten Nathan fast zum Weinen. Noch nie hatte er es gemocht, wenn sein Vater heulte. Und jetzt erst recht nicht.
    „Wie geht es dir?“, fragte Hendrik. Kurz blickte Nathan zum Doktor und hoffte, dass er nichts sagen würde.
    „Mir geht es gut“, versicherte er ihm.
    „Das freut mich“, flüsterte er und drückte seinen Sohn erneut an sich.
    „Ja, Herr Schuster“, begann Doktor Schlaus, „Nathan geht es so weit ganz gut.“
    „Was machst du auch für Sachen?“, wollte Bianca, die an ihrem kurzen Top zupfte, ernsthaft von ihm wissen. Eine Antwort gab Nathan ihr nicht, denn nach ihrer Frage zog Bianca spöttisch die Augenbrauen nach oben und grinste mit einem Kopfschütteln.
    „Du weißt doch“, sagte Hendrik, „wenn du Probleme hast, dann kannst du jederzeit zu uns kommen. Ich bin immer für dich da.“
    Seine Worte klangen so real und echt, dass Nathan es eigentlich nicht wahrhaben wollte.
    „Herr Schuster“, sprach der Doktor.
    „Ja?“, gab Hendrik mit einem erleichterten Blick zurück.
    „Wir werden alles tun, damit Ihr Sohn wieder auf die richtige Bahn kommen wird. Doch das geschieht natürlich nicht von heute auf morgen. Es ist ein langer und steiniger Weg.“
    Was zum Teufel redete er da? Versuchte er da etwa gerade meinem Vater Hoffnungen zu machen? Wenn er wüsste, dass ich nicht mehr lange leben werde, dann …
    „Ja, schon klar“, warf Bianca verständnisvoll ein. „So etwas geht natürlich nicht von heute auf morgen. Wenn man psychisch am Ende ist, dann braucht man eben Zeit, um alles zu verarbeiten.“
    Frau Klugscheißerin höchstpersönlich, wütete Nathan innerlich.
    „Da haben Sie vollkommen recht“, stimmte Doktor Schlaus ihr zu, während sein Blick schwermütig auf Nathan fiel.
    Eine unerwartete Stille trat ein. Niemand sagte mehr etwas. Nur kurze Blicke – ein kleines Lächeln.
    „Das ist doch lächerlich!“, tönte es unerwartet aus Nathan.
    „Was denn, mein Schatz?“, fragte Hendrik. „Was hast du?“
    Nathan sah zu Schlaus und musterte kurz dessen eigenartige Miene. „Ach, nichts.“
    „Ich nehme an, dass Sie nicht lange hier sein werden?“, erkundigte sich Schlaus.
    „Nein, wir haben ja noch eine lange Heimreise vor uns“, stöhnte Bianca.
    „Nathan?“, flüsterte Hendrik.
    „Ja?“
    „Geht es dir gut?“
    „Wird schon.“
    Hendrik war erleichtert. „Das freut mich.“
    Wenn er wüsste, dachte Nathan.
    „Ich nehme an, dass Sie etwas allein mit Ihrem Sohn

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