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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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den Augen und erhob sich. „Ich habe nur versucht, mit ihm zu reden!“, stellte er mit vor der Brust verschränkten Armen klar.
    „Dazu haben Sie aber nicht die Befugnis!“
    Fassungslos schüttelte Nathan seinen Kopf. „Ich werde mich ja wohl noch mit anderen unterhalten dürfen!“
    „Aber nicht mit Alexander!“
    „Ach, und wieso nicht?!“
    „Er redet nicht!“
    „Vielleicht redet er ja einfach nur nicht mit Ihnen!“
    „Er redet mit niemandem. Und mit Ihnen schon gar nicht.“
    „Was soll das denn heißen?!“, giftete Nathan.
    „Nathan!“
    „Was?!“
    „Alexander ist Autist. Er wird Ihnen niemals antworten können.“
    „Nein“, trotzte Nathan.
    Doktor Schlaus stutzte. „Wie nein?“
    „Woher wollen Sie wissen, dass er Autist ist?“
    „Nathan …“
    „Ich meine …“, unterbrach Nathan ihn rasch, „… man hat ihn doch hierher gebracht, nachdem man ihn an irgendeiner Straße gefunden hatte … vor diesem brennenden Auto.“
    „Woher ...?“
    „Soviel ich weiß, haben Sie ihm den Namen gegeben, weil Sie seinen echten nicht kennen.“
    „Das ist eine komplizierte Geschichte – etwas, was Sie nicht zu interessieren hat.“
    „Sie wissen doch noch nicht einmal, ob er überhaupt Autist ist.“
    „Übertreiben Sie es nicht!“, warnte Schlaus ihn.
    „Sonst was?!“
    „Sie sollten sich vielleicht nicht so aufregen. Schließlich haben Sie gerade erst einen Herzinfarkt überstanden.“
    „Ja! Dank Ihnen!“, meckerte Nathan außer sich und rannte wütend aus dem Zimmer.
    „Sie können hier nicht einfach das machen, was Sie wollen!“, brüllte Doktor Schlaus ihm nach, doch Nathan ignorierte die Worte und stürmte die Treppe hinunter.
    Dean, der gerade die Eingangshalle durchquerte, lächelte, als er Nathan sah. Freundlich grüßte er ihn, doch Nathan ignorierte ihn und eilte aus dem Gebäude.
    „Nathan?“, flüsterte Dean und blickte verwirrt die Treppe hoch. Sein Chef, der am Treppenabsatz stand, sah ihn erbost an und schüttelte nur den Kopf. Was geschehen war, wusste nur Schlaus – und dieser würde es ihm mit Sicherheit nicht erzählen. Perplex ging er zurück an die Arbeit.
     
    ***
     
    Nathan betrat währenddessen den verschneiten Park und blieb schlagartig mit dem Blick auf das viele Weiß unter sich stehen. So etwas Schönes und Friedvolles hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Er streifte eine braune Haarsträhne hinters Ohr und ging in aller Ruhe durch den Schnee. Ein dezentes Lächeln flog ihm über die Lippen, als er sich umsah und die Schönheit der Natur nicht wahrhaben wollte. Viel zu lang hatte er all die ansehnlichen Dinge um ihn herum einfach ignoriert – doch jetzt stand er mittendrin. Ein wohliges Gefühl machte sich in ihm breit.
    Dann sah er ihn: Alexander. Er stand mit gesenktem Kopf an einem Baum und rieb nervös die Hände aneinander.
    „Alexander?“, rief Nathan.
    Verängstigt blickte Alexander hin und her, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte und sofort zusammenzuckte.
    „Hey“, lächelte Nathan ihn an und stellte sich neben ihn. Schnell wandte Alexander ihm den Rücken zu.
    „Du willst wohl nicht mit mir reden, was?“, meinte Nathan und fuhr durch seine Haare. „Liegt wohl daran, dass ich seit Tagen nicht mehr duschen war“, brabbelte er mit einem Blick auf die lange, fettige Strähne. Alexander gab natürlich keine Antwort. „Hab schon verstanden … schon klar.“ Er bekam das ungute Gefühl, dass Alexander gar nichts mit ihm zu tun haben wollte. Wortlos ging er davon. Ich sollte mir nichts vormachen. Er ist nicht er – er wird es niemals sein. Doch dann hörte er plötzlich einen Ast knacken. Hastig drehte er sich um. Ihre Blicke trafen sich. Er sieht aus wie er.
    Der kalte Wind wehte über Nathans Kopf. Mit einem Atemzug schloss er kurz seine Augen, doch als er sie wieder öffnete, war Alexander wie vom Erdboden verschluckt.
    „Aber?“, stutzte er mit gerunzelter Stirn und blickte um sich. Keine Spur mehr von Alexander. Stattdessen registrierte er Dean, der ihn durch das Fenster des Gemeinschaftsraumes immer wieder flüchtig beobachtete und dabei einen Patienten zudeckte. Erneut schloss Nathan für einen Moment die Augen, bevor er sich zügig zurück ins Innere der Anstalt begab. Er stürmte die Treppe hoch und spürte jäh wieder sein Herz, das wie wild in seinem Brustkorb schlug. Ruckartig blieb er stehen und fasste sich an die Brust.
    „Nathan?“, rief Dean, der plötzlich unten an der Stiege stand und zu ihm

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