Per Anhalter durch die Galaxis - 4 - Macht's gut und danke für den Fisch
matt schimmerte. Es war eine würfelförmige graue Schachtel von etwas über dreißig Zentimetern Seitenlänge.
Sie war mit einem einfachen grauen Band zugebunden, das oben zu einer zierlichen Schleife verknotet war.
Er stand auf, ging hinüber und berührte die Schachtel voller Staunen. Was es auch war, es war deutlich als Geschenk eingepackt, ordentlich und schön, und wartete darauf, daß er es auspackte. Vorsichtig hob er es auf und trug es zum Bett. Er wischte den Staub von der Oberseite und knotete das Band auf. Die Oberseite der Schachtel war eine Klappe mit einer Lasche, die in die Schachtel hineingeschoben war.
Er klappte sie auf und sah hinein. Sie enthielt eine Glaskugel, die in feines graues Seidenpapier gebettet war. Er zog sie vorsichtig heraus. Es war keine richtige Kugel, denn sie war unten oder, wie Arthur bemerkte, als er sie umdrehte, oben offen und hatte einen dicken Rand. Es war ein Glasgefäß. Ein Goldfischglas.
Es war aus dem allerherrlichsten Glas, vollkommen durchsichtig, aber von einem ganz ungewöhnlichen Silbergrau, als wenn es aus Kristall und Schiefer gemacht wäre.
Arthur drehte es in seinen Händen langsam um und um. Es war eins der schönsten Dinge, die er je gesehen hatte, aber es verwirrte ihn völlig. Er guckte in die Schachtel, aber außer dem Seidenpapier war nichts darin. Auch außen an der Schachtel war nichts zu sehen.
Er drehte das Glas wieder herum. Es war wundervoll. Es war wunderwunderschön.
Aber es war ein Fischglas.
Er klopfte mit dem Daumennagel dagegen, und es ließ ein tiefes, herrliches Klingen hören, das länger anhielt, als möglich schien, und als es schließlich verklang, verlor es sich nicht, sondern schwebte, schien es, in andere Welten davon wie in einen tiefen Meerestraum.
Verzückt drehte Arthur es noch einmal herum, und diesmal fiel das Licht der staubigen kleinen Nachttischlampe in einem anderen Winkel darauf und glitzerte auf irgendwelchen feinen Abschürfungen auf der Oberfläche des Fischglases. Er hielt es in die Höhe, korrigierte den Winkel zum Licht und sah plötzlich deutlich die zierlich eingravierten Form von Wörtern auf dem Glas erscheinen.
> Macht's gut«, stand da, »und danke…«
Und das war alles. Er zwinkerte und begriff überhaupt nichts.
Volle fünf Minuten drehte er das Ding immer rundherum, hielt es in den verschiedensten Winkeln gegen das Licht, klopfte wegen seines faszinierenden Klingens dagegen und grübelte über den Sinn der schattenhaften Buchstaben nach, konnte aber keinen finden. Schließlich stand er auf, füllte das Glas mit Wasser aus dem Hahn und stellte es wieder auf den Tisch neben dem Fernseher. Er schüttelte den kleinen Babelfisch aus seinem Ohr und ließ das Zappelding in das Glas fallen. Er würde ihn jetzt nicht mehr gebrauchen, außer wenn er sich ausländische Filme ansähe.
Erlegte sich wieder auf das Bett und knipste das Licht aus.
Erlag still und ruhig da. Er nahm die ihn umhüllende Dunkelheit in sich auf, entspannte seine Glieder langsam von einem Ende zum anderen, machte sich's bequem, regulierte seinen Atem, entleerte nach und nach seinen Kopf von allen Gedanken, schloß die Augen und war absolut außerstande einzuschlafen.
Die Nacht war ungemütlich und regnerisch. Die Regenwolken selbst waren nun weitergezogen und konzentrierten ihre Aufmerksamkeit im Augenblick auf eine kleine Fernfahrer-Raststätte kurz vor Bournemouth, aber der Himmel, durch den sie hindurchgeflogen waren, hatte sich gestört gefühlt und trug nun eine feuchtverstimmte Miene zur Schau, als wisse er nicht, wozu er sich vielleicht noch hinreißen lasse, falls er nochmal geärgert werde.
Der Mond hing ganz wässerig am Himmel. Er sah wie eine Papierkugel aus der Gesäßtasche von Jeans aus, die gerade aus der Waschmaschine gekommen sind, und wo nur die Zeit und ein Bügeleisen enthüllen können, ob es sich bei der Kugel um einen alten Einkaufszettel oder eine Fünf-Pfund-Note gehandelt hat.
Der Wind wirbelte ein bißchen herum wie der Schwanz eines Pferdes, das dahinterzukommen versucht, in welcher Stimmung es heute nacht ist, und eine Glocke schlug irgendwo Mitternacht. Ein Dachfenster ging quietschend auf.
Es war widerspenstig und mußte ein bißchen gerüttelt und überredet werden, denn sein Rahmen war leicht verrottet und das Scharnier war zu irgendeinem Zeitpunkt seines Lebens mal ziemlich gefühlvoll übermalt worden, aber schließlich war das Fenster offen.
Eine Strebe wurde gefunden, um es zu stützen,
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