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Per Anhalter durch die Galaxis - 4 - Macht's gut und danke für den Fisch

Per Anhalter durch die Galaxis - 4 - Macht's gut und danke für den Fisch

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 4 - Macht's gut und danke für den Fisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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und eine Gestalt wand sich heraus in die enge Rinne zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Schrägen des Daches.
    Sie stand auf und beobachtete schweigend den Himmel.
    Die Gestalt war absolut nicht mehr als das wüst aussehende Wesen zu erkennen, das vor etwas über einer Stunde wie von Sinnen über das Dorf hereingebrochen war. Verschwunden war der zerrissene, abgetragene Morgenmantel, der mit dem Morast von hundert Welten beschmiert, mit der Junk-Food-Würze von hundert dreckigen Raumflughäfen bekleckert war, verschwunden war die verfilzte Haarmähne, verschwunden der lange, verhedderte Bart, dieses blühende Ökosystem, und alles.
    Statt dessen stand da, glatt und salopp, Arthur Dent in Kordhosen und einem dicken Sweater. Sein Haar war gestutzt und gewaschen, sein Kinn sauber rasiert.
    Nur in den Augen war noch zu lesen, daß, ganz gleich, was das Universum noch mit ihm vorhaben sollte, er es trotzdem bitten würde, davon Abstand zu nehmen.
    Es waren nicht dieselben Augen, mit denen er das letzte Mal speziell auf diese Szenerie geblickt hatte, und das Hirn, das die Bilder deutete, die die Augen zerlegten, war nicht dasselbe Hirn. Dazu war kein chirurgischer Eingriff nötig gewesen, nur die ständigen Püffe und Knüffe der Erfahrung.
    Die Nacht erschien ihm in diesem Augenblick wie etwas Lebendiges und die dunkle Erde um ihn her wie ein Wesen, in dem er wurzelte.
    Er spürte wie ein Prickeln auf fernen Nervenenden die Wasserfluten eines weit entfernten Flusses, die Wellung unsichtbarer Hügel, die Knäuel schwerer Regenwolken, die irgendwo weit weg im Süden hingen.
    Er fühlte auch die Erregung, ein Baum zu sein, und das war etwas, was er nicht erwartet hatte. Er wußte, daß es sich gut anfühlte, wenn man seine Zehen in die Erde grub, aber ihm war nie bewußt gewesen, daß es sich so gut anfühlte. Er spürte eine fast unanständige Woge des Entzückens, die ihn vom New Forest her ergriff. Er müsse diesen Sommer mal versuchen, dachte er, wie sich's anfühlt, wenn man Blätter hat. Aus einer anderen Richtung gelangte zu ihm das Gefühl, ein Schaf zu sein, das von einer fliegenden Untertasse erschreckt wird, aber es war im Grunde nicht zu unterscheiden von dem Gefühl, ein Schaf zu sein, das von irgend etwas anderem erschreckt wird, dem es noch nie begegnet ist, denn Schafe waren Kreaturen, die auf ihrer Reise durchs Leben sehr wenig lernten und verdutzt die Sonne am Morgen aufgehen sahen und über all das grüne Zeug auf den Feldern erstaunt waren.
    Überrascht stellte er fest, daß er fühlte, wie das Schaf an dem Morgen über die Sonne verdutzt war, und auch am Morgen davor, und wie es am Tag vor diesem über ein Gehölz verdutzt war. Er konnte immer weiter zurückgehen, aber es wurde langweilig, weil nichts weiter vorkam als Schafe, die über irgendwas verdutzt waren, über das sie auch schon am Tag davor verdutzt gewesen waren. Er verließ die Schafe und ließ seinen Geist in sich ausbreitenden Wellen schläfrig nach draußen treiben. Er spürte die Anwesenheit anderer Geister, Hunderte waren es, Tausende in einem Netz aus Gedanken, einige schläfrig, einige schlafend, einige furchtbar aufgeregt, einer gesprungen.
    Einer gesprungen.
    Er glitt flüchtig daran vorbei und versuchte, nochmal Fühlung mit ihm aufzunehmen, aber er entschlüpfte ihm wie die zweite Karte mit dem Apfel beim Memory-Spiel. Er spürte eine krampfhafte Erregung, weil er instinktiv wußte, wer es war, oder zumindest wußte er, wer es seinem Wunsch nach sein sollte, und wenn man erst mal weiß, wovon man sich wünscht, daß es wahr ist, ist der Instinkt eine sehr nützliche Einrichtung, um einen wissen zu lassen, daß es wahr ist.
    Er wußte instinktiv, daß es Fenny war und daß er sie finden wollte; aber er konnte es nicht. Er bemühte sich so sehr darum, daß er fühlte, wie ihm diese merkwürdige neue Fähigkeit wieder entglitt, und so bremste er sich in seiner Suche und ließ seinen Geist noch einmal ungezwungener in der Gegend herumflanieren.
    Und wieder spürte er diesen Sprung.
    Wieder konnte er ihn nicht finden. Und was es auch war; wovon ihm diesmal sein Instinkt so fleißig einzureden versuchte, daß er es ruhig glauben könne, er war nicht sicher, daß es sich um Fenny handelte - oder es war vielleicht diesmal etwas anderes Gesprungenes. Es hatte ebenfalls dieses Zusammenhanglose an sich, wirkte aber mehr wie ein allgemeineres Gefühl des Gesprungenseins, tiefer, nicht wie ein einzelner Geist, vielleicht war es

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