Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
Vom Netzwerk:
die Kosten. Was wir statt dessen tun, ist, ein und dasselbe Exemplar milliarden- und abermilliardenmal zu verkaufen. Wir bedienen uns der multidimensionalen Natur des Universums und verringern so unsere Herstellungskosten. Und wir verkaufen nicht an mittellose Anhalter. Was für ein dämlicher Ansatz! Sich ausgerechnet jene Konsumenten auszusuchen, die schon per definitionem kein Geld haben, und denen was verkaufen zu wollen. Nein. Wir wenden uns in Abermilliarden Milliarden verschiedenen Zukünften an den wohlhabenden Geschäftsreisenden und seine urlaubswillige Gattin. Das ist die bisher radikalste, dynamischste und ehrgeizigste geschäftliche Operation in der gesamten multidimensionalen Unermeßlichkeit aller Raumzeitwahrscheinlichkeiten."
    "Und ich soll dabei der Restaurantkritiker sein", sagte Ford.
    "Wir wüßten Ihre Mitarbeit zu schätzen."
    "Töte! " rief Ford. Er rief es seinem Handtuch zu. Das Handtuch hüpfte Harl aus den Händen.
    Das tat es allerdings nicht aus eigenem Antrieb, sondern lediglich, weil Harl die Vorstellung so erschreckend fand, es wäre dazu in der Lage. Das nächste, was ihn erschreckte, war der Anblick seines mit ausgestreckten Fäusten über den Tisch auf ihn zufliegenden Restaurantkritikers. Eigentlich hatte Ford bloß einen Satz nach vorn gemacht, um sich die Kreditkarte zu schnappen, aber niemand kommt in eine Position wie die von Harl, schon gar nicht in einer Organi-sation wie der, in der er diese Position innehatte, wenn er nicht beizeiten eine gesunde, paranoide Lebenseinstellung entwickelt. Harl hielt es für ein Gebot der Vorsicht und der Vernunft, rückwärtszutaumeln, knallte mit dem Hinterkopf dröhnend gegen die raketensichere Scheibe und sank daraufhin in eine Reihe beunruhigender, äußerst privater Träume.
    Ford lag auf dem Tisch und wunderte sich, wie reibungslos alles verlaufen war.
    Er warf einen kurzen Blick auf das Stück Plastik, das er jetzt in der Hand hielt. Es war vermutlich das Aufregendste, was Ford je gesehen hatte: eine Dine-OCharge-Kreditkarte, in die sein Name und ein zwei Jahre in der Zukunft liegendes Verfallsdatum bereits eingeprägt waren. Ford steckte sie ein. Dann kraxelte er über den Tisch, um nach Harl zu sehen.
    Das Atmen schien ihm keine Mühe zu bereiten. Ford kam zu dem Schluß, daß es ihm ohne die auf seiner Brust lastende Brieftasche vermutlich noch weniger Mühe bereiten würde, also zog er sie aus Harls Innentasche und durchstöberte sie.
    Eine beträchtliche Summe Bares. Ehrenabzeichen. Eine Ultragolf-Mitgliedskarte.
    Weitere Mitgliedskarten. Fotos, die eine Frau mit Kindern zeigten-vermutlich Harls Frau und Kinder, aber ganz sicher konnte man da nicht sein.
    Vielbeschäftigte Geschäftsführer hatten häufig keine Zeit für Vollzeitfrauen und -familien und mieteten sich deshalb einfach welche fürs Wochenende.
    Ha! Er konnte kaum fassen, was er da sah.
    Langsam zog er ein irrwitzig aufregendes Stück Plastik aus der Brieftasche, das es sich zwischen einem Bündel Quittungen gemütlich gemacht hatte.
    Allerdings sah es nicht irrwitzig aufregend aus. Es sah eigentlich eher öde aus.
    Es war kleiner und etwas dicker alseine Kreditkarte und halb transparent. Wenn man es gegen das Licht hielt, entdeckte man reihenweise holographisch verschlüsselte Informationen und Bilder, die pseudo-zentimetertief unter der Oberfläche begraben waren.
    Die Karte war ein Ident-i-Fix, und es war ausgesprochen unanständig und dumm von Harl, sie in der Brieftasche mit sich herumzutragen, obwohl man Verständnis dafür haben mußte. Man lebte schließlich in einer Zeit, in der man so unglaublich häufig aufgefordert wurde, seine Identität auf unterschiedlichste Art und Weise zweifelsfrei nachzuweisen, daß einem das Leben schon allein aus diesem Grund ausgesprochen schwer werden konnte, mal ganz zu schweigen von den tieferen existentiellen Schwierigkeiten, sich inmitten eines epistemologisch mehrdeutigen physischen Universums ein kohärentes Selbstempfinden zu bewahren.
    Es reichte doch beispielsweise schon, einen Blick auf die Geldautomaten zu werfen. Menschenschlangen standen davor und warteten, daß ihre Fingerabdrücke gelesen oder ihre Netzhäute geprüft wurden, ließen sich Hautschnipsel aus dem Genick kratzen und unterzogen sich Sofort-Genanalysen (jedenfalls fast "sofort" - in der rauben Wirklichkeit dauerte das Ganze sechs oder sieben Sekunden) und mußten anschließend Fangfragen über Familienmitglieder beantworten, von deren Existenz sie bis

Weitere Kostenlose Bücher