Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens
keinen Grund mehr zu bleiben.
Ich hatte einen sauren Geschmack im Mund, als ich mit dem Bus nach Hause fuhr.
…
Am nächsten Tag ließ Austin sich nicht blicken. Eine ganze Woche verging. Es war nicht so, dass ich jemanden gebraucht hätte, der auf mich aufpasste, aber es war einfach langweilig. Ich konnte nicht einmal Körbe trainieren, weil ich meinen Basketball in Austins Gemeinde liegen gelassen hatte.
Ich dachte daran, wie oft er mit mir Basketball gespielt hatte, obwohl er immer verloren hatte. Es gab Jungen, die beim Mittagessen in der Schule mit mir zusammensaßen und lachten, wenn ich ihnen vorführte, wie ich die Milch aus der Nase herauslaufen lassen konnte, aber mit Austin war das etwas anderes. Er war ein richtiger Freund.
Und ich war keiner.
Ich beschloss, dass ich dringend meinen Basketball brauchte.
Austin spielte auf dem Gemeindeklavier, als ich mich in die Sakristei schlich. Die traurige Musik berührte mich irgendwie und zwei blöde Tränen tropften mir von der Nase.
Als ich sie wegwischen wollte, fiel mir der Basketball herunter und prallte auf den Boden.
Austin blickte auf. Ich schaute zu Boden und musste ein paarmal mit den Augen zwinkern.
Er kam den Gang herauf und legte mir eine Hand auf die Schulter. Diesmal schüttelte ich sie nicht ab.
„Es tut mir leid“, murmelte ich und spürte jetzt, wie schrecklich das war, was ich getan hatte. „Ich habe versucht, es wieder heil zu machen, aber …“
Austin nickte.
„Bist du noch … sauer?“ Meine Güte, klang das lahm! Wahrscheinlich hasste er mich.
„Jesus sagt, dass wir vergeben sollen“, sagte er. „Vergeben ist kein Gefühl, kleiner Bruder. Es ist etwas, das man tut.“
„Heißt das, dass du immer noch mein Pate sein willst?“ Ich blickte auf zu Austin und er grinste.
„Klar“, sagte er. „Das will ich, kleiner Bruder. Es gibt da ein paar Sachen, die du unbedingt noch lernen musst.“
Katherine Bond
Aus: Focus On The Family Clubhouse Magazine
Seid vielmehr freundlich und barmherzig, immer bereit, einander zu vergeben, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.
Epheser 4,34 (Hoffnung für alle)
Ein unausgesprochenes Versprechen
Mein Vater war kein Mann, der seine Gefühle offen zeigte. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals begeistert über etwas gewesen war, das ich als Kind geschafft habe. Damit will ich nicht sagen, dass er mich nicht liebte. Ich wusste, dass mein Vater mich liebt, aber es lag ihm einfach nicht, gefühlvoll zu sein. Ich habe erlebt, wie er mir auf ganz andere Weise zeigte, dass er mich liebte.
Es gab einen ganz bestimmten Augenblick, in dem mir das klar wurde …
Ich war immer der Meinung, dass meine Eltern eine ganz gute Ehe führten, aber kurz bevor ich, das jüngste von vier Kindern, 16 wurde, erschien das plötzlich sehr fraglich.
Mein Vater, der bis dahin immer bei der Hausarbeit geholfen und seinen Teil beigetragen hatte, zog sich immer mehr zurück. Vom Zeitpunkt, wenn er abends nach der Arbeit nach Hause kam, bis er zu Bett ging, sprach er manchmal kaum ein Wort mit Mutter oder mit uns Kindern. Es war ganz offensichtlich, dass es in der Beziehung zwischen meinen Eltern Spannungen gab.
Ich war allerdings absolut nicht darauf vorbereitet, als meine Mutter sich eines Tages mit mir und meinen Geschwistern zusammensetzte und uns sagte, dass mein Vater beschlossen habe, uns zu verlassen. Ich konnte nichts anderes denken, als dass ich nun ein Scheidungskind war. Nie hätte ich das für möglich gehalten und es tat mir unglaublich weh. Ich sagte mir immer wieder, dass es gar nicht wirklich passiert sei, und ich war wie betäubt, als mein Vater dann wirklich seine Sachen packte. Am Abend bevor er auszog, war ich in meinem Zimmer noch lange auf. Ich betete und weinte – und ich schrieb einen langen Brief an ihn, in dem ich ihm sagte, wie sehr ich ihn liebte und wie sehr er mir fehlen würde. Ich schrieb ihm, dass ich für ihn beten würde und dass ich ihm nur sagen wolle, dass Jesus und ich ihn immer lieben würden, was auch immer geschehen mochte. Ich schrieb, dass ich für immer seine Kristie … seine „kleine Nudel“ sein würde. Dann faltete ich den Brief zusammen und legte noch ein Foto von mir und einen Spruch dazu, den ich oft gehört hatte. „Jeder kann ein Vater sein, aber man muss schon etwas Besonderes sein, um Papa genannt zu werden.“
Schon sehr früh am nächsten Morgen, kurz bevor mein Vater aus dem Haus ging, schlich ich mich zum Auto und steckte den
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