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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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Brief in eine von seinen Taschen.
    In den darauf folgenden zwei Wochen hörte ich kaum etwas von meinem Vater. Als ich dann eines Nachmittags von der Schule nach Hause kam, saß meine Mutter am Esstisch und wartete auf mich, weil sie mit mir reden wollte. An ihren Augen konnte ich sehen, dass sie geweint hatte. Sie erzählte, dass mein Vater da gewesen sei und sie sehr lange miteinander geredet hätten. Sie wären zu dem Entschluss gekommen, dass es Dinge gab, die beide ändern konnten und auch wollten – und dass ihre Ehe noch eine Chance verdient hatte.
    Dann sah meine Mutter mir direkt in die Augen. „Kristi, Papa hat mir erzählt, dass du ihm einen Brief geschrieben hast. Darf ich dich fragen, was darin stand?“
    Ich fand es schwer, meiner Mutter zu sagen, was ich meinem Vater aus tiefstem Herzen geschrieben hatte. Ich murmelte ein paar Worte vor mich hin und zuckte die Schultern. Meine Mutter sagte: „Also, Papa hat gesagt, dass er weinen musste, als er deinen Brief gelesen hat. Es hat ihm viel bedeutet und ich habe deinen Vater fast noch nie weinen sehen. Nachdem er deinen Brief gelesen hatte, hat er bei mir angerufen, um mich zu fragen, ob wir nicht noch mal miteinander reden könnten. Was auch immer du ihm geschrieben hast, es hat jedenfalls bei deinem Vater etwas verändert.“
    Ein paar Tage später war mein Vater wieder da, diesmal für immer. Wir haben nie über den Brief gesprochen, mein Vater und ich. Ich bin immer davon ausgegangen, dass er ein Geheimnis zwischen uns war.
    Meine Eltern blieben verheiratet – 36 Jahre lang insgesamt bis zu dem frühen Tod meines Vaters mit 53 Jahren. In den letzten 16 Jahren der Ehe meiner Eltern wurden all die Menschen, die meine Mutter und meinen Vater kannten, Zeugen einer der wenigen wirklich guten Ehen. Ihre Liebe wurde von Tag zu Tag stärker, und ich war unglaublich stolz darauf, wie sie sich immer näherkamen …
    Als meine Eltern vom Arzt erfuhren, dass das Herz meines Vaters bald aufgeben würde, trugen sie das gemeinsam, Seite an Seite, bis zum Schluss.
    Nach dem Tod meines Vaters hatten wir die unangenehme Aufgabe, seine Sachen durchzusehen. Ich hatte so etwas noch nie gemocht und bot deshalb an, Besorgungen zu machen, damit ich nicht dabei sein musste, wenn seine persönlichen Dinge verteilt oder in Kisten verstaut wurden.
    Als ich von den Besorgungen zurückkam, sagte mein Bruder zu mir: „Kristi, Mama hat mich gebeten, dir das hier zu geben. Sie hat gesagt, du wüsstest schon, was es zu bedeuten hat.“
    Als ich auf seine ausgestreckte Hand blickte, wurde mir klar, was mein Brief damals ausgelöst hatte. Mein Bruder hatte nämlich das Foto in der Hand, das ich damals meinem Vater zugesteckt hatte. Mein unsentimentaler Vater, der nie seine Gefühle zeigte. Mein Papa, der nach außen so gut wie nie seine Liebe zu mir gezeigt hatte, hatte den einen Gegenstand behalten, der ihm und mir so viel bedeutete. Ich setzte mich hin, und die Tränen begannen zu fließen, als mir klar wurde, was ich ihm bedeutet hatte.
    Meine Mutter erzählte mir später, dass Papa das Bild und den Brief immer bei sich getragen hatte. Ich habe eine Schachtel zu Hause, die ich die „Papa-Schachtel“ nenne. Ich bewahre darin viele Gegenstände auf, die mich an meinen Vater erinnern. Hin und wieder nehme ich das Foto heraus und erinnere mich. Ich erinnere mich an ein Versprechen, das sich ein junger Mann und seine Braut an ihrem Hochzeitstag gaben.
    Und ich erinnere mich an ein unausgesprochenes Versprechen zwischen einem Vater und seiner Tochter …
    Ein Versprechen, das gehalten wurde.
    Kristi Powers
    * Samurai bedeutet, „einer, der dient“. Samurai-Krieger waren bekannt für ihre Loyalität und ihren Dienst.

Gute Eigenschaften
    Schöne Dinge
    Eine der schönsten Entschädigungen
    im Leben besteht darin,
    dass niemand ernsthaft versuchen
    kann, anderen zu helfen,
    ohne sich selbst zu helfen.
    Ralph Waldo Emerson

Als Lisa verlor
    Zum ersten Mal begegnete ich Lisa Koncaid auf dem Volleyballfeld bei einem Spiel gegen eine andere Schule aus dem Verband, für den ich als Trainer arbeite. Oft stand ich an der gegenüberliegenden Seitenauslinie und konnte nur staunend beobachten, wie athletisch sie war: mit der Geschwindigkeit einer Raubkatze, der mentalen Stärke eines Kriegsveteranen und einer Sprungkaft von fast einem Meter aus dem Stand (so etwas hatte man von einer Schülerin noch nie gehört und sie war erst in der 11. Klasse!).
    Als sie in die Zwölfte kam, hatte ich das

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