Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
Vom Netzwerk:
gestorben, damit dieser Mensch ewiges Leben hat, und er hat mich als Erlöser angenommen, deshalb gehört er mir.“
    Und weiter sagte mein Herr: „Sein Name steht im Buch des Lebens geschrieben und niemand kann ihn mir wieder entreißen. Satan begreift immer noch nicht, dass dieser Mann nicht Gerechtigkeit, sondern Barmherzigkeit erhalten soll.“
    Als Jesus sich wieder setzte, verhielt er sich ganz ruhig, sah dann seinen Vater an und sagte: „Es braucht nichts mehr getan zu werden. Ich habe schon alles vollbracht.“
    Der Richter hob seine gewaltige Hand, ließ den Hammer niedersausen und sagte mit gebieterischer Stimme: „Dieser Mann ist frei – seine Strafe ist bereits vollständig für ihn bezahlt worden. Der Fall ist abgeschlossen.“
    Als mein Herr mich wegführte, konnte ich noch hören, wie Satan tobte und wütete: „Ich gebe nicht auf. Den nächsten Fall gewinne ich!“
    Als Jesus mir Anweisungen gab, wohin ich als Nächstes gehen sollte, fragte ich ihn: „Hast du schon jemals einen Fall verloren?“
    Er lächelte liebevoll und antwortete dann: „Jeder, der zu mir gekommen ist und mich gebeten hat, ihn zu vertreten, hat dasselbe Urteil bekommen wie du: ,Schon alles bezahlt‘.“
    Verfasser unbekannt
    Musikstunden
    Niemand hatte mich gefragt, ob ich einen „Schulpaten“ haben wollte. Ich wurde einfach ins Büro gerufen, wo ich ohnehin praktisch zu Hause war, denn alles, was an der Orville-Wright-Elementary-Schule falsch lief – die fünfzehn Unterhosen am Fahnenmast, das Pinkelbecken, das „Jingle Bells“ spielte, wenn jemand die Spülung betätigte … was es auch war, ich bekam immer die Schuld.
    In Mrs Kellermanns Büro saß ein Junge. Er war älter als ich, hatte dünne braune Arme und grinste, als ich hereinkam.
    „Kyle, das hier ist Austin Atterberry.“ Mrs Kellerman schob einen dicken Aktenordner – meinen – zurück in den Aktenschrank. „Austin ist in der achten Klasse an der Edison. Er hat sich bereit erklärt, dein Schulpate zu sein.“
    Und wann bitte habe ich mich damit einverstanden erklärt?, dachte ich.
    Der Junge stand auf. Er war groß, echt groß.
    „Ich wette, du spielst Basketball“, sagte ich.
    „Nö“, sagte er, „Klavier.“
    Nicht dass ich einen Aufpasser brauchte. Meine Eltern arbeiteten, und die Kinder in der Nachbarschaft hatten alle ihre Freunde; ich war es also gewohnt, allein zu sein. Aber jeden Nachmittag stand dann Austin an meinem Schließfach und lutschte saure Drops.
    So übel war es eigentlich gar nicht. Wenn Austin in meiner Nähe war, verprügelte mich jedenfalls niemand mehr. Er spielte tatsächlich kein Basketball. Er traf immer nur den Rand vom Korb und ich schlug ihn jedes Mal.
    Austin schüttelte nur missbilligend den Kopf, als ich ihm zeigte, wie ich unsere Türklingel kurzschloss, um die Garage des Nachbarn aufzubekommen, aber er hatte tolle Ideen für meine Eisenbahn. Das Einzige, was Austin bei mir zu Hause nicht passte, war die Tatsache, dass es kein Klavier gab.
    …
    „Da ist es.“ Austin strich mit den Händen über ein Yamaha PR-500-Keyboard. Wir waren bei Harmony Music, einer Musikalienhandlung.
    „Mrs Goodwin sagt, wenn in eine Wohnung kein Klavier reinpasst, ist das hier das Nächstbeste.“
    Mrs Goodwin war Austins Klavierlehrerin. Dafür, dass sie ihm Unterricht gab, putzte er bei ihr die Fenster, obwohl sie sagte, das sei aber nicht nötig. Also, wenn jemand mir etwas umsonst geben würde, dann wäre ich doch nicht so blöd, dafür zu bezahlen!
    „Ich habe schon sieben Monatsraten zusammen. Fehlen nur noch hundert Dollar.“
    „Wie bist du an das viele Geld gekommen?“
    „Ach, Rasenmähen und Babysitten.“
    „Ach, Babysitten also. Was zahlt denn mein Vater dafür, dass ich beaufsichtigt werde?“
    Austin wandte sich mit einem Ruck um. „Keiner bezahlt mich dafür. Ich mache es, weil ich es will.“
    Ich glaubte ihm nicht. „Na gut, dann spiel doch mal was vor“, sagte ich ablenkend.
    Als Austin den „Power“-Knopf drückte, kam ein Angestellter mit finsterer Miene in unsere Richtung geeilt. „Braucht ihr Hilfe, Jungs?“, fragte er. „Das sind empfindliche Instrumente – für Musiker.“
    „Woher wissen Sie denn, dass wir keine Musiker sind?“ Ich ahmte seine versnobte Stimme nach. „Nur zu Ihrer Information, Austin hier …“
    „Lass gut sein, Kyle“, unterbrach Austin. „Der Mann ist neu hier; der Geschäftsführer kennt mich.“
    Er nickte und machte beim Hinausgehen einen Bogen um den Angestellten,

Weitere Kostenlose Bücher