Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
Vom Netzwerk:
nicht überdauern und der Feind wird nicht gewinnen.
    Peter Henderson
    Sandra P. Aldrich erzählt
    Lass dich nicht vom Bösen besiegen,
    sondern besiege das Böse durch das Gute.
    Römer 12,21 (Hoffnung für alle)
    Unsere Zuflucht
    Gott ist unsere Zuflucht und Stärke
    und bewährter Helfer in Zeiten der Not.
    Darum fürchten wir uns nicht,
    selbst wenn die Erde erbebt, wenn die Berge wanken
    und in den Tiefen des Meeres versinken,
    wenn die Wogen tosen und schäumen
    und die Berge erschüttert werden.
    Psalm 46,2–4 (Hoffnung für alle)
    Die reichste Familie
    Nie werde ich Ostern 1946 vergessen. Ich war damals vierzehn Jahre alt, meine kleine Schwester Ocy elf und meine große Schwester Darlene sechzehn. Wir lebten bei unserer Mutter, und wir vier kannten das Gefühl, auf vieles verzichten zu müssen.
    Mein Vater war fünf Jahre zuvor gestorben und hatte meine Mutter mit sieben schulpflichtigen Kindern hinterlassen, die sie nun allein und ohne eigenes Einkommen großziehen musste. 1946 waren meine beiden älteren Schwestern verheiratet und auch mein Bruder wohnte nicht mehr zu Hause.
    Einen Monat vor Ostern rief der Pastor unserer Gemeinde zu einer besonderen Spendenaktion auf, deren Erlös bedürftigen Familien aus der Gemeinde zugute kommen sollte. Er forderte alle auf, zu sparen und großzügig zu spenden.
    Als wir nach dem Gottesdienst wieder zu Hause waren, überlegten wir gemeinsam, was wir tun konnten, um möglichst viel Geld zusammenzubekommen. Wir beschlossen, 50 Pfund Kartoffeln zu kaufen und einen Monat lang damit auszukommen. Dadurch konnten wir in dem Monat 20 Dollar Essensgeld sparen und dieses dann spenden.
    Dann überlegten wir, dass wir auch bei der Stromrechnung sparen könnten, wenn wir so wenig wie möglich das Licht anmachten und nicht Radio hörten. Darlene jobbte so häufig wie möglich als Putz- und Gartenhilfe, und wir arbeiteten beide auch als Babysitter, wann immer wir konnten und sich die Gelegenheit bot. Für fünfzehn Cent gab es so viele Knäuel Baumwolle, dass wir drei Paar Topflappen daraus häkeln konnten, die wir für einen Dollar das Paar verkauften. Auf diese Weise bekamen wir noch mal 20 Dollar zusammen.
    Dieser Monat war einer der besten unseres Lebens. Jeden Tag zählten wir das Geld, um festzustellen, wie viel wir schon angespart hatten. Abends saßen wir im Dunkeln und unterhielten uns darüber, wie sehr sich eine bedürftige Familie über das Geld von der Gemeinde freuen würde. Zu unserer Gemeinde gehörten ungefähr 80 Mitglieder, also rechneten wir aus, dass wohl ungefähr zwanzigmal so viel Dollar zusammenkommen würden. Schließlich erinnerte der Pastor die Gemeinde ja jeden Sonntag im Gottesdienst wieder daran, Geld für die Spende zurückzulegen.
    Am Tag vor Ostern gingen Ocy und ich in den Laden und brachten den Ladeninhaber dazu, uns unser Kleingeld gegen drei knisternde Zwanzigdollarscheine und einen Zehndollarschein einzutauschen. Wir rannten den ganzen Weg zurück nach Hause, um es Mama und Darlene zu zeigen. So viel Geld hatten wir noch nie zuvor besessen. In dieser Nacht waren wir so aufgeregt, dass wir kaum einschlafen konnten. Es machte uns nichts aus, für Ostern keine neuen Kleider zu haben, denn dafür hatten wir schließlich 70 Dollar für die Osterspende. Wir konnten die Zeit bis zum Gottesdienst kaum abwarten!
    Am Sonntagmorgen regnete es in Strömen. Wir besaßen keinen Schirm, und die Kirche war fast zwei Kilometer entfernt, aber es war uns egal, wie nass wir wurden. Darlene hatte Pappe in ihre Schuhe gelegt, um die Löcher in den Sohlen zu schließen. Die Pappe löste sich auf und sie bekam nasse Füße, aber wir saßen ungeheuer stolz in der Kirche. Ich hörte, wie ein paar Teenager sich darüber unterhielten, dass wir Smith-Mädchen auch zu Ostern unsere alten Kleider trügen. Ich sah sie an in ihren neuen Kleidern, und ich fühlte mich dabei so reich.
    Als die Kollekte eingesammelt wurde, saßen wir in der zweiten Reihe von vorn. Mutter legte den Zehndollarschein in den Korb, wir anderen jeweils einen Zwanzigdollarschein. Als wir nach dem Gottesdienst nach Hause gingen, sangen wir den ganzen Weg. Zum Mittagessen hatte Mama eine Überraschung für uns. Sie hatte zwölf Eier gekauft und es gab gekochte Ostereier und Bratkartoffeln!
    Spätnachmittags am Ostersonntag kam der Pfarrer mit seinem Wagen bei uns vorgefahren. Mutter ging zur Tür, redete einen Augenblick mit ihm und kam dann mit einem Briefumschlag in der Hand wieder zurück. Wir fragten,

Weitere Kostenlose Bücher