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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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was es sei, aber sie sagte kein Wort. Sie öffnete den Umschlag, und es fiel ein Bündel Geldscheine heraus, drei druckfrische Zwanzigdollarscheine, ein Zehndollarschein und siebzehn einzelne Dollarnoten.
    Mutter steckte das Geld in den Umschlag zurück. Keiner von uns sprach, wir saßen einfach nur da und starrten zu Boden. Wir waren uns wie Millionäre vorgekommen und jetzt fühlten wir uns wieder wie die letzten armen Schlucker.
    Wir Kinder hatten ein so glückliches Leben geführt, und jeder hatte uns leidgetan, der nicht so eine tolle Mutter hatte wie wir und ein Haus voller Brüder und Schwestern und ständig auch noch andere Kinder zu Besuch.
    Wir fanden es lustig, uns das Besteck zu teilen und uns überraschen zu lassen, wer zum Abendessen die Gabel und wer einen Löffel bekam, denn wir hatten nur zwei Messer, die wir abwechselnd benutzten, je nachdem, wer grade eines brauchte.
    Ich wusste, dass wir eine Menge Sachen nicht hatten, die für andere Leute ganz selbstverständlich waren, aber ich hatte nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass wir arm sein könnten. An jenem Ostersonntag erfuhr ich, dass wir es waren. Der Pfarrer hatte uns das Geld für die bedürftigen Familien gebracht, also mussten wir arm sein.
    Mir gefiel es nicht, arm zu sein. Ich sah an meinem Kleid herunter, schaute meine abgetragenen Schuhe an und schämte mich so sehr, dass ich nie mehr in die Kirche gehen wollte. Inzwischen wusste wahrscheinlich jeder, dass wir arm waren! Ich musste an die Schule denken. Ich war in der neunten Klasse und die beste Schülerin meines Jahrgangs, der hundert Schüler und Schülerinnen zählte. Ich fragte mich, ob wohl auch meine Mitschüler jetzt schon wüssten, dass wir arm waren. Ich beschloss, von der Schule abzugehen, denn die gesetzliche Schulpflicht umfasste nur acht Jahre.
    Lange saßen wir einfach schweigend da. Dann wurde es dunkel und wir gingen ins Bett. Die ganze Woche lang gingen wir Mädchen zur Schule und kamen wieder nach Hause – wir redeten alle nicht viel. Am Samstag fragte Mutter uns schließlich, was wir denn nun mit dem Geld machen sollten. Was machten arme Leute mit Geld? Wir wussten es nicht. Wir hatten ja gar nicht gewusst, dass wir arm waren.
    Wir wollten am Sonntag nicht zur Kirche gehen, aber Mutter sagte, wir müssten. Obwohl es ein sonniger Tag war, sprachen wir auf dem Weg nicht. Mama fing an zu singen, aber keiner sang mit, sodass sie nach einer Strophe wieder aufhörte.
    Im Gottesdienst war ein Missionar zu Gast. Er sprach darüber, wie die Menschen in Afrika die Ziegel zum Hausbau selbst aus Lehm brennen, dass man aber trotzdem Geld zum Bauen braucht, um Material für die Dächer zu kaufen. Er sagte, man bräuchte 100 Dollar, um das Dach für eine Kirche bauen zu können. Der Pfarrer sagte: „Könnten wir nicht alle etwas zusammenlegen, um diesen armen Leuten zu helfen?“
    Wir sahen einander an und zum ersten Mal in dieser Woche lächelten wir. Mutter griff in ihre Handtasche und holte den Umschlag hervor. Sie gab ihn an Darlene weiter, Darlene gab ihn mir und ich reichte ihn Ocy. Ocy legte ihn in den Korb.
    Als die Kollekte gezählt wurde, gab der Pfarrer bekannt, dass etwas über 100 Dollar zusammengekommen waren. Der Missionar freute sich. Eine so hohe Spende hatte er in einer so kleinen Gemeinde nicht erwartet. Er sagte: „Ihr müsst einige reiche Leute in der Gemeinde haben.“
    Und plötzlich wurde uns etwas klar! Von den etwas über hundert Dollar stammten 87 von uns. Wir waren die reiche Familie in der Gemeinde! Der Missionar hatte es schließlich selbst gesagt.
    Eddie Ogan
    Die Siegeskrone
    Während seiner Herrschaft als Kaiser von Rom standen in Neros Diensten starke junge Gladiatoren, die zu seiner Unterhaltung gegeneinander kämpften. Jeden Tag in ihren langen und anstrengenden Trainingsstunden und vor jedem Wettkampf riefen sie einstimmig aus: „Wir ringen für dich allein, o Nero, um für dich die Siegeskrone zu erringen.“
    Zu diesen großartigen Sportlern gehörte auch Vespasian – ein brillanter Führer, unübertroffen in Stärke und Treue.
    Eines Tages, es war Winter, erhielt Nero die Nachricht, dass vierzig seiner Ringer Christen geworden seien und dass sie ihre Kraft und Stärke nicht mehr für Nero einsetzten, sondern stattdessen für Jesus Christus. Nero zitierte Vespasian zu sich und trug ihm auf, alle vierzig Ringer zu töten, sollten sie nicht ihrem Glauben abschwören. Statt sie aber auf der Stelle zu töten, sollten sie nackt in

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