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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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und Gott tat etwas Erstaunliches. Er schenkte mir wirklich Liebe und Mitgefühl für ihn. Ich schaute durch seine hässliche, vulgäre Fassade hindurch und entdeckte dort eine leere, suchende, verletzte Seele. Jesus sagt in Matthäus 5,44–45: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch hassen und verfolgen! Auf diese Weise handelt ihr nämlich wie Kinder eures Vaters.“
    Zum letzten Mal habe ich Byron bei der Schulabschlussfeier gesehen. Er kam auf mich zu und sagte zum letzten Mal: „Ich werde dich töten.“ Ich sah ihn an und sagte zum letzten Mal: „Gott liebt dich und ich bete für dich.“
    Das ist nun schon lange her, aber gelegentlich denke ich auch heute noch an Byron, und wenn ich an ihn denke, dann bete ich: Wenn er die unglaubliche, alles umfassende Liebe von Jesus noch nicht kennengelernt hat, möge das bald geschehen.
    Lynn Dixon
    Der zuständige Mann
    Als junger Mann hatte ich große Pläne für mein Leben. In Europa tobte der Krieg, und weil ich meinem Land dienen wollte, meldete ich mich freiwillig zur Luftwaffe. Als junger Kadett, der den Traum hatte, einmal Kampfflugzeuge zu fliegen, stellte ich fest, dass der Konkurrenzkampf unter den Männern extrem hart und verbissen war. Als dann die Beurteilungen erfolgten, war ich erleichtert, festzustellen, dass ich eine 2+ geschafft hatte. Meine Erleichterung hielt allerdings nur so lange an, bis mich ein Beratungsoffizier beiseitenahm und mir eine Dosis Realität verabreichte.
    „Ray, Sie sind ein guter Soldat“, sagte er, „aber in der Luftwaffe ist der Wettbewerb so hart, dass eine Zwei wohl nicht ausreichen wird, um weiterzukommen.“ Wahrscheinlich weil er meine Enttäuschung spürte, schlug er dann noch vor: „Warum fahren Sie nicht nach Hause zurück und bewerben sich bei der Flugstaffel des Heeres? Sie wären sicher ein hervorragender Pilot, und dort ist die Konkurrenz einfach nicht so heftig. Die könnten dort froh sein, einen wie Sie zu bekommen.“
    Seine Worte klangen wie Musik in meinen Ohren und ich machte mich mit neuer Hoffnung auf den Heimweg. Glücklicherweise kannte ich die Dame in meiner Heimatstadt Columbus, Ohio, die für die Anmeldungen bei der Armee und die Verteilung auf die verschiedenen Truppenteile zuständig war. Nachdem ich ihr meine Lage erklärt hatte, versprach sie, meine Papiere erst bei der nächsten Zuteilung von Rekruten für die Flugstaffel des Heeres weiterzuleiten und sie bis dahin zurückzuhalten. Meine Pläne würden sich dadurch nur um einige wenige Wochen verzögern. Ich hatte große Hoffnungen.
    Umso schockierter war ich, als ich ein paar Tage darauf einen Brief im Briefkasten vorfand, der meine Einberufung zum Heer enthielt. Mein Eintritt in die Flugstaffel des Heeres stand doch unmittelbar bevor. Wie konnte das nur passieren? , fragte ich mich. Ich überlegte, dass sich wahrscheinlich alles schnell aufklären ließe, wenn ich bei der Meldestelle vorsprach und um eine Erklärung bat. Ich erfuhr dort, dass meine Bekannte im Urlaub war und ihre Urlaubsvertretung meine Papiere weitergeleitet hatte. Jetzt war nichts mehr zu machen. Ich wurde eingezogen.
    Meine Hoffnungen und Träume, einmal Pilot zu werden, musste ich ein für alle Mal begraben, als ich einer Infanteriedivision der Armee zugeteilt wurde. „Warum, Herr?“, fragte ich. Ich spürte, wie sich Verzweiflung in mir breitmachte, aber ich bekam Kraft und wurde gestärkt durch die Gewissheit, dass Gott einen Plan für mich hatte. Vielleicht war es nicht derselbe Plan, den ich für mich im Sinn hatte, aber ich wusste ohne Zweifel, dass ich ihm vertrauen konnte. Meine Familie stand mir bei und unterstützte mich, auch im Gebet.
    Nach der Grundausbildung wurde ich nach der Invasion durch die Alliierten nach Europa abgestellt. Unmittelbar nach meiner Ankunft in Frankreich wurde ich an die Front beordert, wo es jeden Tag zu heftigen Gefechten kam. In alledem hielt mich mein Glaube an Gott aufrecht. Ich betete viel und hatte immer das Neue Testament bei mir, das wir von der Army bekommen hatten. Ich fand darin Trost und auch immer wieder neues Vertrauen.
    Meine Tage an der Front waren angefüllt mit dem Grauen des Krieges. Überall um mich her sah ich Tod und Sterben. Jedes Mal, wenn ich amerikanische Flugzeuge über meinem Schützenloch sah, tat es mir innerlich ein bisschen mehr weh. Ich fragte mich, ob Gott eigentlich klar war, dass ich doch eigentlich dort oben sein sollte, statt hier unten an der Front. Hat Gott mich

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