Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
Vom Netzwerk:
vergessen?, fragte ich mich.
    Unsere Division war General Patton unterstellt, und wir kämpften in der Normandie sowie bei Saint Lo. Während der Belagerung wurden meine Hände durch Granatsplitter verletzt und ich wurde zum Verbandsplatz gebracht. Wahrscheinlich hat mir diese Verwundung das Leben gerettet, denn als ich an meinen Posten zurückkehrte, musste ich mit Schrecken feststellen, dass nur noch drei Männer – mich selbst mitgezählt – von unserem Zug übrig waren.
    Von Saint Lo aus marschierten wir nach Paris und befreiten die Stadt. Für mich war ganz offensichtlich, dass Gott eingegriffen hatte, um mein Leben zu verschonen. Nun wurde ich zu einem anderen Zug abkommandiert. Wir brachen auf in den Hunsrück in Deutschland. Dort gruben wir Unterstände und überdachten diese dann, weil die Artillerie immer wieder die Baumwipfel traf, die dann auf uns herabstürzten. Und ich sah zu den Flugzeugen hinauf und schrie: „Herr, weißt du denn nicht, dass ich eigentlich da oben sein sollte und nicht hier unten? Warum hast du mir meinen Traum vom Fliegen nicht erfüllt?“
    Ich ging nach draußen, um nach meinen Männern zu sehen, als plötzlich eine Granate der Deutschen über mir detonierte. Ich spürte einen Stich und stellte fest, dass ein Granatsplitter meinen rechten Oberschenkel durchschlagen hatte. Noch draußen im Feld wurde ich von einem Feldwebel aus meinem Zug verarztet. Später auf dem Weg zum Feldlazarett musste ich über tote Soldaten steigen, die dort im Wald lagen, und ich war dankbar, dass ich noch am Leben war.
    Die Sanitäter brachten mich mit einem Verwundetentransport in ein Lazarett nach Belgien, wo ich operiert werden sollte. Aber noch bevor der Eingriff vorgenommen werden konnte, wurde auch das Lazarett bombardiert. Wieder nahm mein Schicksal ganz plötzlich eine völlig andere Wende, als alle Patienten nach Paris gebracht wurden, von wo aus wir dann weiter nach England geflogen werden sollten. Bei unserer Ankunft in Paris hing dichter Nebel über dem Flughafen und unser Flugzeug konnte nicht starten.
    Und einmal mehr fand ich heraus, wie Gott eingegriffen hatte. Während wir auf einen Zug zum Hospital in Cherbourg warteten, sah ich einen der Männer aus meiner Einheit und fragte ihn: „Wie ist denn unser Angriff auf das Dorf gelaufen?“
    „Es ist niemand übrig geblieben außer Ihnen und mir, Sergeant“, antwortete er.
    Unsere gesamte Einheit war ausgelöscht worden. Ich war todtraurig, aber auch dankbar, dass Gott mich einmal mehr verschont hatte.
    Am ersten Morgen, den ich in Cherbourg im Krankenhaus erwachte, begrüßte mich eine attraktive Armeekrankenschwester mit einem wunderschönen Lächeln, die mit Stift und Papier bewaffnet war. Ich rieb mir verwundert die Augen und fragte mich, ob ich vielleicht fantasierte, aber dann fing sie an zu sprechen, und ich wusste, sie war wirklich da.
    „Schreiben Sie an Ihre Frau“, wies sie mich an, „und teilen Sie ihr mit, dass Sie noch am Leben und in Sicherheit sind.“
    „Ich habe keine Frau“, gestand ich.
    „Na, dann schreiben Sie es eben Ihrer Freundin“, spornte sie mich an.
    Es gab da zwar zu Hause ein Mädchen, das ich gern hatte, aber ich vergaß sie auf der Stelle, als ich in die wunderschönen braunen Augen der Schwester schaute, die vor mir stand und mich aufzumuntern versuchte. Ich war mir sicher, dass ich nicht der erste Soldat war, der ihr sehnsuchtsvoll in die Augen schaute, aber ich wollte der letzte sein.
    Die Schwester, deren Name, wie ich herausfand, Betty war, verhielt sich sehr professionell und sachlich und ein bisschen distanziert, hielt sich damit aber lediglich an Anweisungen, die alle Krankenschwestern bekamen. Man warnte sie immer wieder, sich mit Soldaten einzulassen. Ein Major hatte sogar gedroht: „Sie werden in ein Lazarett auf den Philippinen geschickt!“
    Während das Benehmen der hübschen Krankenschwester also ein klares Nein signalisierte, gaben mir ihre Augen zu verstehen, dass sie sehr wohl Interesse an mir hatte. Und ich war auch keineswegs gewillt, einfach aufzugeben.
    Betty und ich lernten uns jeden Tag ein bisschen besser kennen, während sie mich gesund pflegte. Eines Tages bemerkte sie, dass ich in meinem Neuen Testament las, und wir waren beide hocherfreut, als wir feststellten, dass wir beide gläubige Christen waren. Von da an sprachen wir oft über Jesus. Ich erzählte ihr, wie Gott mich auf wunderbare Weise mehrmals auf dem Schlachtfeld bewahrt hatte. Unser Christsein stärkte

Weitere Kostenlose Bücher