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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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einen Brief von Nick:
    Wissen Sie, Dr. Palau, neulich saß ich am Esstisch, und mein Sohn sah mich an und stellte mir einfach so aus heiterem Himmel eine Frage, die ich von einem Kind niemals erwartet hätte. Er sagte zu mir: „Papa, ich weiß, dass du nicht mehr mit deinen alten Freunden unterwegs bist und auch keine Drogen mehr nimmst und all das Zeugs. Aber bist du auch wirklich glücklich so? Manchmal habe ich das Gefühl, dass du traurig bist. Bist du sauer, dass wir hier bei dir sind?“
    In dem Augenblick habe ich darauf zurückgeblickt, wie mein Leben einmal war und was meine Frau und die Kinder alles mit mir durchgemacht haben. Ich erinnerte mich daran, dass ich, seit ich zwölf war, also so alt wie mein Sohn jetzt, in Straßengangs zu Hause war. Diese Gangs und das Leben darin waren mein Leben und bedeuteten mir damals alles. Als ich so dasaß und ihn ansah, musste ich wieder an Tulsa, Oklahoma zurückdenken, und ich sagte ihm, dass ich nicht traurig sei, sondern glücklich mit ihnen, und dass ich nichts anderes haben wolle.
    Ich will damit nur Danke sagen. Danke, dass Sie mir nicht nur den Weg zu Jesus gezeigt haben, sondern auch, dass es Menschen gibt, die sich für Typen wie mich interessieren und sich um sie kümmern. Ich habe das Gefühl, dass Gott mir noch einmal die Chance gibt, der Vater und Ehemann zu sein, den meine Familie braucht und verdient. Ich schätze, er war eigentlich immer da, ich habe nur nicht nach ihm Ausschau gehalten, habe ihn nicht gesucht …
    Ich weiß und bete, dass mehr Leute, die so sind wie ich, es schaffen. Würden Sie mir bitte einen Gefallen tun? Sagen Sie bitte all den jungen Teenagern, denen Sie begegnen, dass es sich nicht lohnt, zu einer Gang zu gehören. Man muss an sie herankommen, solange sie noch jung sind. Später ist es so schwer, sie noch zu erreichen. Machen Sie ihnen klar, dass es immer einen Ausweg gibt. Erzählen Sie ihnen einfach von mir.
    Ich glaube, dass Nick es schafft. Nicht meinetwegen oder wegen irgendetwas, das ich gesagt habe. Er wird es schaffen, weil in ihm und seinem Leben jetzt der Geist Gottes wirkt. Und, so Gott will, habt auch ihr noch ein gutes Stück Leben vor euch.
    Luis Palau
    Ihr sollt den „neuen Menschen“ anziehen,
    wie man ein Kleid anzieht.
    Diesen Menschen hat Gott selbst nach seinem Bild geschaffen.
    Epheser 4,24 (Hoffnung für alle)
    Die Verwandlung von Big „T “
    Schon als kleiner Junge lernte ich, selbst auf mich aufzupassen; ich lernte, nicht zu fühlen, mich nicht zu kümmern, unbeteiligt zu bleiben. Ich lernte zu überleben – und zu hassen.
    Mein Vater, ein emotional wie körperlich sehr harter Mensch, war beim Militär. Er sagte, dass er mich umbringen würde, sollte ich ihn jemals angreifen. Das glaubte ich ihm aufs Wort und versuchte es deshalb auch nie, was ihn allerdings nicht davon abhielt, mir das Leben zur Hölle zu machen.
    Als ich fünfzehn war, verließ meine Mutter ihn endlich. Sie hatte drei Arbeitsstellen, um uns Kinder durchbringen zu können. Ich schwor mir, dass ich nie mehr vor einem Kampf zurückschrecken würde. Aber tief in meinem Inneren war eine unglaubliche und bodenlose Leere. Ich konnte meine Wut auf das Leben einfach nicht im Zaum halten. Frieden und Zufriedenheit schienen mir unerreichbar.
    Es war ganz einfach für mich, mir auf der Straße Geld zu besorgen. Ich bekam, was ich wollte, nahm mir, was ich wollte, und niemand konnte mich dabei aufhalten. Ich geriet an Drogen und ging nicht mehr zur Schule. Die innere Leere machte mich langsam kaputt, sie zerfraß mich förmlich. Ich wusste, dass ich mein Leben ordnen musste, also ging ich zur Armee. Ich lernte dort, dass das militärische Leben nicht half, diese höllische Leere in mir zu lindern. Dass ich in der Lage war, andere Leute und auch mich selbst mit Drogen „high“ zu machen, verlieh mir Status. Ich konnte jedes Mädchen haben, das ich wollte. Ich war Big Toni, Big T, fast zwei Meter groß und dreihundert Pfund schwer, und die Leute lernten, dass es besser war, mir nicht zu nahe zu kommen.
    Als ich die Army verließ, unterrichtete und trainierte ich Leute in den Drills und Kampftechniken, die ich in der Armee gelernt hatte. Ich sammelte diese Leute um mich, um die Rotlicht- und Drogenviertel von Denver unter meine Kontrolle zu bekommen, und ich brachte ihnen bei, absolut rücksichtslos und knallhart zu sein. Ich machte ihnen glasklar, dass ich immer die wichtigste Person war und dass, sollte ich je verwundet werden, ich jeden

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