Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
Vom Netzwerk:
Morgenluft erfüllt von Engeln.“
    Sie holte tief Luft; legte den Kopf gegen das kühle Glas. „Oh Gott“, schluchzte sie, „oh, Gott!“
    Katherine G. Bond
    Er heilt den, der innerlich zerbrochen ist.
    und verbindet seine Wunden.
    Psalm 147,3 (Hoffnung für alle)
    Was Erfolg wirklich ist …
    Unsere Jugendgruppe bietet eine spezielle Schulung an, in der es darum geht, wie man die Gute Nachricht weitersagen kann. Ich hatte eigentlich zu viel um die Ohren, um an einem so intensiven Kurs teilnehmen zu können, aber ich ging trotzdem zur „Abschlussfeier“ von denjenigen, die den Kurs absolviert hatten.
    Mein Vater, der gleichzeitig auch mein Jugendpastor ist, holte Leute, die an dem Programm teilgenommen hatten, auf das provisorische Podium hinauf und bat sie, ein bisschen von ihren Erfahrungen zu berichten. Die meisten von ihnen hielten flammende Lobesreden. Sie sprachen darüber, wie Gott ihnen geholfen hatte, den Stoff des Kurses zu bewältigen und zu Ende zu bringen, wie viel sie gelernt hatten und dass sie durch das Programm bessere Christen geworden seien.
    Und dann war Lucas an der Reihe.
    Lucas ist einer meiner besten Freunde. Wo er auch hinkommt, bringt er die Menschen zum Lachen. Doch heute … Er stolperte über seine eigenen Worte und brach dann in Tränen aus. Er weinte fast zwei Minuten lang und versuchte dann, sich wieder zu fassen. Zwischen den Schluchzern sagte er: „Ich habe versucht zu entscheiden, ob ich heute Abend hier heraufkommen soll, weil ich vielleicht weinen würde. Also gut, ich weine.“ Ich hörte hier und da einen Lacher.
    „Ich bin nicht hier heraufgekommen, um zu sagen, wie stolz ich bin und wie dankbar ich all denjenigen bin, die mir da durchgeholfen haben – und zwar in erster Linie, weil ich gar nicht durchgekommen bin. Ich bin heute Abend hier, um mich zu entschuldigen. Ich möchte mich bei Rob entschuldigen (ein Jugendleiter, der das Material für das Kursprogramm entwickelt hat), dass ich seinen Kurs nicht genügend gewürdigt habe. Ich glaube, ich bin heute Abend mehr aufgrund von Schuldgefühlen hergekommen als aus sonst einem Grund. Denn wenn ihr mich fragen würdet, was ich in dem Kurs gelernt habe, dann habe ich so meine Zweifel, ob ich euch die Frage beantworten könnte. Ich habe nur die Hälfte von dem gelernt, was alle anderen gelernt haben. Ich bin ein Schlaffi, das weiß ich, und ihr wisst es auch.“ Noch ein paar weitere bekümmerte Lacher, als Lucas sich wieder hinsetzte.
    Mein Vater ermutigte ihn ein bisschen, indem er ihm sagte, er solle nicht so streng mit sich selbst sein. Dann versuchte er, weiterzumachen im Programm und das Ganze in eine andere Richtung zu lenken: „Also, jetzt möchte ich …“
    „Moment mal, Glenn. Ich muss noch was sagen“, unterbrach Lucas’ Vater Butch meinen Vater höflich. Er stand auf und alle Blicke waren jetzt auf ihn gerichtet.
    „Ihr, die ihr Lucas und mich kennt, ihr wisst ja, dass er mir ziemlich ähnlich ist. Manchen von euch tut er vielleicht leid, aber … Lucas kann seine Gefühle besser ausdrücken als ich.“ Jetzt begann sein Kinn zu zittern, und Tränen stiegen ihm in die Augen, als er sich an seinen Sohn wandte.
    „Lucas, du glaubst, dass du bei dieser Sache versagt hast. Also dann lass mich jetzt der Erste sein, der dir sagt, dass du kein Versager bist.“ Er sah uns andere an. „Wenn ein Teenager in seinem Zimmer ist und die Tür ist geschlossen, dann machen sich alle Eltern automatisch Sorgen. Aber ich nicht mehr. Weil ich Lucas beim Beten oder Bibellesen antreffe, wenn ich jetzt an seine Tür klopfe. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn der eigene Teenager zu einem ins Schlafzimmer kommt und fragt, ob man heute schon in der Bibel gelesen hat. Aber Lucas tut das. Er hat einen guten Einfluss auf mich gehabt, wo es eigentlich umgekehrt hätte sein müssen. Und er hat das alles so ernst genommen. Du bist kein Versager, mein Sohn. Im Gegenteil: Du bist ein Vorbild. Ich liebe dich.“
    Jetzt war es vorbei mit meiner Fassung und ich heulte. Lucas stand von seinem Platz in der ersten Reihe auf, kam nach hinten zu seinem Vater und umarmte ihn. Das war ein Augenblick wie im Kino. Lucas hatte vielleicht nicht den gesamten Stoff perfekt gelernt, aber er hatte Erfolg gehabt. Man muss nicht den gesamten Stoff beherrschen, um Einfluss auf das eigene Umfeld zu nehmen. Aber man muss das Verlangen haben.
    Lucas hat ein Feuer für Gott in den Augen, wie ich es mir auch wünsche. Lucas Brown. Merkt euch diesen

Weitere Kostenlose Bücher