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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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auch noch den Triumph gönnen, ihm
tatsächlich
Angst eingejagt zu haben. Doch je länger Percy blindlings vorangestoßen wurde, desto größer wurde seine Furcht. Vor allem deshalb, weil er nicht wusste, was auf ihn zukam.
    Cyrils Laune schien von Minute zu Minute besser zu werden. Er pfiff vor sich hin und stellte Percy mehrmals ein Bein, sodass er schmerzhaft auf den Steinfußboden des Schlosskellers fiel. Jason zerrte ihn jedes Mal wieder hoch und fluchte dabei leise vor sich hin.
    »Sind wir bald da?«, fragte er seinen Bruder.
    »Die Tür dort hinten ist es.«
    Percy hörte ein lautes Knarren und einen erschreckten Ausruf von Jason. Dann wurde er zu seiner Überraschung losgelassen. Er stolperte einige Schritte in den Raum und holte tief Luft. Jetzt oder nie! Er machte einen Satz nach vorne. Erst einmal weg von den beiden! Im Laufen versuchte er, sich das Tuch vom Kopf zu ziehen, was aber schwieriger war als gedacht. Obwohl er immer noch nichts sehen konnte, hielt er nicht an.
    »Vorsicht!«, warnte Jason plötzlich hinter ihm und auch Cyril rief ihm etwas zu. Im selben Moment schaffte es Percy, sich das Tuch herunterzureißen und … sah ein riesiges schwarzes Gebilde vor sich aufragen. Percys Gesicht verzerrte sich vor Entsetzen. Vor ihm befand sich eine Eiserne Jungfrau. Die spitzen Dornen des Folterinstruments ragten ihm entgegen. Eine Art Rinne am Fuß der Jungfrau diente dazu, das Blut abfließen zu lassen. Er bildete sich ein, die Schreie der Menschen zu hören, die hier gefoltert worden waren – aber dann wurde ihm klar, dass es sein eigenes Schreien war. Und das von Cyril und Jason.
    »Vorsicht! Vorsicht!«, brüllten die beiden, und immerhin begriff Percy nun, warum sie so kreischten. Er war drauf und dran, in das Folterinstrument zu stürzen, und ehe er sich zur Seite werfen konnte, landete er auch schon in dem eisernen Kasten. Zum Glück fiel er direkt in den hinteren Teil, der nicht mit spitzen Dornen besetzt war.
    »Nicht bewegen!«, ermahnte ihn Cyril, als Percy sich gerade wieder aufrappeln wollte. Aber die Warnung kam zu spät. Percy hatte bereits einen Metallbügel gestreift, der mit einem Klacken nach unten ruckte. Ein dröhnendes Ticken begann, als wäre eine alte Uhr mit gewaltigen Zahnrädern in Gang gesetzt worden. Gleichzeitig schlossen sich zwei Metallschnallen um Percys Brustkorb und Beine.
    »Hilfe!«, stieß er hervor. Der Deckel der Eisernen Jungfrau hatte angefangen, sich langsam zu schließen, und die dort angebrachten Dornen bewegten sich Zentimeter für Zentimeter auf Percy zu. »Holt mich hier sofort raus!«
    »Wie denn, du Schlaumeier?«, brüllte Cyril zurück und verpasste seinem Bruder einen Stoß in den Rücken. »Das ist alles
deine
Schuld. Warum hast du den blöden Pumpkin nicht festgehalten?«
    »Wer hatte denn die dämliche Idee hierherzukommen?
Du
ja wohl. Ich habe gleich gesagt, dass das ins Auge gehen kann.«
    »Hört auf zu streiten und helft mir endlich!«, ächzte Percy verzweifelt und zerrte an den Metallschnallen.
    Tatsächlich hielten Jason und Cyril inne und starrten Percy an. Für einige Sekunden war nur das Rattern und Ticken des Mechanismus zu hören, der die dornenbesetzte Tür Stück für Stück weiter auf Percy zubewegte. Dann fingen alle gleichzeitig an, wie wild durcheinanderzurufen.
    »Jetzt tut doch etwas!« Percy rüttelte wie verrückt an dem Bügel, der ihn festhielt.
    »Versuch mal, die Eisenfesseln aufzuhebeln!«, schlug Cyril vor.
    »Irgendwie muss man das Ding doch anhalten können!«, schrie Jason.
    Die Brüder begannen, hektisch an verschiedenen Hebeln zu ziehen, die sich seitlich an der Eisernen Jungfrau befanden. Allerdings ohne Erfolg – das Rattern und Ticken ging unerbittlich weiter. Percy stemmte sich mit aller Kraft gegen die Eisenfesseln an seinen Handgelenken, aber sie gaben keinen Zentimeter nach.
    »Streng dich doch mal an!«, rief Cyril ihm zu. »Dieses verfluchte Ding ist Hunderte von Jahren alt, das muss schon total morsch sein!«
    »Ist es aber nicht!«, erwiderte Percy, der langsam seinen Mut verlor.
    Trotzdem bewirkten Cyrils Worte, dass er noch einmal alle Kräfte sammelte und seine Arme und Beine gegen die eisernen Bügel stemmte. Er hatte das Gefühl, dass seine Muskeln und Sehnen jeden Augenblick reißen würden, aber er hatte Erfolg. Mit einem ohrenbetäubenden Knirschen platzte der Riegel in der Mitte auseinander wie ein Stock, den man über dem Knie zerbricht. Percy wurde zwar noch immer von der Fußfessel

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