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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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gehalten, aber wenn er es schaffte, den zerstörten Bügel um seinen Brustkorb aufzubiegen, dann hatte er eine Chance freizukommen.
    »Na bitte!«, rief Cyril, der inzwischen versuchte, den Deckel festzuhalten. Percy sah an seinen Gesichtszügen, dass er alles tat, was er konnte, aber der Schließmechanismus der Eisernen Jungfrau war einfach zu stark für ihn.
    »Verkeilen!«, schrie Jason plötzlich. »Wir müssen einen Keil finden und zwischen die Tür klemmen!«
    »Dann los!« Cyrils Gesicht war bleich und schweißbedeckt, genau wie Percys, der jetzt mit aller Kraft gegen die beiden losen Enden des Eisenbügels drückte. Als er kurz aufblickte, sah er die Dornen im Inneren der Tür, die sich mit einem schrecklichen Knacken auf ihn zubewegten. In wenigen Sekunden würden sie ihn erreichen. Reflexartig presste Percy sich gegen die Rückwand der Jungfrau, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Dornen zu bringen. Wieder knackte es.
    Dann ertönte ein Jubelschrei und ein hämmerndes Geräusch schallte durch den Raum.
    »Ich sag’s doch. Ein Keil!«, rief Jason erleichtert.
    Percy blickte wie gebannt auf den dünnen Metallzylinder, der nun in dem schmalen Spalt erschienen war und die Tür davon abhielt zuzufallen. Jason hatte ihn offenbar mit letzter Kraft in die Öffnung gezwängt.
    »Gut gemacht!«, meinte Cyril. »Jetzt müssen wir Pumpkin da bloß noch herausbekommen.«
    Er wollte noch etwas sagen, wurde aber von einem erneuten Knirschen unterbrochen.
    Percy sah, wie sich der Metallzylinder verformte und seine Seitennaht aufplatzte. Dann knallte die Eiserne Jungfrau mit Percy in ihrem Innern zu.

Percy spürte Blut auf seiner Zunge. Er nieste und wischte sich benommen über das Gesicht. Erstaunt stellte er fest, dass er seine Arme bewegen konnte. Staub kitzelte seine Nase und er musste erneut niesen. Ein dumpfes, ersticktes Geräusch ertönte.
    Da erst begriff Percy, dass er noch am Leben war. Und unverletzt – bis auf die blutige Stelle im Mund, wo er sich vor Schreck auf die Zunge gebissen hatte. Fast hätte er erleichtert losgejubelt, aber dann wurde ihm klar, dass seine Situation sich nicht wesentlich gebessert hatte. Er steckte immer noch in der Eisernen Jungfrau fest. Er war zwar wohlauf, aber wer wusste, wie lange noch.
    Plötzlich hörte er ein meckerndes Lachen, das ihm nur allzu bekannt vorkam.
    »Ist es nicht ein bisschen spät, um Späßchen mit mittelalterlichen Folterinstrumenten zu treiben?« Dr. Uide öffnete die Tür der Eisernen Jungfrau mit einer Leichtigkeit, als ob sie aus Papier wäre. Er schien sich mit dem Gerät bestens auszukennen, denn er betätigte zielsicher einige der Hebel, an denen sich Jason und Cyril vergeblich abgemüht hatten. Im Nu sprangen die Metallbänder zur Seite und gaben Percy frei.
    Dr. Uide pfiff zufrieden durch die Zähne. Er sah noch schrecklicher aus, als Percy ihn in Erinnerung gehabt hatte. Die spitzen Zähne in dem viel zu breiten Mund kamen Percy noch länger und unnatürlicher vor. Und der merkwürdige rote Filzhut auf dem totenkopfähnlichen Schädel wirkte noch alberner und grotesker, genau wie der dicke Fellmantel, den Dr. Uide auch bei ihrer letzten Begegnung getragen hatte, nachdem Percys Eltern verschwunden waren. Wie um alles in der Welt war es dem Irrenarzt gelungen, ins Schloss zu kommen? Noch dazu mitten in der Nacht?
    »Das war knapp«, sagte Dr. Uide mit seiner hohen, piepsenden Stimme, die eine ähnliche Gänsehaut erzeugte, als würde man mit den Fingernägeln über eine Schultafel kratzen. Er grinste und half Percy aus der Eisernen Jungfrau hinaus. Ein kleines Stückchen vom Saum seines Pyjamas blieb dabei am Rand des Folterinstruments hängen – ansonsten war Percy unversehrt.
    »Was machen Sie hier?«, brachte er mit zitternder Stimme hervor. Und obwohl er sich sehr fürchtete, fügte er trotzig hinzu: »Wenn Lord Darkmoor Sie hier erwischt, können Sie was erleben!«
    Dr. Uides grausiges Grinsen wurde noch breiter. »Oh, da habe ich aber Angst«, meinte er und stocherte mit seinen Fingernägeln zwischen den spitzen Zähnen herum. »A propos
Angst.
Du hast dich in der Jungfrau ziemlich wacker geschlagen.«
    Dr. Uide begann erneut, meckernd zu lachen. Percy wollte sich die Ohren zuhalten, musste aber feststellen, dass er seine Arme nicht mehr bewegen konnte. Er wollte den Mund öffnen und um Hilfe rufen, aber auch das gelang ihm nicht. Nicht einmal die Augen konnte er schließen. Eine unerklärliche Kraft zwang ihn, direkt in Dr.

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