Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
Roboter-Version der Köchin Brenda gebaut hat, damit diese endlich einmal Urlaub in Südfrankreich machen kann. Das Experiment lief gut, bis der Spion der McMurdochs versuchte, die vermeintliche Brenda mit einem Bärenkostüm zu erschrecken, um ihr das Medaillon mit dem Rezept abzunehmen. Dabei gab es einen Unfall mit einem Marmeladenglas, bei dem die mechanische Köchin zerstört wurde.
Auch das unheimliche Krakenmonster im Keller ist nichts anderes als ein Roboter, der von den McMurdochs eingesetzt wurde, um in Schloss Darkmoor sein Unwesen zu treiben. Aus bislang ungeklärten Gründen sind der Maschine einige Sicherungen durchgebrannt, wodurch sie sich in ein angriffslustiges Monster verwandelt hat.
Ungelöst bleibt das Verschwinden von Percys Eltern, für deren Wiederauffinden ein Detektiv aus Amerika herbeigerufen wird. Und auch für das plötzliche Auftauchen einer Mumie beim Weihnachtsfest hat niemand eine Erklärung …
Schlagartig waren die Kronleuchter erloschen und nur noch wenige Kerzen erhellten den großen Musiksaal von Darkmoor Hall. Ein erregtes Getuschel setzte ein, in das sich allmählich spitze Schreie mischten. Eine der vielen Türen an der Stirnseite des Saals öffnete sich und eine Gestalt wankte in den Raum. Obwohl sie nur als großer Schatten zu erkennen war, konnte jeder sehen, dass es sich weder um die Köchin Brenda noch um den Butler Jasper handelte. Denn die torkelten schließlich nicht mit einem Tranchiermesser in der Hand durch die Gegend und stießen dabei dumpfe, kehlige Laute aus.
»Meine Güte, wer ist das?«, kreischte Johns Mutter, Lady Belleaires, und wedelte nervös mit ihrem Fächer herum.
»Die Frage sollte wohl eher lauten: Was ist das?«, stammelte ein kleiner Herr mit Fliege und kariertem Anzug.
»Wie meinen Sie das?«, wollte Lady Belleaires wissen.
»Ich meine, dass es sich bei unserem nächtlichen Gast um so etwas wie eine Mumie oder eine ähnliche monströse Erscheinung handelt«, sagte der kleine Herr. Dann trank er seinen Whisky aus, ließ das Glas fallen und schloss sich der allgemeinen Panik an. Lady Belleaires kreischte laut nach der Polizei.
»Ich finde, dass deine Mutter etwas übertreibt«, sagte Claire zu ihrem Cousin John. Die beiden waren hinter einem Sessel in Deckung gegangen und hatten von dort aus einen guten Blick auf das Geschehen. Entsetzte Lords und Ladys stolperten an ihnen vorbei.
»Meinst du?«, fragte John. Er bewunderte die Kaltblütigkeit seiner Cousine, wünschte sich aber gerade an einen anderen Ort, wo es wesentlich heller und wesentlich weniger gruselig war.
Claire linste über die Sessellehne und gab ihrer Zwillingsschwester Linda ein Zeichen, die zusammen mit Percy und dessen Hund Jim hinter einem anderen Sessel hockte. Linda boxte Percy in die Seite.
»Los«, flüsterte sie, »das Monster knöpfen wir uns vor.«
Percy fuhr sich nervös durch die blonden Locken. »Wollen wir uns nicht lieber in Sicherheit bringen?«, fragte er und schielte zu dem langen Messer, das die Mumie in ihren Pranken hielt. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Er war sich sicher, dass es sich um das gleiche Wesen handelte, das vor einigen Tagen in dem merkwürdigen Zimmer mit dem Sarkophag aufgetaucht war und ihn durchs Schloss verfolgt hatte …
Doch Linda schien Percy gar nicht zuzuhören. Sie wollte ihn soeben mit sich ziehen, als die Mumie sich mit einem Mal zu ihnen umwandte und mit schweren Schritten auf ihren Sessel zuwankte. Percy konnte einen leisen Schrei nicht unterdrücken, und Jim fing an, ängstlich zu winseln.
Dann geschah allerdings etwas, mit dem keiner gerechnet hatte. Die Mumie zog plötzlich einen Jutesack hinter ihrem Rücken hervor, schnitt ihn mit dem Messer auf und begann, Bonbons in die Luft zu werfen. Percy war sprachlos.
»Onkel Monty!«, riefen Claire und Linda, nachdem das Licht im Saal wieder angegangen war, und rannten auf die Mumie zu.
»Was für ein unmöglicher Auftritt!«, schimpfte Onkel Eric, der Onkel Monty offensichtlich nicht leiden konnte.
»Warum trägst du denn diese Verkleidung?«, wollte Claire wissen und zupfte an den grauen Stoffwickeln, die ihr Onkel sich umgebunden hatte.
»Wir wollen einen Gruselfilm produzieren«, erklärte dieser. »Das hier ist mein neues Kostüm, und da wir bei euch im Schloss drehen werden, habe ich es mir einfach schon mal angezogen, um ein bisschen zu üben.«
»Was hast du da gerade gesagt?«, unterbrach ihn Onkel Eric, der so finster dreinschaute wie schon lange nicht
Weitere Kostenlose Bücher