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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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Sie müssen der Öffentlichkeit immer einen Schritt voraus sein.
    Sich selbst ein Image zu schaffen, ist ein Schlüsselelement sozialer Kompetenz. Es ist nichts, das schlecht oder zu verteufeln wäre. Wir alle tragen in der Öffentlichkeit Masken, die wir entsprechend unserem Umfeld wechseln. Der einzige Unterschied ist, dass wir uns dessen bewusst sind. Sehen Sie das Ganze auch in diesem Punkt als ein großes Theater. Ein durchdachtes, geheimnisvolles und faszinierendes Image dient dazu, Ihren Zuschauern etwas vorzuspielen. Sie bieten Ihrem Publikum eine ansprechende und vergnügliche Vorstellung und erlauben ihm, die eigenen Fantasien in Sie hineinzuprojizieren. Oder Sie nutzen Ihre schauspielerischen Fähigkeiten, um die Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken. In Ihrem Privatleben können Sie die Masken fallen lassen. In der differenzierten und multikulturellen Welt da draußen ist es jedoch besser, Sie lernen, sich in die unterschiedlichsten Umgebungen einzufügen und so flexibel wie möglich zu sein. Um ein besserer Schauspieler auf der öffentlichen Bühne zu sein, müssen Sie Gefallen daran finden, die unterschiedlichsten Images zu kreieren.
3. Sehen Sie sich mit den Augen der anderen
    Die als Autistin geborene Temple Grandin (mehr dazu Kapitel I, S. 51–53) hatte in ihrem Leben viele Hindernisse zu überwinden. Am Ende der Highschool war es ihr jedoch – mit eisernem Willen und Disziplin – gelungen, sich zu einer begabten Schülerin mit einer vielversprechenden Zukunft in der Wissenschaft zu entwickeln. Sie wusste, dass soziale Kontakte ihre größte Schwäche waren. Ging es um die Launen und Bedürfnisse von Tieren, hatte sie nahezu telepathische Fähigkeiten. Im Umgang mit Menschen war jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Menschen waren ihr zu kompliziert. Sie schienen über subtile, nonverbale Mittel zu kommunizieren, die ihr völlig rätselhaft waren. (Wurde beispielsweise in einer Gruppe gelacht, schien man einem ihr unbegreiflichen zwischenmenschlichen Verhaltensmuster zu folgen.) Temple fühlte sich wie eine Außerirdische, die seltsame Wesen bei der Kommunikation beobachtete.
    Sie hatte das Gefühl, dass sie gegen ihre Unbeholfenheit im Umgang mit Menschen machtlos war. Also beschloss sie, in ihrem späteren Beruf so gut zu werden, dass ihre sozialen Defizite keine Rolle mehr spielten. Nach ihrem Collegeabschluss in Tierverhaltensforschung begann sie, als Beraterin für die Gestaltung von Futterstellen und Vorrichtungen zur Viehhaltung zu arbeiten. Durch einige Fehler bei der Ausübung ihres Berufs merkte sie jedoch bald, dass es völlig unrealistisch war, die Bedeutung sozialer Kontakte zu ignorieren.
    Bei einer Gelegenheit war Grandin vom Manager einer Viehzucht beauftragt worden, das Gesamtkonzept der Anlage zu verbessern. Sie leistete hervorragende Arbeit, musste dann aber feststellen, dass die Geräte der Anlage ständig kaputt gingen – als wäre ihr Konzept daran schuld. Sie wusste, dass die Mängel unmöglich auf Fehler in ihrer Arbeit zurückzuführen waren, und nachdem sie die Sache näher untersucht hatte, entdeckte sie, dass die Probleme nur dann auftraten, wenn ein bestimmter Mann die Anlage bediente. Die einzig mögliche Schlussfolgerung war, dass er den Betrieb absichtlich sabotierte, um sie schlecht aussehen zu lassen. Für Grandin ergab das keinen Sinn: Weshalb sollte der Mann bewusst gegen die Interessen der Firma handeln, bei der er angestellt war? Sie hatte es hier mit einem Problem zu tun, das nicht konzeptioneller Natur war und daher auch nicht mit Logik gelöst werden konnte. Grandin blieb nichts anderes übrig, als aufzugeben und ihre Stelle zu kündigen.
    Ein anderes Mal war sie vom Ingenieur einer Viehzuchtanlage angestellt worden, um ein ganz bestimmtes Problem zu beseitigen. Nach einigen Wochen stellte sie fest, dass es in dem Unternehmen auch noch andere Bereiche gab, die schlecht konzipiert und sogar gefährlich waren. Also schrieb sie einen Brief an den Chef des Unternehmens, um ihn über die Missstände zu informieren. Sie war sehr verärgert, dass man in solchen Dingen so blind sein konnte, und entsprechend schroff fiel ihr Ton aus. Ein paar Tage später wurde sie entlassen. Sie erhielt zwar keine Erklärung, aber es war klar, dass ihr Brief an den Vorsitzenden der Grund dafür sein musste.
    Nachdem sie eine Weile über diesen und ähnlichen Vorfällen, die ihrer Karriere geschadet hatten, gebrütet hatte, kam sie zu dem Schluss, dass der Grund für

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