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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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ausgezeichneten Romanen mit überraschenden Strukturen. Der surrealistische Künstler Max Ernst ging bei einer Reihe von Gemälden ganz ähnlich vor. Er ließ sich von den tiefen Furchen in einem Holzfußboden inspirieren, den man zu oft geschrubbt hatte. Er legte Papier auf den Boden, rieb die Furchen mit einem schwarzen Bleistift aus unterschiedlichen Richtungen auf das Papier ab und stellte dann Drucke davon her. Basierend auf diesen Drucken fertigte er surreale und halluzinatorische Zeichnungen an. Bei all diesen Beispielen zwang eine Zufallsidee den Verstand zu neuen Assoziationen und zu einer Ausweitung des Schaffensdranges. Diese Mischung aus Zufall und bewusster Ausarbeitung führt oft zu neuen und aufregenden Effekten.
    Um dem Zufall eine bessere Chance zu geben, sollten Sie zu jeder Zeit ein Notizbuch mit sich führen, damit Sie Ideen oder Beobachtungen sofort notieren können. Sie können das Notizbuch neben Ihr Bett legen und alle Ideen aufzeichnen, die Ihnen im Zustand der leichten Entspannung einfallen, kurz vor dem Einschlafen oder beim Aufwachen. In diesem Notizbuch notieren Sie jeden Gedanken mit Zeichnungen oder Zitaten aus anderen Büchern, einfach alles. Das gibt Ihnen die Freiheit, auch die absurdesten Ideen auszutesten. Allein diese Nebeneinanderstellung so vieler zufälliger Informationsbrocken wird zu vielen neuen Verknüpfungen führen.
    Eine analogische Denkweise ermöglicht die optimale Nutzung der assoziativen Fähigkeiten des Gehirns. Das Denken in Analogien und Metaphern fördert den kreativen Prozess sehr stark. Ein Beispiel: Im 16. und 17. Jahrhundert argumentierten die Menschen unter anderem, die Erde könne sich nicht drehen, weil ein Stein, wenn er von der Spitze eines Turms geworfen wurde, am Fuß dieses Turmes landet. Würde die Erde sich drehen, erklärten sie, dann müsse der Stein anderswo landen. Galileo dachte häufig in Analogien und stellte sich die Erde als ein Segelschiff im Weltall vor. Entsprechend wies er die Zweifler darauf hin, dass ein Stein, der von der Mastspitze eines sich bewegenden Schiffes geworfen wird, dennoch am Fuß des Mastes landet.
    Diese Analogien können so logisch sein, wie Isaac Newtons Vergleich eines Apfels, der in seinem Garten vom Baum fiel, mit dem Mond im Weltall. Oder sie sind irrational wie im Fall John Coltranes, der sich seine eigenen Kompositionen als Klang-Kathedralen vorstellte, die er errichtete. Auf jeden Fall sollten Sie sich angewöhnen, immer nach solchen Analogien Ausschau zu halten und ihre Ideen entsprechend anpassen und erweitern.
C. Nutzen Sie den »Current« für neue Denkweisen
    Charles Darwin segelte im Jahr 1832 die Küste Südamerikas entlang und reiste auch ins Landesinnere. Dabei fielen ihm mehrere seltsame Phänomene auf: Knochen von lange ausgestorbenen Tieren, Meeresfossilien im Hochgebirge in Peru, und auf den Inseln stieß er auf Tiere, die sich bei aller Ähnlichkeit zu ihren Verwandten auf dem Festland doch deutlich von ihnen unterschieden. Er überlegte, was all dies bedeuten konnte, und hielt seine Gedanken in Notizbüchern fest. Die Erde war offensichtlich sehr viel älter, als in der Bibel berichtet, und er glaubte immer weniger, dass alles Leben auf einmal geschaffen worden war. Aufgrund seiner Überlegungen untersuchte er die Pflanzen und Tiere, auf die er traf, genauer. Dabei stieß er auf immer neue Anomalien und suchte nach einem gemeinsamen Muster. Bei einem Besuch auf den Galapagos-Inseln gegen Ende seiner Reise beobachtete er eine große Vielfalt von Leben auf einer relativ kleinen Fläche, und schließlich erkannte er das Muster: die Evolutionstheorie.
    Die nächsten zwanzig Jahre führte Darwin die Arbeit fort, die er als junger Mann begonnen hatte. Er stellte Theorien darüber auf, wie verschiedene Varianten innerhalb einer Spezies entstehen konnten. Er züchtete verschiedene Taubenarten, um seine Einfälle an ihnen zu überprüfen. Seine Evolutionstheorie ging von einer Verbreitung von Pflanzen und Tieren über den gesamten Globus aus. Im Zusammenhang mit Tieren war dies eine einleuchtende Vorstellung. Aber wie gelangte eine reichhaltige Vegetation auf relativ junge Vulkaninseln? Die meisten sahen darin das Wirken Gottes. Doch Darwin begann zu experimentieren. Er legte verschiedene Pflanzensamen in Salzwasser, um zu sehen, wie lange sie darin überleben konnten, ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Er fand heraus, dass sie länger überlebten, als er erwartet hatte. Unter Berücksichtigung der

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