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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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ihr den unerschütterlichen Willen, sich allen Zweiflern zu stellen, all jenen, die sie für seltsam und anders und ihre Forschungsthemen für unkonventionell hielten. Sie arbeitete in einem Fachgebiet, in dem sie ihr natürliches Einfühlungsvermögen und ihre besondere Art zu denken optimal einsetzen konnte. So konnte sie sich immer weiter in ihr Forschungsthema vertiefen und schließlich eine starke Innenansicht der Tierwelt erreichen. Als sie diesen Bereich gemeistert hatte, wendete sie ihre Fähigkeiten auf ihr anderes Hauptinteresse an – den Autismus.
    Ob wir Meisterschaft erlangen, hängt oft von unseren ersten Schritten ab. Wir müssen nicht nur unsere Lebensaufgabe genau kennen, sondern auch ein Gefühl für unsere eigene Denkweise und für Blickwinkel gewinnen, die nur wir haben. Großes Einfühlungsvermögen für Tiere oder bestimmte Menschen wirkt nicht wie eine großartige Fähigkeit oder intellektuelle Stärke, aber genau das ist es. Einfühlungsvermögen spielt beim Lernen und Wissen eine große Rolle. Selbst Wissenschaftler, die für ihre Objektivität bekannt sind, identifizieren sich regelmäßig mit ihrem Forschungsobjekt. Auch andere Qualitäten, wie etwa eine Tendenz zum visuellen Denken, stellen ebenfalls mögliche Stärken dar, keine Schwächen. Das Problem ist, dass wir Menschen im Grunde unserer Herzen Konformisten sind. Qualitäten, die uns von anderen unterscheiden, sind oft der Lächerlichkeit preisgegeben oder werden von Lehrern kritisiert. So werden Menschen, die überwiegend visuell denken, oft als Legastheniker abgestempelt. Nach einer solchen Beurteilung halten wir unsere Stärken oft für Behinderungen und versuchen, sie zu umgehen, um uns anzupassen. Aber wir müssen genau diesen Teilen unserer Veranlagung, die uns zu etwas Besonderem machen, besondere Aufmerksamkeit schenken und uns auf sie stützen, wenn wir Meisterschaft erlangen wollen. Meisterschaft ist wie Schwimmen – wenn wir selbst Widerstände schaffen oder gegen die Strömung schwimmen, kommen wir nicht vorwärts. Werden Sie sich Ihrer Stärken bewusst und arbeiten Sie mit ihnen.
3. Transformation durch Übung – Das Gespür
    Nach seinem Abschluss an der Citadel im Jahr 1981 (siehe Seite 90–93) begann Cesar Rodriguez ein Pilotentraining für die United States Air Force. Dort wurde er bald mit der harten Realität konfrontiert: Er war kein Naturtalent als Jetpilot. Im Ausbildungsprogramm waren einige Schüler als die »Golden Boys« bekannt. Bei hohen Fluggeschwindigkeiten waren sie in ihrem Element. Rodriguez liebte das Fliegen vom ersten Moment an. Er wollte unbedingt Kampfpilot werden und zur Elite in der angesehensten Position der Air Force gehören. Aber dieses Ziel würde er niemals erreichen, wenn er nicht das Leistungsniveau der Golden Boys erreichte. Sein Problem war, dass die Informationsflut, die ein Pilot verarbeiten muss, ihn schnell überwältigte. Entscheidend war hierbei, dass er sich ein Scanmuster über alle Instrumente antrainierte – ein kurzer Blick hier und da – und gleichzeitig den Überblick über seine Position am Himmel behielt. Die Lage aus dem Blick zu verlieren konnte tödliche Folgen haben. Er trainierte dieses Scanmuster stundenlang im Simulator und beim Fliegen, bis es zum Automatismus wurde.
    Rodriguez hatte in der Highschool Sport getrieben und wusste, wie wichtig Training und Wiederholungen waren, aber die Fliegerei war sehr viel komplexer als jeder Sport oder jede Fertigkeit, die er jemals gelernt hatte. Als er mit den Instrumenten schließlich umgehen konnte, stand er vor der nächsten Herausforderung: Er musste lernen, die verschiedenen Flugmanöver (wie Rollen) auszuführen, und er musste ein Gefühl für die unterschiedlichen Geschwindigkeiten entwickeln, die er für diese Manöver brauchte. Dazu musste er im Kopf blitzschnelle Berechnungen durchführen. Die Golden Boys beherrschten diese Manöver im Handumdrehen. Rodriguez musste sie oft wiederholen und jedes Mal hochkonzentriert sein, wenn er ins Cockpit stieg. Ihm fiel auf, dass sein Körper manchmal schneller reagierte als sein Gehirn; seine Nerven und seine Finger spürten intuitiv, wie sich ein Manöver anfühlen sollte, und er versuchte dann, dieses Gefühl bewusst nachzubilden.
    Als er diese Hürde gemeistert hatte, sollte er lernen, in Formation zu fliegen und mit anderen Piloten in einem genau abgestimmten Team zusammenzuarbeiten. Beim Formationsflug musste man mehrere Dinge gleichzeitig können, und er ist

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