Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Studienobjekte entwickeln. Wenn Sie nur Ihre intellektuellen Fähigkeiten erweitern und dabei die soziale Kompetenz vernachlässigen, dann schränken Sie sich in Ihren kreativen Leistungen selbst ein und verzögern das Erlangen der Meisterschaft.
Strategien zum Erwerb sozialer Kompetenz
Und wir müssen […] jedenfalls zugeben, daß der Mensch mit allen seinen edlen Eigenschaften, mit seiner Sympathie für die Niedrigsten, mit seinem Wohlwollen nicht nur gegenüber anderen Menschen, sondern auch gegenüber dem niedrigsten Lebewesen, mit seinem gottähnlichen Verstand, der ihn die Bewegungen und die Einrichtung des Sonnensystems erkennen ließ, daß der Mensch mit all diesen Fähigkeiten und Kräften in seinem Körperbau immer noch die unaustilgbaren Zeugnisse seines niedrigen Ursprungs erkennen läßt.
C HARLES D ARWIN
Im Umgang mit anderen Menschen wird es immer wieder zu Problemen kommen, die Sie emotional belasten und in die Naive Perspektive drängen. Es kann sich dabei um eine oberflächliche Beurteilung Ihres Charakters aufgrund von Äußerlichkeiten handeln, um unerwartete politische Machtkämpfe oder um kleinliche Kritik an Ihrer Arbeit. Anhand von Beispielen alter und neuer Meister zeigen Ihnen die vier nachfolgenden Strategien, wie Sie diesen unumgänglichen Herausforderungen mit sozialer Kompetenz und dem erforderlichen kühlen Kopf begegnen können.
1. Überzeugen Sie mit Ihrer Arbeit
A. Im Jahre 1846 arbeitete der 28-jährige ungarische Assistenzarzt Ignaz Semmelweis an der Fakultät für Geburtshilfe der Universität Wien. Von Anfang an war er wie besessen von seiner Arbeit. Zu jener Zeit hatten die Entbindungsstationen in Europa mit einem großen Übel zu kämpfen: dem Kindbettfieber. Im Krankenhaus des jungen Semmelweis starb eine von sechs Müttern kurz nach der Geburt. Bei der Obduktion ihrer Leichen fanden die Ärzte stets einen weißlichen, übelriechenden Eiter und eine ungewöhnliche Menge an verwestem abgestorbenem Gewebe. Semmelweis bekam die Auswirkungen des Kindbettfiebers fast täglich zu Gesicht und konnte an nichts anderes mehr denken. Er wollte der Ursache für diese Krankheit unbedingt auf den Grund gehen und verbrachte seine gesamte Zeit mit der Suche nach einer Lösung.
Damals lautete die gängige Erklärung, die Krankheit werde von Partikeln in der Luft verursacht, die durch die Lungen in den Körper gelangten und so das Fieber auslösten. Semmelweis leuchtete das nicht ein. Die Kindbettfieberepidemien hingen weder mit dem Wetter noch mit der Witterung, noch mit sonst etwas in der Luft zusammen. Ihm und ein paar anderen Ärzten fiel auf, dass die Zahl der Krankheitsfälle bei Frauen, deren Entbindung ein Arzt begleitete, sehr viel höher war als bei Geburten mit einer Hebamme. Niemand konnte sich den Grund für diesen Unterschied erklären, und es schien auch kaum jemanden zu beschäftigen.
Nachdem er sehr viel Literatur gelesen und lange über das Thema nachgedacht hatte, kam er zu dem alarmierenden Schluss, dass nur der direkte Körperkontakt zwischen Patientin und Arzt die Ursache für die Krankheit sein konnte – zur damaligen Zeit ein nahezu revolutionärer Gedanke. Semmelweis wollte seine Theorie gerade veröffentlichen, da geschah etwas, das seine Überlegungen auch noch eindeutig zu belegen schien. Ein leitender Arzt der Fakultät pikste sich bei der Autopsie an einer Frau, die an Kindbettfieber gestorben war, versehentlich mit einem Messer in den Finger. Innerhalb von Tagen starb er an einer schlimmen Infektionskrankheit. Als man später seine Leiche untersuchte, fand man denselben Eiter und dasselbe abgestorbene Gewebe wie bei den Frauen.
Damit war für Semmelweis klar, wie sich die Krankheit verbreitete. Die Ärzte infizierten ihre Hände beim Durchführen von Autopsien und untersuchten direkt danach die Frauen oder entbanden die Kinder. So gelangten die Erreger über die verschiedenen offenen Wunden direkt ins Blut der jungen Mütter. Die Patientinnen wurden von den Medizinern buchstäblich mit Kindbettfieber infiziert. Wenn das wirklich der Grund für die Krankheit war, ließ sich das Problem leicht lösen: Die Ärzte mussten vor der Behandlung von Patientinnen lediglich ihre Hände waschen und desinfizieren. An keinem Krankenhaus der damaligen Zeit wurde so etwas praktiziert. Semmelweis führte diese Praxis auf seiner Entbindungsstation ein, und die Zahl der Todesfälle halbierte sich auf Anhieb.
Der junge Arzt stand an der Schwelle zu einer der wichtigsten
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