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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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auf einen Ellbogen. »Zack«, fragte sie, »was willst du im Leben eigentlich wirklich erreichen? Ich meine, was wünschst du dir wirklich ?«
    Einen Moment lang schwieg er, und dann - vielleicht weil er vom stundenlangen Liebesspiel erschöpft war, vielleicht aber auch, weil er es satt hatte vorzugeben, sein Leben entspräche seinen Träumen - antwortete er ein klein wenig spöttisch: »Kleines Haus auf dem Lande.«
    »Was? Du meinst, du willst einen Film mit dem Titel > Kleines Haus auf dem Lande< machen?«
    »Nein, ich meine, ich will dort leben. Das Haus muß auch nicht unbedingt auf dem Land liegen. Ich habe eher an eine Ranch irgendwo in den Bergen gedacht.«
    Sie lachte laut heraus. »Eine Ranch! Du haßt Pferde, und du verabscheust Rinder, das weiß doch jeder. Tommy Newton hat es mir erzählt«, sagte sie, sich auf den unerfahrenen Regieassistenten von Nightmare beziehend. »Er hat bei deinem ersten Western mitgewirkt, in dem Michelle Pfeiffer deine Freundin gespielt hat.« Lächelnd fuhr sie ihm sanft mit dem Finger über die Lippen. »Was hast du eigentlich gegen Pferde und Rinder?«
    Er saugte spielerisch an ihrem Finger und antwortete: »Sie richten sich nie nach Anweisungen und rennen meistens in die falsche Richtung. Das ist auch in diesem Film passiert. Die Ochsen sind umgedreht und direkt auf uns losgegangen.«
    »Michelle sagt, du hast ihr damals das Leben gerettet. Du hast sie auf die Arme genommen und an einen sicheren Platz getragen.«
    Zack grinste. »Mir blieb nichts anderes übrig«, scherzte er. »Ich rannte um mein Leben auf die Felsen zu, die Ochsen waren direkt hinter mir. Michelle stand mir im Weg. Ich nahm sie auf die Arme, um sie nicht über den Haufen zu rennen.«
    »Sei nicht so bescheiden. Sie sagte, sie sei um ihr Leben gerannt und habe um Hilfe gerufen.«
    »Genau dasselbe habe ich auch getan«, lachte er. Dann wurde er wieder ernst. »Wir waren damals beide noch halbe Kinder. Kommt mir vor, als wäre es hundert Jahre her.«
    Rachel drehte sich auf die Seite, streckte sich neben ihm aus und fuhr mit dem Finger sanft, aber aufreizend über seinen Oberkörper zum Nabel hinab. Dort hielt sie inne. »Woher bist du wirklich? Und bitte erzähl mir nicht diese dumme Geschichte, daß du von Kindesbeinen an ganz allein auf dich gestellt warst, bei Rodeos mitgeritten bist und dich mit Motorradgangs herumgetrieben hast.«
    Zack wollte nicht über seine Vergangenheit sprechen. Das hatte er niemals getan, und er würde es auch in Zukunft nicht tun. Mit achtzehn war er von der Presseabteilung des Filmstudios bereits danach gefragt worden. Doch er hatte ihnen kühl erklärt, sie sollten eine passende Vergangenheit für ihn erfinden. Das hatten sie dann auch getan. Seine wahre Vergangenheit war tot, und darüber zu sprechen war tabu. Sein ausweichender Ton stellte das völlig klar: »Ich habe keine besondere Lebensgeschichte.«
    »Aber du bist kein Landstreicherkind, das durch die Gegend gezogen ist und nicht wußte, wozu man Messer und Gabel benutzt, das weiß ich.« Sie gab nicht auf. »Tommy Newton hat mir erzählt, daß du schon mit achtzehn verdammt viel Klasse hattest, »gesellschaftlichen Schliff» hat er es genannt. Aber mehr weiß nicht einmal er von dir, und er hat eine Menge Filme mit dir gemacht. Und auch keine der Frauen, die mit dir gearbeitet haben, weiß mehr. Glenn Close und Goldie Hawn, Lauren Hutton und Meryl Streep -sie alle sagen, daß es sich fantastisch mit dir arbeiten läßt, aber daß du dein Privatleben für dich behältst. Ich weiß das, weil ich sie gefragt habe.«
    Zack gab sich keine Mühe, seinen Ärger zu verbergen: »Wenn du glaubst, daß du mir mit all deiner Neugier schmeichelst, dann hast du dich geirrt.«
    »Ich kann einfach nicht anders«, lachte Rachel und drückte einen Kuß auf sein Kinn. »Sie sind nun einmal der Mann, den sich jede Frau als Liebhaber wünscht, Mr. Benedict, und gleichzeitig sind Sie das große Geheimnis von Hollywood. Es ist doch allgemein bekannt, daß keine der Frauen, die mit dir geschlafen haben, dich dazu bringen konnte, irgend etwas wirklich Persönliches preiszugeben. Da jetzt zufällig ich in diesem Bett liege und du mir heute nacht eine Menge Dinge erzählt hast, die persönlicher Natur sind, ging ich davon aus, daß ich entweder einen schwachen Moment erwischt habe, oder daß du mich ... vielleicht... ein klein wenig lieber magst als die anderen. Wie auch immer, ich mußte einfach versuchen, etwas über dich in Erfahrung zu

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