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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Kreise seiner Familie vor sich - eine Art von Familienleben, die er nie gekannt hatte. Rachel wünschte sich eine große Hochzeit, und er hatte sie ihr gerne zugestanden, obwohl ihm persönlich eine Trauung im kleinen Kreis lieber gewesen wäre. Zack nahm Farrells Vorschlag auf. »Ich könnte Gewehre holen lassen«, scherzte er.
    »Gute Idee. Wir nehmen den Pavillon als Bunker und schießen die verdammten Kerle ab.«
    Die beiden Männer lachten und verfielen dann in einvernehmliches Schweigen. Sie hatten sich vor drei Jahren kennengelernt, als eine Gruppe von Zacks Fans den Sicherheitszaun, der sein Grundstück umgab, hinaufgeklettert waren und bei ihrer Flucht die Alarmanlagen beider Anwesen ausgelöst hatten. An jenem Abend hatten Zack und Matt viele Gemeinsamkeiten entdeckt, unter anderem eine Vorliebe für exzellenten Scotch, eine Tendenz zu brutaler Ehrlichkeit, eine Abneigung gegen Prahlerei und, das fanden sie etwas später heraus, eine ähnliche Philosophie, was finanzielle Investitionen anging. Und folglich wurden sie nicht nur Freunde, sondern auch Partner bei verschiedenen Geschäften.
    Als Nightmare in die Kinos kam, erhielt Zack keinen Oscar, noch nicht einmal eine Nominierung. Doch der Film spielte ordentliche Gewinne ein, erhielt exzellente Kritiken und verhalf Emily und Rachel zu einer neuen Karriere. Emilys Dankbarkeit kannte keine Grenzen, dasselbe galt für ihren Vater. Rachel jedoch entdeckte plötzlich, daß sie keineswegs vorhatte, ihre Karriere zu beenden, und auch das Baby, das Zack sich so sehnlich gewünscht hatte, wollte sie nun nicht mehr. Die Karriere, die sie angeblich nicht gewollt hatte, wurde mehr und mehr zu einer Obsession. Sie durfte keine einzige »wichtige« Party versäumen, und sie ließ keine Gelegenheit aus, Publicity zu betreiben. Zacks Hausangestellte, seine Sekretärin und sein PR-Agent waren vollauf damit beschäftigt, ihren unglaublichen Ansprüchen gerecht zu werden. Sie war derart süchtig nach Ruhm und Anerkennung, daß sie jede Schauspielerin haßte, die bekannter war als sie selbst. Gleichzeitig aber traute sie ihren Fähigkeiten nicht, so daß sie nur in Filmen mitspielte, in denen Zack Regie führte.
    Der Optimismus, den Zack an seinem Hochzeitstag verspürt hatte, brach unter dem Gewicht der Realität vollständig zusammen: Er war auf einen ganz billigen Trick hereingefallen, hatte sich von einer cleveren, ehrgeizigen Schauspielerin einfangen lassen, die glaubte, er allein halte den Schlüssel zu Ruhm und Reichtum in den Händen. Zack wußte es, und er gab sich selbst mehr die Schuld als Rachel. Ehrgeiz hatte sie veranlaßt, ihn zu heiraten, und er konnte ihr Motiv verstehen, auch wenn er die Methoden nicht billigte. Denn er hatte sich einmal in einer ähnlichen Lage befunden, und er kannte das Gefühl, sich selbst bestätigen zu müssen. Zack seinerseits hatte aus einer für ihn ganz und gar untypischen und peinlich sentimentalen Laune heraus geheiratet. Voller Naivität glaubte er tatsächlich eine kurze Zeit, eine große glückliche Familie mit einer fürsorglichen Ehefrau und rotwangigen fröhlichen Kindern, die abends Gute-Nacht-Geschichten hören wollten, wäre seine Zukunft. Er hätte wissen müssen - aufgrund seiner eigenen Kindheit und aus Erfahrung -, daß solche Familien nur in Geschichten und Drehbüchern existierten. In Anbetracht dieser Erkenntnis fühlte Zack eine große Leere in sich.
    Die meisten Hollywoodstars, die einen ähnlichen Überdruß verspürten, halfen dem mit Kokain, anderen Drogen oder notfalls auch mit ein bis zwei Flaschen Hochprozentigem pro Tag ab. Zack jedoch hatte von seiner Großmutter eine Verachtung für jegliche Form von Schwäche geerbt und verabscheute solche emotionalen Krücken. Er löste das Problem auf die einzige ihm mögliche Art und Weise: Jeden Morgen stürzte er sich mit viel Elan in die Arbeit, bis er abends todmüde ins Bett fiel. Eine Scheidung zog er eigentlich nicht in Betracht, da er sehr wohl merkte, daß seine Ehe zwar alles andere als glücklich, aber doch um vieles besser war als die seiner Großeltern und keineswegs schlechter als viele andere, die er kannte. Und deshalb ließ er Rachel entscheiden, er stellte sie vor die Alternative: Sie solle sich entweder scheiden lassen oder aber ihre ehrgeizigen Ziele zurückstecken und häuslicher werden. Als Gegenleistung dafür erklärte er sich bereit, ihrem Wunsch nachzugeben und einen weiteren Film mit ihr zu drehen. Rachel war nicht dumm und akzeptierte den

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