Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perlen im Sand

Perlen im Sand

Titel: Perlen im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pepper Espinoza
Vom Netzwerk:
Lumi -Fisch und Lumi -Rogen, getrockneter Seetang und eine Auswahl an Brot und verschiedenen Keksen. Auf einem Regal neben dem Bett war alles zu finden, was sie für ihre Hochzeitsnacht brauchen würden – Gleitgel, Massageöl, Cremes und sogar eine Reihe Dildos in verschiedenen Größen. Der junge Jag Martin war noch Jungfrau.
    » Er hat die Priesterschaft angestrebt. Er wird also nicht… erfahren sein, was die Hochzeitsnacht angeht. « Das hatte Dame Martin mit gedämpfter und entschuldigender Stimme gesagt. Ihre Worte hatten nicht Brace helfen sollen. Sie waren für Jag. Brace hatte die versteckte Botschaft darin verstanden. Tut ihm bitte nicht weh und seid nicht enttäuscht.
    Aber Brace war die Erfahrung – oder der Mangel an Erfahrung – egal. Er würde den jungen Mann zu nichts zwingen, was er nicht wollte. Das schloss auch die Möglichkeit ein, miteinander zu schlafen.
    Brace lief noch immer unruhig umher und überprüfte die getroffenen Vorbereitungen im Zimmer, als die große Uhr Mitternacht schlug. Noch bevor die Glockenschläge verklungen waren, klopfte es an der Tür. Vierundzwanzig Stunden. Er hatte vierundzwanzig Stunden, um zu locken, zu verführen und Jag Martin davon zu überzeugen, bei ihm zu bleiben.
    Er brauchte keinen Diener. Er brauchte niemanden, der seinen Haushalt führte. Er brauchte nicht einmal jemanden für Sex – wenn er wollte, konnte er immer einen willigen Partner finden. Er war es leid, allein aufzuwachen, allein einzuschlafen, allein zu reisen. Er hoffte, dass Jag die Person sein würde, mit der er all das teilen konnte.
    Tief durchatmend öffnete er die Tür. Ihm stockte der Atem. Jag stand im traditionellen Hochzeitsgewand vor ihm, doch er nahm seine Kleidung kaum wahr. Der jüngere Mann hatte schwarzes, langes Haar, das mit einem Lederband in seinem Nacken zurückgebunden war, und die intensivsten grünen Augen, die er je gesehen hatte. Er hatte eine gerade Nase, schmale Lippen und hohe Wangenknochen. Er sah aus, als wäre er zum Krieger geboren. Es war einfach, sich vorzustellen, wie Jag eine Gruppe Barbaren vom Festland auf die Halbinsel führte, denn dieses uralte Blut floss noch immer in Jags Adern. Trotz der scharfen Gesichtszüge war er jung. Älter als Brace erwartet hatte, aber immer noch unschuldig.
    Schüchtern lächelnd murmelte Jag eine Begrüßung.
    Brace trat einen Schritt zurück und verbeugte sich leicht, ehe er Jag gestattete, ins Zimmer zu treten. »Willkommen. Bitte, komm doch rein.«
    Stille breitete sich zwischen ihnen aus, nachdem Brace die Tür geschlossen hatte. Er hatte sich die gesamte Zeremonie eingeprägt, jede Ansprache, die er halten musste, aber jetzt, da Jag vor ihm stand, war sein Kopf wie leergefegt.
    »Hast du Hunger?«, platzte es schließlich aus Brace heraus.
    Zuerst schien Jag überrascht über diese Frage, aber er fing sich schnell wieder und lächelte erneut. »Ja, danke. Ich habe heute gefastet.«
    Brace nickte. Das hatte er ebenfalls getan. Tradition. Der Großteil dieser Traditionen machte keinen Sinn für ihn. Er hatte immer gewusst, dass er keine Frau heiraten wollte, und hatte deshalb auch den Unterrichtsstunden nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Es war ihm nie als Möglichkeit erschienen, dass er einen Partner finden würde.
    »Wir haben hier ein Festmahl. Mehr als zwei Personen tatsächlich essen können. Komm, setz dich.«
    Jag bewegte sich mit deutlich sichtbarer Anmut. Seine Beine waren lang, aber nicht ungelenk. Wie würde er auf dem Rücken eines Pferdes aussehen? Ein Schwert schwingend? Wie würde er ohne seine schwere Kleidung aussehen?
    Jags Augen leuchteten, als er das Essen auf dem Tisch sah. »Das sind meine Lieblingsgerichte.«
    Brace lächelte über Jags offen gezeigte Freude. Wie einfach würde es sein, diesen Jungen glücklich zu machen? Würde Jag ihm die Chance dazu geben?
    »Dann sollten wir auf jeden Fall essen, bevor es kalt wird. Setz dich, ich bringe dir etwas.«
    Jag nickte und ließ sich auf dem Stuhl nieder, den Brace für ihn zurechtgerückt hatte. Als er die Serviette auf seinen Schoß legte, bemerkte Brace, dass der jüngere Mann den Perlenring am Finger trug. Sein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen. Obwohl er für seinen eigenen Finger entworfen worden war, passte er Jag wie angegossen. Natürlich sollte er sich nichts darauf einbilden, dass Jag den Ring trug. Er konnte damit tun, was immer er wollte. Das bedeutete rein gar nichts.
    Brace füllte ihre beiden Teller, obwohl er überhaupt

Weitere Kostenlose Bücher