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Pern 01 - Die Welt der Drachen

Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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auf Kylara zu, die selbstbewusst auf dem heißen Sand wartete. Die Drachen auf den Felsvorsprüngen summten zustimmend.
    »Das war viel zu schnell vorbei«, sagte Lessa an diesem Abend enttäuscht zu F'lar.
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    Er lachte nachsichtig. Jetzt, da er wieder ein Stück vorwärtsgekommen war, gönnte er sich eine kleine
    Entspannung. Die Besucher hatten zutiefst beeindruckt den Weyr verlassen.
    »Das kam dir nur so vor, weil du diesmal zusehen
    musstest«, meinte er und schob das Haar aus der Stirn. Er wollte ihr Profil genauer beobachten. Wieder lachte er. »Dir wird aufgefallen sein, dass Naton ...«
    »N'ton«, fiel sie ihm ins Wort.
    »Also gut - dass N'ton von einem Bronzedrachen
    ausgewählt wurde.«
    »Wie du es vorhergesagt hattest«, entgegnete sie ein .wenig ungehalten.
    »Und Kylara ist die Betreuerin von Pridith.«
    Lessa sagte nichts dazu. Sie überhörte auch sein Lachen.
    »Ich möchte doch wissen, welcher Bronzedrache sie erobern wird«, murmelte er.
    »Hoffentlich T'bors Orth«, fuhr Lessa auf. Darauf reagierte er wie jeder kluge Mann.
    Er schwieg.
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    Wütet Kälte Spät im Jahr.
    Wird zu Staub Die Gefahr.
     
    Lessa schrak aus dem Schlaf. Ihre Schläfen pochten, ihr Gaumen war trocken, und auf der Brust spürte sie einen dumpfen Druck. Sie erinnerte sich vage an einen furchtbaren Alptraum. Als sie sich die Haare aus dem Gesicht streichen wollte, merkte sie, dass ihr Schweißperlen auf der Stirn standen.
    »F'lar?« rief sie unsicher. Offenbar war er früh
    aufgestanden. »F'lar?«
    Er kommt, informierte Mnementh sie. Der Bronzedrache steuerte eben den Landevorsprung an. Lessa sandte ihre Gedanken zu Ramoth aus. Auch die Drachenkönigin wurde von quälenden Träumen heimgesucht.
    Sie wachte kurz auf und schlief dann wieder ein.
    Beunruhigt stand Lessa auf und zog sich an - und zum ersten Mal seit ihrer Ankunft im Weyr vergaß sie das Bad.
    Sie bestellte Frühstück und flocht mit geschickten Fingern das Haar.
    Eben als F'lar eintrat, kam das Frühstückstablett an. Der Bronzereiter beobachtete kopfschüttelnd Ramoth.
    »Was ist denn in sie gefahren?«
    »Sie scheint die gleichen schrecklichen Träume wie ich zu haben. Ich wache schweißgebadet auf.«
    »Als ich fortging, um die Patrouillen für den heutigen Tag einzuteilen, hast du noch fest geschlafen. Die Jungdrachen wachsen so rasch heran, dass sie bereits kurze Strecken fliegen können. Sie fressen und schlafen und ...«
    »... werden dabei groß und stark«, fuhr Lessa fort. Sie nippte nachdenklich an dem dampfendheißen Klah. »Du kümmerst dich ganz besonders um ihre Ausbildung, nicht wahr?«
    »Du meinst, um einen versehentlichen Sprung in eine
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    andere Zeit zu vermeiden?« Er nickte. »Ich kann es nicht dulden, dass verantwortungslose Reiter sich aus reiner Langeweile ins Dazwischen begeben.« Er warf ihr einen strengen Blick zu.
    Sie lachte boshaft. »Wäre ich auf R'guls Ausbildung
    angewiesen gewesen, so hätte ich den Zeitsprung niemals entdeckt.«
    »Damit hast du allerdings recht«, sagte er ernst.
    »Weißt du, F'lar, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die erste und einzige bin, die diesen Trick kennt.«
    F'lar verzog das Gesicht, als er sich die Zunge an dem heißen Klah verbrannte. »Aber wie soll ich das unauffällig in Erfahrung bringen? Natürlich wäre es dumm anzunehmen, dass wir als erste auf die Idee kamen. Es muss sich um eine angeborene Fähigkeit der Drachen handeln, sonst hättest du es niemals geschafft.«
    Sie wollte auffahren, doch dann zuckte sie nur mit den Schultern.
    »Ich kann den Gedanken nicht abschütteln, dass dieser Zeitsprung von entscheidender Bedeutung für uns sein wird.«
    »Das, meine Liebe, ist eine echte Vorahnung.« Er wollte noch mehr sagen, aber in diesem Moment kündigte Mnementh an, dass F'nor den Weyr betreten habe.
    »Was ist denn mit dir los?« fragte F'lar seinen Halbbruder, denn F'nor wurde von einem heftigen Husten geschüttelt.
    »Staub«, keuchte er und klopfte sich die Kleider mit den Reithandschuhen ab. »Unheimlich viel Staub, aber keine Fäden.« Auf seinen Stiefeln war ein feiner, dunkler Belag zu sehen.
    F'lar verkrampfte sich.
    »Woher kommst du fragte er scharf.
    F'nor betrachtete ihn erstaunt. »Von der Wetterpatrouille in Tillek. Der gesamte Norden wird von Staubstürmen heimgesucht. Aber was ich sagen wollte ...«
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    Er unterbrach sich, als er F'lars starre Haltung bemerkte.
    »Was ist denn mit diesem Staub?« fragte er verwirrt.
    F'lar wirbelte herum und rannte mit

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