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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Vorteil, daß er wie die meisten seiner Freunde hier die Sterne in ihrer Bahn beobachtet hatte, Nacht für Nacht, Jahreszeit um Jahreszeit, bis sich die erhabenen Kreise auf Wansors Skizzen und Zahlen übertragen ließen. Das Problem lag darin, daß die Leute im Saal alle gewillt waren, sich neuen Gedanken zu öffnen. Es galt jedoch, diejenigen zu beeinflussen, die sich gegen den Fortschritt wehrten – wie etwa die Alten, die jetzt in der Verbannung des Südkontinents lebten.
    Jaxom vermutete, daß man die Geschehnisse im Süden
    heimlich beobachtete. N’ton hatte einmal eine versteckte Anspielung über Torics Besitz gemacht. Man besaß zudem einen genauen Plan des Landstrichs um die Burg und der benachbarten Gebiete; die Karte deutete darauf hin, daß sich der SüdKontinent viel weiter ins Meer erstreckte, als man noch vor fünf Planetenumläufen angenommen hatte. Im
    Gespräch mit Lytol hatte Robinton angedeutet, daß er selbst erst vor kurzem im Süden gewesen war. Mit einem leisen Lächeln überlegte Jaxom, was wohl die Alten von den Vorgä ngen auf dem Hauptkontinent mitbekamen. Es gab eine Reihe von augenfälligen Veränderungen, die selbst dem gleichgü l-tigsten Beobachter nicht verborgen bleiben konnten. So etwa die Waldflächen, die den Alten ein Greuel gewesen waren und die sich nun immer weiter ausdehnten – geschützt von den 78
    Würmern, welche die Farmer einst auszurotten versucht hatten, in der irrigen Annahme, sie stellten eine Plage dar.
    Jaxom schrak aus seinen Gedankengängen, als die anderen mit den Füßen stampften und zu klatschen begannen. Er schloß sich dem Applaus hastig an und überlegte schuldbewußt, ob er etwas Wichtiges versäumt hatte. Er mußte später Menolly fragen. Sie merkte sich einfach alles.
    Der Beifall hielt so lange an, daß Wansor rot vor Stolz und Verlegenheit wurde. Dann erhob sich Fandarel und gebot mit einer entschiedenen Geste Schweigen. Aber der Hüne kam nicht zum Sprechen. Einer der Teilnehmer von Ista war aufgestanden und fragte, warum eigentlich das Dreigestirn, das man die »Tag-Schwestern« nannte, immer an der gleichen Stelle verharre. Das sei eine Anomalie. Ehe Wansor sich damit befassen konnte, erhob sich ein anderer und entgegnete, er sähe darin keineswegs eine Anomalie. Eine hitzige Debatte entspann sich.
    »Ich frage mich, ob uns Wansors Gleichungen beim Zeitsprung in die Zukunft helfen könnten«, meinte F’lessan nachdenklich.
    »Mann, setz dein letztes Fünkchen Verstand ein!« fuhr ihm Mirrim scharf über den Mund. »Du kannst nur eine Zeit ansteuern, die schon vorbei ist! Woher willst du wissen, wie es in der Zukunft aussieht? Du könntest an einer Klippe zersche llen, mitten in einer Menschenmenge landen oder während eines Sporenregens auftauchen. Es ist gefährlich genug, in die Vergangenheit zurückzukehren, aber da läßt sich wenigstens nachprüfen, was geschehen ist oder wer sich wo befand.
    Obwohl man auch da ganz schön pfuschen kann, besonders wenn man F’lessan heißt! Schlag dir die Idee aus dem Kopf!«
    »Ein Sprung in die Zukunft hätte im Moment auch gar keinen logischen Zweck«, warf Benelek in seiner trockenen Art ein.
    »Das nicht, aber er würde Spaß machen«, meinte F’lessan unbeirrt. »Man könnte beispielsweise in Erfahrung bringen, 79
    was die Alten vorhaben. F’lar ist überzeugt davon, daß sie eine krumme Sache planen. Sie halten sich viel zu still da unten.«
    »Du verplapperst Weyr-Geheimnisse, F’lessan!« zischte Mirrim und schaute sich ängstlich um, ob einer der Erwachsenen zugehört hatte.
    »Tauscht Wissen aus! Teilt eure Gedanken mit!« spottete F’lessan.
    »Es ist ein kleiner Unterschied zwischen einer Diskussion und Tratsch«, meinte Jaxom.
    F’lessan warf seinem Freund aus Kindertagen einen langen, prüfenden Blick zu. »Weißt du, ich habe diese Lehre anfangs für ganz vernünftig gehalten. Aber inzwischen finde ich, daß sie uns alle in eine Schar von Quasselköpfen und Philosophen verwandelt hat.« Er rollte die Augen zur Decke. »Wir zerreden und zerdenken alles. Wir packen nichts mehr richtig an. Ein Glück, daß ich wenigstens beim Fädeneinfall erst handeln und dann denken darf.« Er drehte sich auf dem Absatz herum, blieb dann stehen und verkündete strahlend: »He, es gibt was zu essen!« Er begann sich durch die Menge zum Portal zu
    schlängeln, wo Küchenmägde mit schwerbeladenen Tabletts erschienen.
    Jaxom wußte, daß F’lessan ihn nicht persönlich gemeint hatte, aber der Hieb

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