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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht in seinem Schmerz stören, und deshalb wäre es ihm am liebsten gewesen, wenn Jaxom den Weyrführer von Ista aufspürte, ohne selbst gesehen zu werden.
    »Ich glaube, wir können Jaxom freie Hand lassen«, warf Robinton ein und beobachtete den junge n Mann aus den 208
    Augenwinkeln. »Er hat bereits bewiesen, daß er Diplomatie und Diskretion besitzt.« Seltsam, daß der Junge auf ein so schlichtes Kompliment mit Entsetzen reagierte! Robinton rollte umständlich die Karte zusammen, unterstützt von F’lar und Lytol, denen Jaxoms Verwirrung auf diese Weise entging.
    Robinton empfahl dem Jungreiter, lange zu schlafen, ein ordentliches Frühstück zu sich zu nehmen und danach zur Harfnerhalle zu kommen. F’lar und Robinton verließen die Burg. Als Mnementh den Harfner zurück zur Gildehalle
    brachte, beschränkte sich Robinton auf einige sparsame Höflichkeitsfloskeln. Die Geschicke von Pern hatten den Weyrführer von Benden dazu gebracht, ihn wieder um Rat zu fragen. Aber Robinton durfte nun nichts überstürzen. Ein Schritt nach dem anderen.
    Während Robinton zuschaute, wie sich der mächtige Bronzedrache zu den Feuerhöhen hinaufschwang und dann im
    Dazwischen verschwand, tauchte Prinzeßchen auf und kreischte Zair an, der inzwischen wieder seinen gewohnten Platz auf der Schulter des Harfners eingenommen hatte. Zair blieb ungerührt von dem Gezeter, und Robinton grinste vor sich hin.
    Menolly brannte sicher vor Neugier, etwas über den Verlauf des Nachmittags zu erfahren. Sie selbst wagte es nicht, ihren Lehrmeister zu belästigen, doch das hielt Prinzeßchen nicht davon ab, seine Bronze-Echse zu plagen. Ein prächtiges Mädchen, diese Menolly. Man konnte sie nicht mit Gold aufwiegen. Er hoffte, daß ihr eine Reise in den Südkontinent in Begleitung des jungen Jaxom Spaß machen würde. Da F’lar ihm vor langer Zeit das Versprechen abgenommen hatte, nichts über seine heimlichen Reisen in den Süden zu verraten, hatte Robinton in Lytols Gegenwart verschwiegen, daß Menolly an dem Unternehmen teilhaben sollte. Zair allein würde die Bucht nämlich nicht finden; Menolly aber hatte jene stürmische Expedition mitgemacht, und wenn sie ihre FeuerEchsen als Mittler einsetzte, gab es sicher keine Probleme. Nur – je 209
    weniger Leute darüber Bescheid wußten, desto besser.
    Als der Harfner am nächsten Tag Jaxom von der Verstärkung erzählte, die er bekommen sollte, wirkte der junge Mann zugleich erleichtert und überrascht.
    »Wohlgemerkt, Jaxom, es soll sich nicht herumsprechen, daß Menolly und ich so weit unten im Süden auf Entdeckungsfahrt waren. Genau genommen hatten wir die weite Reise auch nicht geplant …«
    Menolly lachte. »Ich hatte Sie gewarnt, daß ein Sturm im Anzug war.«
    »Vielen Dank für die Erinnerung. Dabei weißt du genau, daß ich seit jenem Tag deine Wetterprophezeiungen heilig ernst genommen habe.«
    Er schnitt eine Grimasse, als er sich an jene drei Tage erinne r-te, in denen er, von Übelkeit geplagt, auf den Deckplanken gelegen hatte und Menolly ganz allein mit dem leichten Boot gegen den Sturm ankämpfte.
    Er drängte die beiden jungen Leute noch, genügend Proviant aus der Küche mitzunehmen, und verabschiedete sie mit den besten Wünschen. »Hoffentlich kommt ihr mit einem günstigen Bericht zurück.«
    »Über D’rams Aufenthalt?« Menollys Augen funkelten.
    »Oder über die Klugheit der FeuerEchsen?«
    »Beides natürlich, mein vorlautes Kind. Los, ab mit euch!«
    Er war zu dem Schluß gekommen, Jaxom wegen seines
    merkwürdigen Verhaltens am Vortag nicht weiter auszuhorchen. Als er Menolly von seiner Absicht berichtet hatte, sie und ihre FeuerEchsen mit Jaxom in den Süden zu schicken, hatte sie nur mühsam ein Kichern unterdrückt und auf seine Frage,
    was denn so lustig an der Sache sei, prustend den Kopf geschüttelt. Er konnte sich nicht vorstellen, was die beiden da heimlich unternommen hatten. Während er nun beobachtete, wie Ruth immer höher stieg, dachte er noch einmal über das Verhältnis der beiden nach. Sie schienen sich zu mögen, aber 210
    mehr wie gute Freunde, die auch mal stritten und einander hänselten. Obwohl Menolly bestimmt eine ausgezeichnete Burgherrin abgeben würde, falls die beiden tatsächlich … Der Harfner schalt sich insgeheim, daß er die Nase schon wieder in Dinge steckte, die ihn nichts angingen. Er kehrte um. Die Gildepflichten warteten. Er hatte sie ohnehin schon zu lange vernachlässigt.
     
    211

X.
    Von der Harfnerhalle zum

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