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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zair, bis sich der Kleine beruhigt hatte. Dann erklärte er Lytol seine Theorie, daß die FeuerEchsen aus dem Wissen und dem Gedächtnis einer ganzen Rasse schöpfen konnten. Falls die Bilder und Emotionen, welche die Tierchen ausstrahlten, keine Tagträume waren – hier mußte Robinton erneut den erbosten Zair beschwichtigen – dann gelang es vielleicht, D’ram mit Ruths Hilfe zu entdecken. D’ram war offensichtlich in eine Zeit zurückgekehrt, wo Ramoth keinen Kontakt mehr mit ihm aufnehmen konnte. Das beunruhigte Ramoth und Lessa; sie befürchteten beide, daß D’ram bei seinem schlechten gesundheitlichen Zustand ernstlich erkranken könne und dann hilflos sei. Auch 201
    wenn D’ram als Weyrführer zurückgetreten war – Pern
    brauchte seine Erfahrung, und man wollte die Verbindung zu ihm nicht verlieren.
    Robinton räusperte sich. »Nun war ich in den letzten Planetenumläufen mehrmals im … äh … Süden. Bei einer solchen Fahrt wurden Menolly und ich weit nach Osten abgetrieben, wo wir in einer herrlichen Bucht mit weißem Sandstrand landeten. Bäume mit üppigen Früchten erstreckten sich landeinwärts, und im Wasser wimmelte es von schmackhaften Fischen. Die Sonne schien warm, und ein Bach in der Nähe des Ufers versorgte uns mit klarem Süßwasser.« Er betrachtete sehnsüchtig sein Glas. »Ich erzählte D’ram von diesem Paradies, weshalb, das weiß ich nicht mehr. Aber ich bin ziemlich sicher, daß ein Drache mit Tiroths Fähigkeiten die Stelle nach meiner Beschreibung finden könnte.«
    »D’ram möchte wohl keine Komplikationen hervorrufen«, meinte Lytol langsam. »Also wird er in eine Zeit zurückkehren, zu der die Alten noch nicht im Süd-Weyr weilten. Einen Sprung von zehn oder zwölf Planetenumläufen in die Verga ngenheit schafft Tiroth ohne weiteres.«
    »Da ist allerdings ein Punkt, der die Suche erschweren könn-te«, wandte F’lar ein. »Wenn sich diese Geschöpfe an bedeu-tende Ereignisse erinnern können, die ihre Vorfahren miterleb-ten …« – man merkte F’lar seine Skepsis an –, »dann kann keine der Echsen hier etwas wissen, das unseren Nachfor-schungen nützt. Es gibt bei uns keine Abkömmlinge aus jener Gegend.« Er deutete auf Zair. »Er stammt aus dem Gelege, das Menolly in der Halbkreis-Bucht aufzog, oder?«
    »FeuerEchsen von überall suchen Ruth auf«, meinte Robinton und schaute Jaxom an, als wolle er eine Bestätigung.
    Der junge Mann hob die Schultern. »F’lars Einwand ist berechtigt.«
    »Nicht, wenn du diese Bucht aufsuchst, Jaxom. Ich bin sicher, daß uns die Faszination, die Ruth auf sämtliche FeuerEchsen 202
    von Pern ausübt, weiterhelfen wird.«
    »Sie möchten, daß ich zum SüdKontinent fliege?«
    Robinton entging weder das Staunen noch die aufflammende Begeisterung in Jaxoms Blick. Der Junge hatte also bereits entdeckt, daß ein Leben als Drachenreiter ihn nicht voll befriedigte.
    »Ich würde am liebsten niemanden in den Süden schicken«, erklärte F’lar. »Das stellt einen Bruch unserer Vereinbarungen dar. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, D’ram aufzuspü-
    ren.«
    »Die Bucht ist weit entfernt vom Süd-Weyr«, warf Robinton leise ein. »Und wir wissen, daß die Alten ihn kaum verlassen.«
    »Die jüngsten Ereignisse deuten eher das Gegenteil an, oder?« In F’lars Stimme schwang Zorn mit, und seine Bern-steinaugen blitzten.
    Robinton erkannte, daß der Bruch zwischen Harfnerhalle und Benden-Weyr nur oberflächlich vernarbt war.
    »Baron Lytol«, fuhr der Weyrführer von Benden fort, »ich vernachlässige meine Pflichten. Gestatten Sie, daß ich Jaxom für diese Suche einsetze?«
    Lytol schüttelte den Kopf und deutete auf Jaxom. »Das liegt allein bei Baron Jaxom.«
    Robinton sah, daß F’lar diese veränderte Lage erst verdauen mußte. Er warf dem jungen Mann einen lange n, scharfen Blick zu. Dann lächelte er. »Nun, Baron Jaxom?«
    Der Herr von Ruatha verneigte sich mit unbewegter Miene.
    »Ich fühle mich geschmeichelt, Weyrführer, daß ich meinen Beitrag leisten darf.«
    »Es gibt hier auf der Burg nicht zufällig ein paar Karten des Südkontinents?« erkundigte sich F’lar.
    »Doch, ich habe welche«, erklärte Jaxom und fügte hastig hinzu: »Fandarel gab uns Unterricht im Kartenzeichnen.«
    Die Skizzen waren jedoch unvollständig. F’lar sah, daß es sich um Kopien der Karten handelte, die F’nor bei seinen 203
    Erkundungen des Südkontinents angelegt hatte, als er Ramoths erstes Gelege zum Schutz gegen die

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