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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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SüdKontinent,
    Abend im Benden-Weyr,

4.7.15
    Als Ruth von der Wiese aufflog, empfand Jaxom eine gewaltige Erleichterung, vermischt mit jenem Gefühl erregter Spannung, das ihn immer ergriff, wenn er einen langen Sprung im Dazwischen machte. Prinzeßchen und Taucher saßen auf Menollys Schultern, die biegsamen Schwänze fest um ihren Hals gewickelt, während sich Poll und Rocky an Jaxom
    klammerten. Diese vier Echsen waren auch auf der ersten Reise von Robinton und Menolly in den Süden dabei gewesen.
    Jaxom hätte sich gern näher erkundigt, was der Harfner mit seinen Segelausflügen im Südkontinent bezweckte. Aber in Menollys Blicken lag ein kampflustiges Funkeln, das seine Fragen im Ansatz erstickte.
    Sie legten eine kleine Rast auf der Landspitze von Nerat ein.
    Während Ruth einige langsame Spiralen zog, konzentrierten sich Menolly und ihre Echsen auf das Bild der Bucht weit im Südosten. Jaxom hätte den Ort gern zu einem Nachtzeitpunkt angesteuert; er hatte stundenlang die Sternpositionen auf der südlichen Hemisphäre errechnet. Menolly und Robinton waren jedoch dagegen gewesen. Sie meinten, das bliebe immer noch als letzter Ausweg, wenn Ruth durch die Echsen keine klare Vorstellung von der Bucht erhielt.
    Ein wenig zu Jaxoms Verdruß verkündete Ruth, daß er sein Ziel deutlich erkennen könne. Menolly übermittelt sehr scharfe Bilder, fügte er hinzu.
    Jaxom blieb keine andere Wahl, als seinen Drachen ins Dazwischen zu schicken.
    Das erste, was Jaxom nach dem Sprung auffiel, war die veränderte Luft: sanfter, reiner und weniger feucht. Ruth glitt 212
    auf die kleine Bucht zu und verriet Vorfreude auf ein ausgiebiges Bad. Der Bergkegel, den sie als Orientierungshilfe benutzt hatten, schimmerte in der Sonne, heiter und vollkommen symmetrisch.
    »Ich hatte schon völlig vergessen, wie schön es hier ist«, sagte Menolly mit einem Seufzer.
    Das Wasser besaß eine Klarheit, die sie bis auf den Grund sehen ließ, obwohl es nach Jaxoms Schätzung nicht gerade seicht war. Gelbschwänze und Weißfinger schossen umher.
    Vor ihnen lag ein halbmondförmiger Sandstrand, gesäumt von früchtebeladenen Bäumen. Als Ruth tiefer flog, sah Jaxom, daß sich ein dichter Wald bis zu den Hügeln erstreckte, die in jenem prachtvollen Bergkegel gipfelten. Zu beiden Seiten der Bucht gab es weitere Nischen und Einschnitte, nicht ganz so regelmäßig wie ihr Ziel, aber ebenso friedlich und unberührt.
    Ruth landete auf dem Sandstreifen und drängte seine Reiter, endlich abzusteigen, damit er ein tüchtiges Bad nehmen könne.
    »Na los, verschwinde!« Jaxom tätschelte liebevoll Ruths Schnauze und lachte, als der weiße Drache in seinem Eifer ziemlich plump ins Wasser watschelte.
    »Der Sand hier ist fast so heiß wie in der Brutstätte«, erklärte Menolly und lief mit langen Schritten in den Schatten der Bäume.
    »Finde ich gar nicht«, meinte Jaxom, der ihr etwas gemächlich folgte.
    »Meine Sohlen sind noch immer empfindlich«, entgegnete sie und ließ sich flach auf den Sand fallen. Sie schaute umher und zog dann ein Gesicht.
    »Nichts zu sehen, was?« fragte Jaxom.
    »Von D’ram?«
    »Von FeuerEchsen.«
    Sie öffnete das Paket mit dem Proviant.
    »Wahrscheinlich schlafen sie noch nach der Morgenjagd.
    Ach, Jaxom, du stehst noch – könntest du mal nachsehen, ob 213
    auf dem Baum da drüben schon ein paar reife Rotfrüchte hängen? Fleischbrote machen Durst.«
    Jaxom fand genug Rotfrüchte, um einen ganzen Burghaushalt damit zu versorgen, und schleppte so viele, wie er nur tragen konnte, zu Menolly. Er kannte ihre Leidenschaft für dieses Obst. Ruth tollte übermütig und mit mächtigem Gespritze im Wasser umher, ermutigt vom schrillen Kreischen der FeuerEchsen.
    »Wir haben Flut«, stellte Menolly fest und biß mit kräftigen Zähnen in eine Frucht. »Hmm, das schmeckt himmlisch!
    Warum ist hier im Süden alles so besonders gut?«
    »Verbotene Genüsse – das wird es sein. Glaubst du, daß die Flut etwas mit dem Ausbleiben der FeuerEchsen zu tun hat?«
    »Kann ich mir nicht denken. Ich rechne fest mit der Neugier der kleinen Biester.«
    »Das heißt, wir müssen wohl warten, bis sie Ruth entdeckt haben.«
    »Das wäre die einfachste Methode.«
    »Wissen wir überhaupt, ob es in diesem Teil des SüdKontinents Echsen gibt?«
    »Aber ja. Hatte ich das nicht erwähnt?« Menolly tat ze rknirscht. »Wir erlebten einen Paarungsflug mit und hätten Rocky und Taucher beinahe an die fremde Königin verloren.
    Prinzeßchen war

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