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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gefällt die ganze Sache nicht.« Leri wickelte sich enger in ihr Tuch. »Obwohl wir mal einen Harfner hatten - L'mal ließ ihn versetzen, weil er meist nur die düsteren Balladen vortrug -, der behauptete, es gäbe nichts Neues unter der Sonne. Eine karge Hoffnung unter diesen Umständen, aber wir sollten sie nicht außer acht lassen. Bring mir bitte einen Stapel Aufzeic hnungen her! Am besten die ganz alten, die so etwa beim letzten Erscheinen des Roten Sterns beginnen. Zum Glück wollte ich heute morgen nicht ausreiten!«
    Da Leri ihren Weyr nur bei Sporeneinfall verließ, um das Kampfgeschwader der Königinnen zu verstärken, lächelte Moreta ihr zaghaft zu. Die alte Frau versuchte die Sache mit Humor zu nehmen.
    »Sh'gall hat es sicher dir überlassen, den Weyr zu benachrich-tigen.«
    »Zumindest alle jene, die bereits wach sind. Und Nesso ...«
    Leri rümpfte die Nase. »Das ist genau die Richtige. Sieh zu, daß sie die Neuigkeit nicht in die falsche Kehle bekommt, sonst haben wir heute mittag die ersten Hysterieanfälle. Und wenn du schon hier bist, mach mir doch bitte meinen Wein zurecht, ja?« Leri streckte sich voller Unbehagen. »Der Wetterwechsel tut meinen Gelenken nicht gut.« Sie sah Moretas Zögern. »Wenn du ihn selbst mischst, kannst du sicher sein, daß die Fellissaft-Dosis nicht zu hoch ausfällt.« Sie warf der jüngeren Weyrherrin einen herausfordernden Blick zu.
    Moreta sah es nämlich nicht gern, daß Leri soviel Fellissaft 101
    nahm. Sie vertrat die Ansicht, daß die alte Frau überhaupt keine Medikamente brauchte, wenn sie in den Süden ginge.
    Aber sie mischte wortlos den Wein. Die feuchte Kälte, die sie selbst frösteln ließ, war für Leri sicher eine Qua l.
    »Hat es dir auf dem Fest gefallen?« erkundigte sich Leri, während Moreta die Fellistropfen zählte.
    »O ja! Ich war unten auf der Rennbahn und konnte einen Großteil der Läufe von einem erhöhten Aussichtspunkt
    mitverfolgen. Baron Alessan begleitete mich.«
    »Was? Hast du damit nicht die ehrgeizigen Vermittlungspläne seiner Mutter durchkreuzt?«
    Moreta lachte. »Keine Sorge, er tanzte mit ganzen Scharen von jungen, hübschen Mädchen! Übrigens gelang es uns als einzigem Paar, beim Wurftanz auf den Beinen zu bleiben.«
    Leri nickte. »Alessan besitzt eine große Anziehungskraft. Ich nehme an, daß er allmählich über den Tod dieser wilden, schönen Frau hinwegkommt, die er geheiratet hatte. Eine traurige Angelegenheit. Sein Großvater übrigens, Baron Leefs Vater ... ach was, das sind alte Geschichten, die du längst kennst.« Moreta kannte sie nicht, schloß aber aus Leris Tonfall, daß sie auch nichts Näheres erfahren würde. »Ich unterhalte mich oft mit Alessan, wenn sich die Bodentrupps nach einem Sporeneinfall wieder sammeln. Er hat immer eine Flasche Benden-Wein bei sich.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    Leri lachte über Moretas Ton.
    »Sieh an, sieh an! Ich hege den Verdacht, daß sein Weinkeller bis an die Decke mit Benden-Weißem gefüllt ist. Aber ich bin froh, daß Leef gerade ihn zu seinem Nachfolger machte. Er hat mehr Schwung und Verstand als sein älterer Bruder ... ich vergesse immer, wie er heißt. Egal. Alessan übertrifft ihn bei weitem. Wußtest du eigentlich, daß er bei einer Suche entdeckt wurde?«
    »Ja, und daß sein alter Herr sich weigerte, ihn im Weyr 102
    ausbilden zu lassen.« Moreta runzelte die Stirn. Alessan hätte einen prachtvollen Bronzereiter abgegeben.
    »Nun, er hatte das Recht dazu, wenn der Junge als sein Nachfolger vorgesehen war. Das ist inzwischen zwölf Planetenumläufe her. Damals lebtest du noch auf Ista.«
    Moreta drückte der alten Frau den Weinkelch in die Hand.
    »Auf deine Gesundheit!« meinte Leri ironisch, bevor sie den ersten Schluck nahm. »Hmm! Versuch dich heute noch ein wenig auszuruhen, Moreta! Zwei Stunden Schlaf reichen nicht, wenn morgen Fäden fallen. Und viele der Reiter werden nach dem ausgiebigen Feiern zu Dummheiten neigen. An Capiams seltsame Epidemie will ich gar nicht denken ...«
    »Ich lege mich später hin. Erst muß ich noch ein paar wicht i-ge Punkte erledigen.«
    »Manchmal frage ich mich, ob es richtig von L'mal und mir war, deine Fertigkeit als Heilerin voll für den Weyr in Anspruch zu nehmen.«
    »Bestimmt!« Moretas prompte Antwort wurde von Holth und Orlith bekräftigt.
    »Ist ja schon gut!« Leri kraulte Holths Augenwülste.
    »Noch einmal - was benötigst du nun genau aus den Archiven?«
    »Die ältesten noch lesbaren

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