Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
mitgenommen hatte. Halb so schlimm. Das gab ihm die Gelegenheit, sie nach dem Sporeneinfall aufzusuchen. Er streckte sich auf seinem Bett aus, zog die Decken bis ans Kinn und war gleich darauf fest eingeschlafen.
    Aber kurze Zeit später - ihm erschien es wie Sekunden -
    wurde er so unbarmherzig wachgerüttelt, daß er sich in seine Kindheit zurückversetzt fühlte, als ihn seine Brüder des öfteren mit vereinten Kräften aus dem Bett geworfen hatten.
    »Alessan!« Lady Umas entnervter Ausruf machte ihn hell-wach. »Gutsherr Vander ist schwer erkrankt. Zwei der Leute, die ihn begleiteten, liegen ebenfalls mit Fieber zu Bett. Heiler Scand glaubt nicht, daß sie zuviel gegessen oder getrunken haben. Und dein Rennverwalter läßt ausrichten, daß vier Tiere verendet und eine Reihe weiterer krank sind!«
    »Wessen Tiere?« Hatte Dag mehr gewußt, als er sagen wollte?
    »Keine Ahnung, Alessan!« Lady Uma kümmerte sich nicht um die Renner, obwohl sie Ruathas Haupteinnahmequelle waren. »Baron Tolocamp besprach die Angelegenheit mit ...«
    »Baron Tolocamp maßt sich Befugnisse an, die er nicht besitzt!« Alessan sprang auf, schlüpfte hastig in seine Kleider und Stiefel, wischte mit einer ärgerlichen Geste den Fest-schmuck beiseite und streifte im Laufen eine warme Jacke über. In seiner Hast wäre er um ein Haar über die Schläfer gestolpert, die den Korridor bevölkerten. Die meisten der im Großen Saal untergebrachten Gäste waren jedoch wach und rückten zur Seite, als er vorbeikam. Alessan nickte ihnen lächelnd zu, während er insgeheim Tolocamp verwünschte.
     
    122
    Erbbaron Tolocamp stand im Hof, einen Arm gegen die Brust gepreßt und das Kinn nachdenklich in eine Hand gestützt.
    Norman war bei ihm und verlagerte ängstlich das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab; allem Anschein nach war er diese Nacht überhaupt noch nicht ins Bett gekommen. Seine Miene hellte sich auf, als er den Burgherrn heranstürmen sah.
    »Einen guten Morgen, Tolocamp!« Alessan gab sich keine Mühe, den Ärger zu verbergen, den er über die Einmischung des älteren Mannes empfand. »Was gibt es, Norman?«
    Er versuchte, den Rennverwalter beiseite zu ziehen, aber so leicht ließ sich Tolocamp nicht vertreiben.
    »Das hier könnte eine ernste Sache sein, Alessan«, erklärte er mit wichtiger Miene.
    »Vielen Dank, darüber werde ich befinden.« Alessan sprach so knapp und scharf, daß Tolocamp ihn verblüfft anstarrte. Der Burgherr nutzte seine Schrecksekunde und trat mit Norman beiseite.
    »Vier von Vanders Rennern sind tot«, flüsterte Norman, »und der fünfte macht es nicht mehr lange. Neunzehn Tiere, die in unmittelbarer Nähe standen, leiden inzwischen an Schweißausbrüchen und einem scheußlichen Husten.«
    »Habt ihr sie von den gesunden Tieren isoliert?«
    »Daran arbeiten meine Leute seit dem Morgengrauen, Baron Alessan.«
    »Lady Uma berichtete mir, daß Vander und zwei seiner
    Männer erkrankt sind.«
    »Ja, Baron. Ich bat Meisterheiler Scand noch in der Nacht, nach ihnen zu sehen. Anfangs dachte ich, Vander sei nur erregt über den Verlust seines Renners, aber seine Leute haben hohes Fieber bekommen. Und nun klagt auch noch Helly über
    unerträgliche Kopfschmerzen. Da Helly nicht trinkt, kann das nicht vom Wein herrühren.«
    »Vander hatte gestern Kopfschmerzen, nicht wahr?«
     
    123
    »Ich ... ich weiß nicht mehr, Baron Alessan.« Norman seufzte und fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »Ja, natürlich, Sie hatten soviel zu erledigen, und die Organisation klappte auch großartig.« Alessan dachte mit einem Lächeln an die Zeit zurück, da er Norman bei der Vorbereitung der Rennen geholfen hatte.
    »Das freut mich, aber ...« Normans Blicke wanderten zur Burgstraße, und er deutete auf einen Reisewagen, vor den vier Renner gespannt waren. »Kulan sollte Ruatha wirklich nicht verlassen ...«
    Noch während die Männer das Gespann beobachteten, begann das Leittier hart zu husten.
    »Ich sagte Kulan, daß er mit dem kranken Tier nicht loszie-hen dürfte, aber er hörte nicht auf mich.«
    »Wie viele Besucher brachen heute morgen ihr Lager ab?«
    Alessan spürte zum erstenmal eine nagende Unruhe. Wenn sich dieser Husten in seinem Burgbereich ausbreitete, zu einer Zeit, da erst die Hälfte der Felder gepflügt waren ...
    »Einige Dutzend verschwanden im ersten Morgengrauen, vor allem jene mit eigenen Reisewagen und Gespannen. Ihre Tiere befanden sich nicht in der

Weitere Kostenlose Bücher