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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Burggelände selbst sorgen.«
    Als Alessan in den Hof zurückkehrte, erwartete ihn Norman mit einer ganzen Anzahl von Ruatha-Pächtern. Alessan befahl ihnen, sich mit Kurzschwertern zu bewaffen und jeweils zu zweit die wichtigsten Straßen abzureiten, um die Reisenden zurückzuholen. Wo Überredungskünste nichts halfen, sollten sie Gewalt anwenden. Kurz darauf meldeten sich seine Brüder mehr oder weniger verschlafen zur Stelle. Er gab ihnen den Auftrag, sich ebenfalls Waffen zu besorgen und notfalls die Boten zu unterstützen, in erster Linie aber darauf zu achten, daß niemand mehr Ruatha verließ. Genau in diesem Moment kam Baron Tolocamp in den Hof gestürmt. Er hatte eine streitbare Miene aufgesetzt.
    »Alessan, ist das alles nicht ein wenig übertrieben ...?«
    Sein Einwand wurde übertönt vom Dröhnen der Nachrichten-trommeln aus der Burg am Fluß. Alessan erkannte den Code der Heiler, und einen Moment lang weidete er sich an Baron Tolocamps Verwirrung, aber die Schadenfreude verflog, als er den Inhalt der Botschaft voll begriff. Die Umstehenden, die den Trommelcode nicht verstanden, lasen Furcht und Betroffenheit in den Gesichtern der Barone. Trommeln eigneten sich hervorragend zum Übermitteln von Botschaften, dachte
    Alessan grimmig, nur machten sie eben verdammt viel Lärm, der meist die falschen Zuhörer anlockte.
    Achtung, Epidemie! Sie breitet sich von Igen, Keroon, Telgar und Ista über den gesamten Kontinent aus! verkündeten die Trommeln. Äußerst ansteckend und gefährlich! Zwei bis vier Tage Inkubationszeit. Kopfschmerzen. Fieber. Husten.
    Unbedingt Nebeninfektionen vermeiden. Hohe Todesrate.
    Symptome behandeln! Ab sofort Quarantäne! Renner ebenfalls gefährdet. Wiederholung: Achtung, Epidemie! Sämtliche Reisen untersagt. Versammlungsverbot. Capiam.
    Die letzten Trommelwirbel waren ein Befehl, die Botschaft weiterzuleiten.
     
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    »Aber hier hat ein Fest stattgefunden!« rief Tolocamp in seiner einfältigen Art. »Außer einer Handvoll Renner ist niemand krank! Und die waren weder auf Igen noch in Keroon oder sonstwo!« Tolocamp funkelte Alessan so wütend an, als sei der Burgherr der Urheber der Nachricht.
    »Vander ist krank, dazu zwei seiner Leute ...«
    »Weil sie zuviel getrunken haben!« behauptete Tolocamp.
    »Es kann nicht dieselbe Krankheit sein. Capiam sagt, daß eine Epidemie näherrückt: er erwähnt mit keinem Wort, daß sie bereits auf Ruatha wütet!«
    »Wenn der Meisterheiler von Pern eine Quarantäne ve r-hängt«, sagte Alessan mit leiser, zorniger Stimme, »dann haben Sie und ich uns seiner Autorität zu beugen, Erbbaron Tolocamp!« Alessan kam nicht zu Bewußtsein, daß er in diesem Moment starke Ähnlichkeit mit seinem strengen Vater hatte.
    Tolocamp schwieg mit einem Mal.
    Das war auch gut so, denn nun stürmten all jene auf die beiden Burgherren ein, die Capiams Botschaft verstanden hatten.
    »Was redet Capiam da?«
    »Er kann doch keine Quarantäne verhängen! Ich muß zurück auf meinen Hof.«
    »Meine Herdentiere sind hochträchtig ...«
    »Meine Frau ist mit den Kleinen allein im Haus ...«
    Tolocamp hatte sich gefangen. Er stand breitbeinig neben Alessan und bestätigte immer wieder, daß die furchtbare Botschaft stimmte und Meister Capiam das Recht hatte, eine Quarantäne anzuordnen.
    »Meister Capiam weiß, was er tut!« - »Wir erfahren sicher Näheres, sobald die Botschaft auf dem ganzen Kontinent verbreitet ist.« - »Es handelt sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme.« - »Richtig: Bereits gestern ging ein Renner ein!« -
    »Meister Scand wird uns mehr dazu sagen.« -»Nein, absolut niemand darf Ruatha verlassen. Sie bringen Ihren eigenen Hof 128
    in Gefahr und verschleppen die Krankheit womöglich noch weiter!« - »Ein paar Tage Verzögerung sind wirklich nicht zuviel verlangt.«
    Alessan antwortete rein mechanisch, während die erste Woge der Panik über ihn hinwegschwappte. Er hatte die ersten Schritte unternommen, indem er die Leute zurückholen ließ und einen Massen-Exodus unterband. Nun taten er und
    Tolocamp ihr Bestes, um die Besorgnis zu dämpfen. Während er Rede und Antwort stand, errechnete Alessan im Geist, wie lange die Vorräte in der Burg reichten. Die Festbesucher konnten kaum mehr als einen Tag von ihrem Reiseproviant leben. Und wenn Vander seine Umgebung angesteckt hatte -
    sollte man dann die Kranken in der Burg unterbringen oder einen der Ställe leerräumen? Das Lazarett konnte im Höchstfall zwanzig Leute aufnehmen. Vier Tiere

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