Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
seine Mutter ein Mädchen für ihn fand, das sich mit Moreta messen konnte ...
    »Baron Alessan!«
    Er wirbelte herum, von einem heiseren Wispern aus seinen angenehmen Träumen geschreckt. Dag kam aus den Schatten gehuscht und blieb ein halbes Dutzend Schritte von ihm entfernt bolzengerade stehen.
    »Baron Alessan ...« Die formelle Anrede und die Angst in Dags Stimme beunruhigten Alessan.
     
    118

     
    119
    »Was ist denn, Dag? Irgend etwas mit Squealer ...«
    »Dem geht es prächtig. Aber sämtliche Tiere von Vander husten, ganz hart und trocken! Außerdem fiebern sie und sind mit kaltem Schweiß bedeckt. Und ein Teil der Renner, die in der Nähe von Vanders Koppel angepflockt sind, fangen
    ebenfalls zu husten an. Norman weiß nicht, was er davon halten soll... es kam alles so plötzlich. Aber ich kenne mich aus, Baron Alessan, und ich bringe unsere Tiere weg, zumindest alle, die in den Ställen untergebracht waren und nicht auf der Koppel. Ich bleibe mit ihnen im Freien und warte ab, ob sich dieser Husten ausbreitet oder nicht.«
    »Dag, glaubst du wirklich ...?«
    Dag hob besänftigend die Hand. »Es ist ja gut möglich, Baron Alessan, daß es nur am warmen Wetter liegt oder am Gras.
    Aber ich denke nicht daran, unseren Squealer aufs Spiel zu setzen! Nicht nach seinem heutigen Sieg ...«
    Alessan unterdrückte ein Lächeln. Er kannte Dags Liebe zu den Rennern.
    »Ich hüte unsere Vollblüter auf den höhergelegenen Zuchtweiden, bis die da ...«, er deutete mit dem Daumen zu den Koppeln, »... verschwunden sind. Ich habe ein wenig Proviant eingepackt, und in den Bergen gibt es genug Felsenschlangen, die ich fangen und braten kann. Außerdem nehme ich meinen mißratenen Enkel mit; das wird uns beiden guttun.«
    Dags zweitgrößte Liebe nach Squealer galt Fergal, dem jüngsten Sohn seiner Tochter, einem gerissenen kleinen Burschen, der auf ganz Ruatha für seine Streiche bekannt war.
    Insgeheim bewunderte Alessan den Einfallsreichtum des Jungen, aber als Burgherr hatte er die Pflicht, seinen Späßen Grenzen zu setzen. Seine jüngste Untat - die zum Bleichen ausgelegte Bettwäsche für die Gästezimmer war plötzlich mit Ruß beschmiert gewesen - hatte Lady Uma so empört, daß er für das Fest Hausarrest bekam.
    »Wenn ich nur wüßte ...«
     
    120
    Dag preßte einen Finger gegen die ohnehin leicht nach oben gerichtete Nase. »Vorsicht ist besser als Reue!«
    »Also gut, dann tu, was du für richtig hältst!« Alessan sehnte sich nach Schlaf, und wenn Dag sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab er nicht so leicht nach. »Und kümmere dich um diesen ... diesen ...«
    »Schmutzfink?« half Dag ihm grinsend aus.
    »Genau. Auf den Weiden kann er vermutlich weniger anstellen als auf der Burg.«
    »Lassen Sie mir eine Botschaft zukommen, Alessan, wenn sämtliche Besucher mit ihren hustenden Tieren abgezogen sind!« Dags Grinsen wurde breiter. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging mit wiegenden, zielbewußten Schritten auf die Ställe zu.
    Alessan sah ihm einen Moment lang versonnen nach und
    überlegte, ob er Dag zu viele Freiheiten einräumte. Vielleicht versuchte der alte Narr nur wieder einen Streich seines Enkels zu vertuschen. Andererseits stellte ein Husten, der sich so rasch auf den Koppeln ausbreitete, durchaus eine Gefa hr dar. Wenn er ausgeschlafen hatte, mußte er Norman aufsuchen und ihn fragen, ob man schon eine Erklärung für den Tod von Vanders Renner hatte. Konnte es sein, daß Vander in seinem Ehrgeiz die Krankheitszeichen übersehen hatte? Alessan wollte es nicht glauben, aber er wußte selbst, wie das Rennfieber einen Menschen packen konnte.
    Er schlenderte zur Burg zurück, vorbei an Gruppen von Besuchern, die sich in ihre Fellsäcke gerollt hatten und am Wegrand schliefen. Es war ein schönes Fest gewesen. Auch das Wetter hatte durchgehalten. Eine Spur von Feuchtigkeit in der Luft kündigte für den neuen Tag allerdings Dunst oder Nebel an.
    Auch in der Burg selbst stieß man überall auf Schläfer, und Alessan bewegte sich mit äußerster Vorsicht, um niemanden zu stören. Sogar auf dem breiten Korridor vor seinen Räumen 121
    lagen die Leute auf Strohsäcken. Zum Glück hatte seine Mutter nicht verlangt, daß er sein Quartier mit irgendwelchen Gästen teilte. Oder hatte sie insgeheim sogar darauf gehofft, daß er Besuch mitbrachte? Er lächelte, als er die Tür schloß und sich aus seinem Festtagsstaat schälte.
    Erst in diesem Moment fiel ihm ein, daß Moreta ihr Gewand nicht

Weitere Kostenlose Bücher