Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
den die Königinnen und Kadith vorhin veranstaltet haben, trägt sicher nicht dazu bei, die Leute zu beruhigen.«
    Moreta trat ein paar Schritte zurück. Sie schämte sich ihrer intensiven Gefühle.
    »Du machst dir Sorgen, weil du diesen Renner auf Ruatha berührt hast, nicht wahr?«
    Moreta zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Es ist nun mal geschehen, und ich kann es nicht mehr rückgängig machen.
    Mein impulsives Handeln hat L'mal des öfteren verärgert ...«
    »Dafür hat er dein Geschick im Umgang mit verwundeten Drachen um so mehr bewundert. Geh jetzt, sonst regen sich die Weyrbewohner unnötig auf! Und bring bitte diesen Gurt zu T'ral! Er soll ihn flicken.« Sie warf Moreta einen zusammenge-rollten Lederriemen zu. »Wäre ein schmähliches Ende, wenn ich miten im Flug aus dem Sattel rutschen würde. Ab mit dir, mein Kind! Und überprüfe auch dein Kampfgeschirr; in harten Zeiten ist der Alltagstrott eine gute Hilfe. Ich muß jetzt meine spannende Lektüre fortsetzen.« Leri schnitt eine Grimasse und begann in den Aufzeichnungen zu blättern.
    Moreta kehrte in ihren Weyr zurück. Gehorsam inspizierte sie das Reitgeschirr, das sie nach dem letzten Fädeneinfall geölt und an seinen Haken gehängt hatte.
    Es tat mir leid, daß ich dich wecken mußte; aber Holth bestand darauf.
    »Das war vollkommen in Ordnung.«
    Holth ist eine großartige Königin. Orliths Augen leuchteten.
     
    153
    »Und Leri eine wunderbare Reiterin.« Moreta trat neben ihre Königin, die den Kopf senkte und sich streicheln ließ. »Das wird unser letzter Sporenkampf für die nähere Zukunft«, fügte sie hinzu und fuhr sanft über Orliths gewölbten Bauch.
    Ich kann noch lange fliegen, wenn es nötig ist.
    »Es stört dich doch nicht, daß ich mich das kurze Stück von Malth mitnehmen ließ?«
    Nein. Aber du sollst wissen, daß ich immer für dich da bin.
    »So groß kann eine Notlage gar nicht sein, daß ich dich von deinen Eiern wegholen würde.« Moreta tätschelte ihre Flanken.
    »Es wird bestimmt wieder ein prächtiges Gelege.«
    Bestimmt. Die Antwort der Königin klang selbstgefällig.
    »Bis später. Ich muß zu den Unteren Höhlen.« Moreta straffte die Schultern, als könnte sie so dem Ansturm ängstlicher Fragen leichter begegnen. Dann rief sie sich in Erinnerung, daß im Weyr ein harter, tüchtiger Schlag lebte. Die Bewohner mußten bei jedem Sporeneinfall damit rechnen, daß einer der Ihren verwundet oder gar getötet wurde. Sie ertrugen dieses Wissen mit großer Tapferkeit. Warum sollte die neue unsichtbare Drohung ihnen gefährlicher erscheinen als die sichtbaren Fäden, die alles ringsum versengten?
    Sie durfte sich nicht von Sh'galls Furcht beeinflussen lassen.
    Noch konnte niemand mit Sicherheit sagen, daß bereits der Kontakt zur Erkrankung führte. Und was war mit K'lon und Berchar? Nun, vielleicht ein dummer Zufall; K'lon war so oft auf Igen, um A'murry zu besuchen.
    Moreta nahm Leris Lederriemen und verließ den Weyr nach einem letzten Blick auf Orlith, die sich bequem in ihre Felsenkuhle bettete. Der Nebel löste sich allmählich auf. Durch die dünnen Schleierfetzen konnte sie die Felsenstufen in der Tiefe erkennen, und nach der Hälfte des Weges wurde auch der Eingang zu den Unteren Höhlen sichtbar.
    Der Speisesaal war gedrängt voll. Geschirr klapperte, und ein würziger Duft stieg Moreta in die Nase. Mägde und Jungreiter 154
    gingen mit Klah -Krügen von Tisch zu Tisch; kaum jemand trank Wein. Die übrigen Königinreiterinnen - Lidora, Haura und Kamiana - saßen mit ihren Weyrgefährten an einem erhöhten Tisch.
    Bei Moretas Ankunft verstummten die Gespräche einen
    Moment lang. Sie entdeckte T'ral, der bereits eine Reihe von zerrissenen Gurten neben sich liegen hatte, und ging lächelnd durch die Tischreihen auf ihn zu.
    »Leris Riemen müßte geflickt werden, T'ral.«
    »Nur her damit! Wir können es uns nicht leisten, die tüchtige alte Dame zu verlieren!« entgegnete der braune Reiter und legte den Gurt ganz nach oben.
    »Haben wir die Trommeln richtig verstanden, Moreta?«
    fragte einer der jüngeren braunen Reiter. Seine Stimme klang eine Spur zu laut und sorglos.
    »Das kommt darauf an, wie stark deine Kopfschmerzen heute morgen waren«, meinte sie. Hier und da klang ein Lachen auf.
    »Klah oder Wein?« erkundigte sich Haura, als Moreta an den Tisch trat.
    »Wein«, erklärte Moreta ruhig, und die Reiter an den Nach-bartischen nickten anerkennend.
    »Ihre Beine sind sicher noch schwach!« rief

Weitere Kostenlose Bücher