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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entzifferte noch, daß die Botschaft an den Telgar-Weyr gerichtet war, aber dann ließ seine Konzentration nach.
    Sollte er die Stunde wirklich abwarten? Es war seine Pflicht gegenüber Pern, stark zu bleiben. Aber manchmal fiel die Pflicht schwer ...
    Capiam seufzte wieder und kämpfte mit ganzer Willenskraft gegen die Kopfschmerzen an. Er hätte auf die Botschaft achten sollen, die nach Telgar hinausging. Wie sonst erfuhr er, was auf dem Planeten geschah; welchen Verlauf die Krankheit nahm? Aber er konnte nicht klar denken ...
     
    158

KAPITEL VIII
    Fort-Weyr, 12.03.43
     
    Als Orlith Moreta früh am nächsten Morgen weckte, war der Nebel von den Berghängen des Fort-Weyrs verschwunden.
    »Und im Nordwesten, nach Crom und Nabol zu?« fragte
    Moreta, während sie ihre Reitsachen überstreifte.
    Der Patrouillenreiter ist unterwegs. Er wird uns Bescheid geben, entgegnete Orlith.
    »Sh'gall?«
    Zieht sich gerade an. Kadith berichtet, daß er gesund und ausgeruht ist.
    »Könntest du Malth nach Berchars Befinden fragen?«
    Eine kleine Pause entstand, als Orlith mit dem grünen Drachen Kontakt aufnahm. Malth meint, daß es ihm noch schlechter als gestern geht.
    Das gefiel Moreta gar nicht. Wenn Berchar am Vortag
    Schwitzwurzel genommen hatte, mußte das Fieber eigentlich längst aus seinem Körper gewichen sein.
    Laß den Kopf nicht hängen! meinte Orlith ermutigend. Der Weyrführer ist gesund geblieben, und du bist es ebenfalls!
    Moreta verließ mit einem leisen Lachen ihre Schlafkammer, umarmte die goldene Königin und kraulte ihr liebevoll die Augenwülste. Dann musterte sie kritisch Orliths geblähten Bauch.
    »Kannst du wirklich noch fliegen?«
    Was denkst du? Orlith drehte den langen biegsamen Nacken und betrachtete die Wölbungen an ihren Flanken. Das verschwindet, sobald ich durch die Lüfte segle!
    »Holth und Leri?«
    Schlafen noch.
    »Vermutlich hat Leri bis spät in die Nacht über diesen Auf-159
    zeichnungen gebrütet.«
    Orlith blinzelte nur.
    Nachdem Moreta aus dem Speisesaal zu Leris Weyr zurückgekehrt war, um ihr den geflickten Gurt zu bringen, hatte sie die einstige Weyrherrin in die Schriften vertieft angetroffen.
    »Weyrbewohner werden nun mal nicht krank«, hatte die alte Frau mit einem tiefen Seufzer bemerkt. »Bauchschmerzen von zu reichlichem Essen oder jungem Wein, Fädenverletzungen, Zusammenstöße in der Luft, Messerstechereien, Abszesse, jede Menge Nieren-und Leberinfektionen, aber richtig krank war in den letzten zwanzig Planetenumläufen seit dem Wiedererscheinen des Roten Sterns niemand.« Leri gähnte. »Verdammt langweiliges Zeug. Aber keine Sorge, ich werde weiterlesen.
    Jedenfalls haben wir es hier schriftlich, daß die Drachenreiter ein robustes Volk sind.«
    Moreta hatte diese angenehme Gewißheit mit in den Schlaf genommen. Und auch über die sonstigen Kümmernisse tröstete sie sich hinweg. Nesso zog vielleicht die falschen Schlüsse aus der Tatsache, daß Fortine die Trommelbotschaften aussandte.
    Capiam mußte sich vermutlich erst einmal von seinen vielen Krankenbesuchen erholen. Nach Sh'galls Worten war der Mann vier Tage lang nicht ins Bett gekommen! Sh'galls Furcht vor dieser Epidemie paßte zu seinem ewigen Gejammer über jedes kleine Wehweh. Der Weyrführer reagierte einfach übertrieben.
    Selbst den eigenen Kontakt mit dem kranken Renner nahm Moreta nicht mehr so ernst; die Berührung war so kurz gewesen, daß es schon ein Riesenzufall sein mußte, wenn sie sich angesteckt hatte.
    So trat die Weyrherrin nach einem langen, tiefen Schlaf in den frostigen, hellen Morgen hinaus und sah dem Sporeneinfall guten Mutes entgegen. Moreta begann einen Kampftag immer zu früher Stunde - und ganz besonders diesmal, da Berchar krank war und sie noch einmal kontrollieren mußte, ob alles für die Behandlung verwundeter Reiter und Drachen vorbereitet 160
    war.
    Declan, Maylone und sechs Helfer stellten bereits die Medikamente im Lazarett zurecht. Declan und Maylone stammten von einem Rennergestüt aus ihrer Heimat. Sie waren im vergangenen Planetenumlauf als Kandidaten für Pelianths Gelege in den Weyr geholt worden, hatten aber keinen der Jungdrachen für sich gewinnen könne n. Da sich Declan als geschickter Helfer für Berchar entwickelte und Maylone jung genug war, um eine zweite Gegenüberstellung mitzumachen, hatte man beide behalten. Moreta beabsichtigte auf jeden Fall, Declan zu ihrem Assistenten auszubilden. Ein Weyr hatte nie genug Heiler für Mensch und Tier.
    Declan, ein

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