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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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waren ein schaler Ersatz für Moretas Liebe. »Als Ihre Untertanin, Baron Alessan, verlange ich, daß Sie am Leben bleiben, bis Sie einen Sohn in die Welt gesetzt haben, der eines Tages Herr über Ruatha wird!« Ich war selbst verblüfft über meinen scharfen Tonfall, und Alessan musterte mich mit gerunzelter Stirn. »Außer es stört Sie nicht, daß Fort, Tillek und Crom sich nach Ihrem Tod um Ihren Besitz streiten werden! Dann mische ich Ihnen eigenhändig die nötige Dosis Fellis-Saft in Ihren Wein, und Sie können ein Ende machen.«
    »Ein Handel also!« Mit einer Schnelligkeit, die ich dem gebrochenen Mann nicht zugetraut hatte, sprang er auf und streckte mir die Hand entgegen. »Abgemacht, Lady Nerilka!
    Sobald Sie schwanger sind, werde ich diesen Becher leertrinken!«
    Ich starrte ihn an, entsetzt über die Reaktion, die meine Worte ausgelöst hatten. Er legte meinen Appell völlig falsch aus, schob mir persönliche Motive unter ... Dann erst dämmerte mir, daß er meinen wahren Namen kannte.
    »Ihre Eltern förderten die Verbindung mit allen Mitteln!«
    Seine Stimme klang schneidend.
    »Aber dabei dachten sie nie und nimmer an mich!«
    »Warum nicht, Nerilka? Sie haben bewiesen, daß Sie das Zeug zur Burgherrin besitzen. Weshalb sonst sind Sie so plötzlich hier aufgetaucht? Oder wollten Sie Rache nehmen, weil Ihre Angehörigen durch meine Schuld ums Leben kamen?«
    »Nein! Beim Ei! Ich konnte das Leben auf Fort nicht mehr ertragen, nachdem Tolocamp Schande über uns alle gebracht hatte. Wie hätte ich noch daheim bleiben können, nachdem er den Heilern Arzneien, Nahrung und Hilfe versagte? Daß ich hierherkam, beruht auf einem Zufall. Ich war gerade bei Bestrum, um das Serum abzuliefern, als M'barak landete und nach Leuten suchte, die mit Rennern umgehen konnten. Aber woher wissen Sie, wer ich bin?«
    »Durch Suriana!« Ärger schwang in seiner Stimme mit, aber dann wandte er wieder das vertraute Du an. »Du warst ihre Ziehschwester, Rill. Und du weißt, daß sie alles und jeden zeichnete. Es gab unzählige Skizzen von dir. Ich erkannte dich sofort, als du vor mir standest. Allerdings wußte ich nicht, was dich nach Ruatha geführt hatte, und so machte ich das Spiel mit und wartete ab.« Dann schnippte er ungeduldig mit den Fingern. »Komm, Mädchen, schlag ein! Es ist kein schlechter Handel. Du wirst Herrin auf Ruatha und kannst schalten und walten, wie du willst, unabhängig von deinem Vater oder sonst einem Baron. Du hast doch keine Angst vor mir? Sicher weißt du von Suriana, daß ich ihr ein guter Partner war.«
    Ich wußte es, auch wenn Suriana es nicht in Worte gekleidet hatte. Aber der Gedanke an die verstorbene Freundin und an Alessans fühlbare Trauer um Moreta trieb mir Tränen in die Augen.
    »Sie sind ein guter, tapferer Mensch. Ich möchte nicht, daß Sie unter dem Druck der Umstände eine Entscheidung treffen, die Sie eines Tages bereuen.«
    »Ich scheine das Unheil anzuziehen.« Seine Miene war verschlossen, und seine Stimme klang kalt. »Ich brauche kein Mitleid, Nerilka. Es nützt mir nichts mehr. Wirst du mir statt dessen ein Kind geben, damit das Geschlecht der Ruatha nicht ausstirbt? Und den Becher?«
    Ich verstehe heute noch nicht, weshalb ich beide
    Bedingungen dieses absurden Handels akzeptierte, aber ich war damals wohl fest davon überzeugt, daß Alessan zur Vernunft kommen würde, wenn erst der schlimmste Schmerz
    überwunden war.
    »Dann gehen wir an die Erfüllung des Vertrags.« Er zog mich mit harter Hand an sich, und ich riß mich mit einer Geste des Entsetzens los.
    »Nein! Ich denke nicht daran, Anella zu imitieren!«
    Alessan schaute mich wütend und verständnislos an.
    »Tolocamp holte sich Anella ins Bett, noch ehe die Trommelbotschaft vom Tod meiner Mutter verhallt war.«
    »Bei uns liegen die Dinge doch völlig anders, Nerilka!« Seine Augen brannten, und sein starrer Gesichtsausdruck erschreckte mich.
    »Sie haben Moreta geliebt!«
    Seine Wangenmuskeln begannen zu zucken. In seinen Augen glitzerte etwas wie Haß.
    »Ist es das, was dich zurückhält? Jungfräuliche Scham wäre mir lieber gewesen. Rill, du hast dein Versprechen gegeben, und du bist es der Ehre von Fort schuldig, dieses Versprechen zu halten!«
    Er verhöhnte mich. Der Druck auf meinem Handgelenk verstärkte sich. Ich versuchte mein Zögern in Worte zu kleiden, versuchte ihm klarzumachen, daß neues Leben nicht aus Bitterkeit und Haß entstehen sollte. In diesem Moment klangen draußen Schritte

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