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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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du? Ich kann sie nie vergessen, Rill.«
    Er hatte nicht geweint, obwohl seine Augen rotgerändert waren und sein Gesicht fleckig aussah. Er wischte mir die Tränen von den Wangen, wie es früher oft Onkel Munchaun getan hatte. Er lächelte nicht, aber er wirkte auch nicht so versteinert wie zuvor. Dann reichte er mir den Arm und geleitete mich die Stufen herab.
    »Heute ist Oklinas Freudentag. Nichts, nicht einmal der alte Kummer, sollen einen Schatten auf ihr Glück werfen. Und - ich werde den Becher nicht mehr von dir fordern, Rill!« Da er auf die Stufen achtete, konnte er nicht sehen, daß ich schon wieder weinte. »Es gibt so viel Arbeit auf Ruatha, jetzt da wir Oklina an den Weyr verloren haben. Ich wollte ihr nicht im Wege stehen. Ich weiß, wie mir zumute war, als mein Vater mich nicht freigab. Heute bin ich froh über seine Entscheidung. Ich mußte wohl erst hierherkommen, um zu begreifen, daß Tod und Leben im steten Wechsel begriffen sind.«
    »Ach, Alessan!«
    Wir hatten den heißen Sand erreicht, und da ich nun nicht mehr auf meine Würde bedacht sein mußte, packte ich seine Hand und begann zu laufen. Ich mußte meine Freude irgendwie austoben, ehe sie mich erstickte. »Komm! Meine Sohlen brennen, und wir wollen nicht als letzte gratulieren!«
    Mit einem leisen Lachen folgte mir Alessan aus der Brutstätte in den Weyrkessel, wo das Fest bereits begonnen hatte. Auf den Simsen am Rand des Kraters zeichneten sich Drachen gegen den Himmel ab. Und das Sonnenlicht tauchte sie alle in Gold.

KAPITEL XII
    11.3.1553 - Intervall
     
    Zehn Planetenumläufe sind seither vergangen. Die letzten fünf davon blieben verschont von Fädeneinfällen. Auf Ruatha gibt es kaum noch Spuren der furchtbaren Seuche. Die Grabhügel wurden eingeebnet, und üppiges Gras wächst da, wo sie aufragten.
    Vieles hat sich verändert, seit der Rote Stern weitergezogen ist. Kamiana ist Weyrherrin auf Fort, und G'drel, der joviale vierschrötige Bronzereiter von Telgar, unterstützt sie bei ihrer Arbeit, seit sein Dorianth Pelianth auf dem Paarungsflug eroberte. Um Geschwaderführer Sh'gall ist es still geworden, aber G'drel und Kamiana besuchen uns oft, und G'drel zieht Alessan ständig mit seinem Renner Squealer auf. Das darf sich außer ihm nur noch Fergal erlauben - obwohl Alessan in den meisten anderen Dingen zugänglicher geworden ist.
    B'lerions Nabeth besiegte alle anderen Bronzedrachen, als Hannath erstmals zum Paarungsflug aufstieg - ein Ergebnis, das im Grunde alle erwartet hatten. Oklinas beide Söhne spielen mit unseren Kindern - denn ich habe den ersten Teil meines Abkommens mit Alessan gleich fünffach erfüllt. Wir besitzen vier kräftige Söhne und eine Tochter, die wir Moreta nannten. Alessan möchte mir keine weiteren
    Schwangerschaften mehr zumuten, obgleich ich ihm
    versichere, daß ich mich in anderen Umständen stets großartig fühle und jede Geburt als großes Glück empfinde.
    Er bringt es inzwischen sogar fertig, seine Liebe zu den Kindern offen zu zeigen. Anfangs täuschte er völlige Gleichgültigkeit vor - als würden zärtliche Gefühle sofort ein Unglück heraufbeschwören. Unsere Tochter Moreta - und Desdra hat mir mehr als einmal versichert, sie sei das schönste Kind, das sie je sah - gelang es, das Eis zu schmelzen. Sie strahlt, wann immer sie ihm begegnet, und ihre Freude ist ansteckend. Alessan wird wohl nie mehr so sorglos, fröhlich und heiter sein, wie Suriana ihn in ihren Briefen schilderte, aber er lächelt jetzt oft - über die Streiche seiner Söhne ebenso wie über Tueros umwerfenden Humor. Er freut sich, wenn Squealer ein Rennen gewinnt, und er ist seinen Besuchern ein zuvorkommender Gastgeber.
    Sobald das Frühlingsgrün sprießt, wollen wir - in einem sehr bescheidenen Rahmen - unser erstes Fest geben. Hin und wieder zieht ein Schatten über Alessans Züge, wenn wir die Vorbereitungen besprechen, aber das war nicht anders zu erwarten, und ich gehe schweigend darüber hinweg.
    Wenn er mich nicht so stürmisch und temperamentvoll liebt wie Suriana oder so verzweifelt wie Moreta, so herrscht zwischen uns doch ein inniges Verstehen, und es kann vorkommen, daß wir zur gleichen Zeit denselben Satz beginnen. Wir sind uns einig über die Verwaltung von Ruatha und die Erziehung unserer Kinder. Er lobt meine Arbeit, und dieses Lob empfinde ich als großes Geschenk, denn auf Fort erfuhr ich für mein Wirken niemals Anerkennung oder Dank.
    Ganz allmählich schwindet seine Angst, daß er alles, was er

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