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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verflog auch die Düsterkeit, die unsere Mahlzeiten im Großen Saal überschattet hatte. Die Entspannung hielt an, bis wir von M'barak erfuhren, daß die Eier in der Brutstätte reif waren.
    Das brachte uns das furchtbare Geschehen wieder nahe, das Schicksal von Moreta, Holth, Leri, Orlith - und Oklina. Ich wurde schmerzhaft an mein Abkommen mit Alessan erinnert.
    Noch war es zu früh, um eine Schwangerschaft festzustellen.
    Dieser Gedanke erleichterte mich ein wenig und gab mir die Kraft, meinen Kummer zu verbergen.
    Obwohl Alessan nie von der Gegenüberstellung sprach, stand für uns fest, daß er Oklina erlauben würde, ihren Platz unter den Kandidatinnen für das Königin-Ei einzunehmen. Wir alle wußten, daß B'lerion nicht nur zu Höflichkeitsbesuchen auf Ruatha weilte.
    Ich war wie vom Schlag gerührt, als Alessan mich fragte, ob ich ein Festgewand für die Gegenüberstellung hätte.
    »Du willst doch nicht hingehen?«
    »Ich will nicht, nein! Aber der Erb-Baron von Ruatha und seine Gemahlin dürfen bei dieser Gegenüberstellung nicht fehlen. Oklina verdient unsere Unterstützung.« Sein Blick gab mir zu verstehen, daß er dieses Thema nicht eingehender besprechen wollte. Er stand schmutzig und schlammverspritzt vor mir, denn er war weit geritten, um einigen der Neuankömmlinge ihre Höfe und ihr Weideland zu zeigen,
    »öffne die Truhen meiner Mutter! Sie hatte immer ein paar kostbare Stoffe beiseitegelegt. Leider bist du zu groß für die Roben, die sie anfertigen ließ.« Ein Schatten huschte über seine Züge, und er zog sich rasch ins Bad zurück.
    Alessan kam Nacht für Nacht zu mir, sanft aber beharrlich, bis zum Morgen, da wir beide erkannten, daß ich noch nicht schwanger war. Meine Erleichterung war unsagbar, denn die Tatsache bedeutete, daß ich mindestens einen Monat Aufschub erhalten hatte - einen Monat in seiner Nähe. Ich konnte nicht länger leugnen, daß Alessan zum Mittelpunkt meines Lebens geworden war. Ich genoß jede Berührung und merkte mir jedes Wort, das er sprach. Ich hortete diese Dinge, wie andere Gold oder Edelsteine horten - ich wollte an ihnen zehren, wenn er nicht mehr bei mir war.
    Während ich mit Oklina und zwei Frauen, die geschickt mit Nadel und Schere umgehen konnten, einen weichen roten Stoff zuschnitt und daraus mein Festgewand nähte, war mir leichter ums Herz als in den Tagen zuvor. Oklina hatte das schlichte weiße Gewand, das sie für die Gegenüberstellung brauchte, bereits heimlich in ihrem Zimmer angefertigt - sie wollte uns jeden Kummer ersparen. Wenn wir zusammen nähten, sprach sie viel von Ruatha und seiner Vergangenheit. Und als sie merkte, daß es mich nicht mehr schmerzte, von meiner Ziehschwester zu hören, erzählte sie sogar einige Anekdoten von Suriana.
    Allmählich machte es mir Spaß, auf Ruatha zu leben, neue Fundamente zu errichten, neue Siedler und Pächter willkommen zu heißen. Wir besaßen kaum Vorräte, aber da meine Mutter mich stets zu äußerster Sparsamkeit erzogen hatte, fiel es mir leicht, den großen Haushalt zu verwalten. Die Truhe mit dem Geld, das Onkel Munchaun mir geschickt hatte, half uns über die erste Not hinweg. Auch die Heiler-Halle entlohnte uns für das Serum, das wir in solchen Mengen hergestellt hatten, mit Geld, Arzneien und Vorräten.
    Alessan nahm die Entschädigung zähneknirschend an. Er wußte, daß man für Edelmut nichts kaufen konnte. Wir bestellten Ackergeräte, Pflüge, Wagen und Räder bei der Schmiedegilde und verrechneten sie mit den Pächterlöhnen. Ich saß abends oft ebenso lange über meinen Wirtschaftsbüchern wie Alessan über den Lohnlisten. Aber ich genoß die stillen Stunden in seiner Nähe, die nur ab und zu unterbrochen wurden, wenn Oklina uns eine Kleinigkeit zu essen brachte.
    Mir fiel auf, daß sich Alessan hin und wieder zu entspannen schien. Aber dann genügte ein Wort oder eine Geste, und er zog sich wieder zurück in seine Trauer und Isolation.

KAPITEL XI
    23.4.43
     
    Die Trommeln verkündeten, daß Reiter im Anflug waren, um uns zum Fort-Weyr zu bringen. B'lerion holte Oklina ab. Er brachte einen prächtigen Umhang zum Schutz gegen die Eiseskälte im Dazwischen mit. Oklina, Alessan und ich warteten in Festkleidung auf der Burgtreppe, als er formell darum bat, Oklina als Kandidatin für das Königin-Ei in die Brutstätte bringen zu dürfen. Steif und ohne sichtbare Gefühlsregung legte Alessan Oklinas Hand in die von B'lerion und gab sie damit offiziell in die Obhut des Weyr.
    Tränen

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