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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Arm an, drängte näher. Jetzt brachte er K'vans Messer ins Spiel, auch wenn es keinen Handschutz hatte, was ihn mehrere Finger kosten konnte. Die Schwerter verfingen sich an den Griffen, scharfes Metall stand über Kreuz, wurde mit schierer Kraft in dieser Stellung gehalten, während Jayges Dolch Thella den rechten Arm aufriß.
    »Das ist für Borgalds bestes Gespann!«
    Die nächste schnelle Finte lockte ihre Klinge weit von der Vertei-digungslinie weg, das Messer in seiner Linken verschob sie noch weiter, und das Schwert in seiner Rechten fuhr über ihre ungedeckte Körpermitte.
    »Und das ist für Readis!«
    »Readis?« Schmerz und Überraschung ließen ihre Stimme zittern.
    »Was hast du mit Readis zu tun?«
    »Er war mein Onkel, Thella. Mein Onkel!«
    Jayge wich zurück und sah, wie ihr pockennarbiges Gesicht erbleichte, wie der Schock in Verzweiflung umschlug.
    Sein Zorn schwächte sich ab, und er zwang ihn, von neuem aufzulodern, er mußte tun, was nötig war, um ein für allemal ein Ende zu machen.
    Ist es nötig, Jayge? Ist es wirklich nötig? Die Stimme in seinem Kopf und in seiner Erinnerung gehörte Readis - aber die Stimme in seinen Ohren gehörte Aramina.
    »Genug, Jayge! Sonst bist du nicht besser als sie.«
    Jayge hatte seine Frau in sicherer Entfernung geglaubt und war völlig überrascht, sie dicht hinter sich zu hören, aber er ließ Thella nicht aus den Augen. Ihr Blick wanderte dagegen über seine linke Schulter, und ihr Gesicht verzerrte sich vor Haß. Ihre Augen flammten auf, sie wollte sich wie eine Rasende auf das Mädchen stürzen, das ihr stets entkommen war. Jayge stand ihr im Weg.
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    Er stieß mit aller Kraft zu, spürte den schrecklichen Rückstoß in Klinge, Hand und Arm, als sein gebogenes Schwert in Thellas Fleisch eindrang, mit der Schneide über eine Rippe schrammte und mit der Spitze ihr haßerfülltes Herz durchstieß. Ungerührt zog er die Klinge heraus.
    Thellas Schwert flog durch die Luft, grub sich zu Araminas Füßen tief in die Erde und blieb zitternd stecken.
    Mit einem leisen Seufzer brach die Renegatin in die Knie, eine Hand gegen die Brust gedrückt, wie um den schrecklichen Strom aufzuhalten, der rot durch ihre Finger quoll. Und dann sank sie zu Boden und regte sich nicht mehr.
    Abermals senkte sich tiefe Stille über die Fellisbäume, nur unterbrochen von Jayges rasselndem Atem und vom Gewimmer der verletzten Menschen und Tiere.
    Jayge war so damit beschäftigt, die Lungen gierig mit Luft zu füllen, daß er Alemi und die anderen Fischer auf der Lichtung erst allmählich wahrnahm. Sorgsam dem Dolch ausweichend, beugte Aramina sich zu Thella hinunter und betrachtete ihr Gesicht. Wortlos richtete sie sich auf, wandte sich Jayge zu und bemerkte erst jetzt die blutenden Wunden, die er bei dem Kampf davongetragen hatte.
    »Das muß ausgewaschen werden, Jayge«, sagte sie seltsam gefaßt. »Und wir müssen uns um die Hunde kümmern.«
    »Geh du nur, Jayge«, sagte Alemi. »Das hier erledigen wir.«
    Seine Handbewegung beförderte Thella und ihre toten Komplizen ins Reich des Vergessens.
    *
    Lessa und F'lar trafen zwei Stunden später, unmittelbar nach Ende des Sporenregens ein. Wie erwartet, mußte K'van sich von der Weyrherrin eine geharnischte Strafpredigt anhören, weil er sich in einen Grundbesitzerstreit eingemischt hatte.
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    »Auch wenn ich gewußt hätte, worum es ging, als Heth mich anschrie, ich hätte nicht anders gehandelt, Lessa«, verteidigte K'van sich tapfer, doch Piemur sah, daß der junge Weyrführer unter seiner Sonnenbräune ziemlich blaß geworden war. »Ein Reiter überhört den Ruf seines Drachen nicht.«
    »Ein Reiter achtet vor allem darauf, daß sein Drache sich nicht selbst gefährdet«, gab die Weyrherrin zurück, »Und schon gar nicht seinen ganzen Weyr! Haben Sie Ihre Stellung vergessen, Weyrführer des Südens?«
    »Nein«, erklärte K'van. »Ebensowenig wie Heth.«
    »Wenigstens waren Sie so vernünftig, die Einmischung des Weyrs auf diese eine Rettung zu begrenzen.« F'lars Miene war nicht weniger grimmig als die der Weyrherrin. »Jayge hat die Sache ehrenvoll beendet.«
    Die Weyrführer hatten sich die tote Frau angesehen, die man wie die anderen Renegaten in einen Sack gesteckt hatte, um sie sofort auf See zu bestatten.
    »Damit wäre dieses Problem erledigt«, sagte Lessa stirnrunzelnd und entledigte sich ihrer schweren Reitkleidung. »Haben die Renegaten hier alles zerstört, oder müssen wir nach Benden zurückfliegen, um eine

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