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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Rest hat man mir erlassen.«
    »Selbst dazu braucht man viel Mut.«
    »Mut?« Piemur schnaubte verächtlich. »Mit Mut hatte das wenig zu tun. Ich bin von Natur aus neugierig.
    Und«, fügte er in einem Anfall von Offenheit hinzu, »auf diese Weise konnte ich es vermeiden, von Toric der Burg verwiesen zu werden.«
    »Warum hätte Baron Toric das tun sollen?«
    »Er konnte sich nicht dafür erwärmen, mich in seine Familie aufzunehmen.« Piemur war näher an sie herangerückt, obwohl er immer noch scheinbar träge an der Stange lehnte.
    »Du? Und Sharra?«
    Piemur grinste. »Für Jaxom konnte er sich übrigens auch nicht erwärmen, aber er ließ sich schließlich überzeugen.« Endlich konnte Piemur sich über die Komik dieser Konfrontation so richtig amüsieren. »Er hatte etwas dagegen, daß seine Schwester den 475
    Herrn einer tischtuchgroßen Burg heiratete.«
    »Was?« Jancis war gebührend empört, sie hörte auf, Dummkopfs Hals zu kraulen und wandte sich Piemur zu. »Ruatha ist eines der ältesten Geschlechter auf Pern. Jede Familie mit heiratsfähigen Töchtern hat gehofft, Baron Jaxom einfangen zu können.«
    »Toric hatte mit Sharra größere Pläne.« Piemur schob sich noch ein wenig näher heran, als Dummkopf den Kopf zurückwarf, um nach einem Nachtfalter zu schnappen.
    »Wie konnte er nur? Jaxom ist der einzige junge Baron. Und man sagt, die beiden lieben sich sehr. Sie hat ihn hier auf dem Landsitz an der Meeresbucht gepflegt, als er die Feuerkrankheit hatte.«
    »Ich weiß«, murmelte Piemur. Lächelnd legte er seine Hände zu beiden Seiten von Jancis auf die Stange. Sie bemerkte das Manö-
    ver, und er grinste auf sie hinab und wartete auf ihre Reaktion.
    »Und was sagt man über den Gesellen Piemur?«
    Sie sah ihn herausfordernd an, das Grübchen in ihrer Wange erschien als dunkler Fleck auf ihrem mondbeschienenen Gesicht.
    »Nur das, was man über alle Harfnergesellen sagt. Daß man ihnen nicht über den Weg trauen kann.«
    Langsam, damit sie ihm ausweichen konnte, falls sie das wirklich wollte, was er freilich nicht hoffte, senkte er den Kopf, hob die Arme und zog sie an sich. »Schon gar nicht in mondhellen Nächten wie dieser, was?«
    Ganz sanft berührte er ihre Lippen mit den seinen und merkte, daß sie lächelte, daß sie nicht die Absicht hatte, sich ihm im letzten Moment zu entziehen. Plötzlich wurde sie heftig gegen ihn gestoßen.
    Er hielt sie fest, damit sie nicht stürzte, und sie legte haltsuchend die Arme um ihn. »Danke, Dummkopf, ich glaube, das genügt.« Die stürmische Unterstützung seines Renners hatte Piemurs Hemmungen hinweggefegt.
    Beim Frühstück am nächsten Morgen, von Meister Robinton bei Tagesanbruch angesetzt, hatten Piemur und Jancis nur Augen 476
    füreinander, doch die anderen waren viel zu besorgt, nicht rechtzeitig auf dem Plateau einzutreffen, um es zu bemerken. D'ram sollte den Harfner, Piemur und Jancis zum VERWALTUNG-Gebäude bringen. Lytol hatte nicht mitkommen wollen.
    »Ich finde, er altert zusehends«, murmelte Robinton, als er mit D'ram zu Tiroths Lichtung ging. »Auch Jaxom hat so etwas erwähnt.«
    »Er ist bei guter Gesundheit, Robinton, wirklich. Es geht ihm nur wie uns allen, er schafft nicht mehr soviel wie früher«, gab D'ram traurig zurück. »Aber daß bei Jaxom wieder Nachwuchs unterwegs ist, hat ihn aufgeheitert.«
    »Mich ebenfalls. Ach, Tiroth, ich finde es großartig, daß du uns hin-und herbeförderst.« Der Harfner versetzte dem alten Bronzedrachen einen freundschaftlichen Klaps, und schickte sich an, hinaufzuklettern und sich zwischen die Nackenwülste zu setzen.
    »Du kannst mir Jancis heraufreichen, Piemur. Ich kümmere mich schon um sie. Klammere dich nur an, so fest du willst, meine Liebe.«
    »Behalten Sie Ihre Hände lieber bei sich, Meister«, grollte Piemur in gespieltem Zorn, stieg als erster auf und half dann Jancis, sich hinter ihn zu setzen. Seine steifen Muskeln und seine empfindlichen blauen Flecken machten sich unangenehm bemerkbar, aber er achtete nicht darauf.
    »Hast du denn gar keinen Respekt mehr vor meinem Alter und meiner Stellung?« fragte der Harfner und nahm lachend vor dem Gesellen Platz.
    »Daran hat sich nichts geändert«, versicherte Piemur ihm nachdrücklich. »Solange ich Sie im Auge behalten kann!«
    D'ram lachte in sich hinein, als er aufstieg, und dann hob Tiroth mit einem mächtigen Satz ab, und Jancis griff nach Piemurs Armen. Er legte seine Hände auf die ihren und spürte befriedigt, wie eng sie

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