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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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heruntergefallen war, und schloß schnell den Mund.
    »Du kannst nicht zum Bodentrupp gehören. Dafür bist du viel zu klein! Wer hat hier die Aufsicht?«
    Das klang gekränkt, ärgerlich.
    »So geht das nun wirklich nicht. Ihr müßt euch schon mehr Mühe geben!«
    »Meinen Sie?«
    Crenden trat vor, Borel stand mit Temma und Gledia dicht hinter ihm.
    »Junge Burschen und Frauen! Und nur zwei Männer! Wenn das alles ist, was Sie aufzubieten haben, kann das keine leistungsfähige Bodenmannschaft sein«, fuhr der Reiter fort.
    Plötzlich nahm er die enganliegende Kappe ab, und ein durchaus menschliches Antlitz wurde sichtbar, dessen finstere Miene durch die Rußspuren auf den Wangen noch betont wurde.
    Jayge starrte den Reiter an, und viele Einzelheiten prägten sich ihm 55
    ein und formten sich zu einem zynischen Bild, das er nie vergessen sollte: Bis auf das kurzgeschorene Haar sah der Reiter eigentlich aus wie ein ganz gewöhnlicher Mann. Unter anderen Umständen und mit dem Wissen, daß er erst später erwarb, hätte Jayge ihm seine Reizbarkeit und vielleicht sogar seine bitteren Vorwürfe verziehen.
    Aber nicht an diesem Tag.
    Was ihn jedoch faszinierte, war der Drache. Jayge bemerkte die dunklen Rußstreifen auf der braunen Haut, die beiden beschädigten Zacken auf dem Rückenkamm; die wulstigen Narben auf den Vorderpfoten - lange, tiefe Narben in dunklerem Braun, wie sie sich auch über Rumpf und Rücken zogen - und die an mehreren Speichen verdickte Schwingenmembran. Am meisten beeindruckte ihn freilich die unsägliche Müdigkeit in den schwach kreisenden, purpurn bis blaugrün schillernden Drachenaugen. Noch viele Nächte sollten ihm diese Augen in seinen Träumen erscheinen - und von einer Erschöpfung künden, die auch er selbst bis ins Mark spürte.
    Obwohl in jenem ersten Augenblick der Drache dominierte, lenkte der Reiter mit seinen strengen Worten und dem verächtlichen Tonfall, in dem er sie vorbrachte, rasch alle Aufmerksamkeit auf sich. Er behandelte Crenden wie einen Knecht, ein völlig bedeu-tungsloses Wesen, dessen einziger Daseinszweck es war, die Befehle eines Drachenreiters entgegenzunehmen. Stellvertretend für seinen Vater und für den kläglichen Rest seiner Sippe nahm Jayge ihm diesen Ton übel, er war wütend auf den Mann und alles, wofür er stand. Und er haßte den Drachenreiter für das, was er zu ihrem Schutz nicht getan hatte.
    »Wir sind kein Bodentrupp, Drachenreiter. Wir sind nur die letzten Überbleibsel der Lilcamp-Karawane«, erklärte Crenden heiser.
    Die hinter ihm Stehenden starrten erschöpft, in stummem Groll vor sich hin.
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    »Eine Karawane?« fragte der Drachenreiter abfällig.
    »Eine Karawane - bei Fädenfall im Freien? Mann, Sie müssen wahnsinnig sein.«
    »Wir wußten nichts von einem Fädenfall, als wir Kimmage verlie-
    ßen.«
    Jayge schnappte nach Luft. Er hatte seinen Vater noch nie die Unwahrheit sagen hören - aber eigentlich war es auch keine echte Lüge.
    Sie hatten tatsächlich noch nichts von den drohenden Fäden gehört, als sie von Kimmage aufgebrochen waren. Und sein Vater hatte recht, wenn er den Drachenreiter beschämte.
    »Das kann doch gar nicht sein!«
    Der Drachenreiter war nicht bereit, sich die Verantwortung aufbürden zu lassen.
    »Alle Siedlungen wurden benachrichtigt.«
    »In Kimmage war vor unserem Aufbruch nichts bekannt.« Crenden war nicht minder entschlossen, die Schuld von sich abzuwälzen.
    »Nun, wir können schließlich nicht jeden törichten Händler und jeden entlegenen Winkel beschützen. Ich frage mich allmählich, warum wir überhaupt gekommen sind, wenn das der Dank dafür ist! Welchem Burgherrn sind Sie unterstellt? Machen Sie das mit ihm aus.
    Seine Sache war es, dafür zu sorgen, daß Sie gewarnt wurden.
    Und wenn von Kimmage keine Bodentrupps ausgeschickt werden, könnte die gesamte Gegend gefährdet sein. Komm, Rimbeth. Jetzt müssen wir das ganze, verdammte Gelände absuchen!«
    Er funkelte Crenden wütend an.
    »Auf Sie fällt es zurück, wenn sich Fäden eingenistet haben.
    Haben Sie verstanden?«
    Damit setzte der Drachenreiter den Helm wieder auf und griff fest in die Riemen, die ihm auf dem Drachenrücken Halt gaben. In diesem kurzen Moment glaubte Jayge neben seinem Feuer ganz 57
    deutlich zu spüren, wie ihn der Drache direkt ansah. Dann drehte das große Tier den Kopf nach vorn, breitete die Schwingen aus und stieß sich kraftvoll vom Boden ab.
    »Rimbeths Reiter, ich werde Sie nicht vergessen! Ich werde Sie

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